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Reaktive Depression: Mut zur Veränderung und Heilung finden

In der heutigen Zeit sind wir tagtäglich vielen Herausforderungen ausgesetzt. Manchmal versetzt uns das Leben einen schweren Schlag, der unserer Seele stark zusetzt. In solchen Momenten kann eine reaktive Depression entstehen: Eine psychische Reaktion auf einschneidende Ereignisse oder traumatische Erlebnisse.

Foto von dem blutunterlaufenen Auge einer Frau, eine Träne läuft aus dem Augenwinkel in Richtung Wange. | © Pixabay

Eine reaktive Depression tritt häufig in Verbindung mit belastenden Lebensereignissen auf. (Pixabay)

Weltweit sind über zehn verschiedene Arten von Depression mit unterschiedlichen Symptomen bekannt. Die reaktive Depression – auch situative oder anpassungsbedingte Depression – ist eine davon. Sie unterscheidet sich von anderen Formen der psychischen Erkrankung durch ihr Auftreten im Zusammenhang mit belastenden Lebensereignissen. Der Verlust eines geliebten Menschen, eine schmerzhafte Trennung, berufliche Herausforderungen oder finanzielle Sorgen können Auslöser für diese Art von Depression sein.

Wenn Sie mehr über die verschiedenen Arten einer Depression erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel Depression: Arten.

Reaktive Depression: Symptome

Im ICD-10 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) wird diese Sonderform unter den Diagnoseschlüsseln F32.0, F32.1 und F32.2 gelistet, der für eine leichte, mittelgradige oder schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome stehen.

Typische Symptome einer reaktiven Depression sind:

  • Soziale Isolation und Rückzug
  • Plötzliche Weinanfälle
  • Das sexuelle Interesse nimmt ab
  • Reizbarkeit, Müdigkeit und Schuldgefühle
  • Gefühl der inneren Leere und Wertlosigkeit
  • Zukunftsängste und ein Gefühl der Perspektivlosigkeit
  • Suizidgedanken oder Gedanken an Selbstverletzung
  • In seltenen Fällen sogar Suizidversuche

Es ist wichtig zu betonen, dass die reaktive Depression keine Schwäche darstellt, sondern eine natürliche Reaktion auf außerordentliche Lebensereignisse ist.

Diese typischen Symptome einer Depression können auch bei einer reaktiven Depression auftreten:

Hauptsymptome:

  1. Gedrückte, negative Stimmung über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen.
  2. Allgemeiner Antriebs- und Interessenverlust.
  3. Verlust der Fähigkeit, Freude zu empfinden. Dinge, die vorher Spaß gemacht haben, bereiten jetzt keine Freude mehr.

Begleitsymptome:

  • Starke Müdigkeit, die ohne erkennbare vorherige Anstrengung auftritt
  • Schlafstörungen und Appetitverlust
  • Beeinträchtigung der Konzentration und Aufmerksamkeit
  • Niedriges Selbstwertgefühl und mangelndes Selbstvertrauen
  • Pessimismus, Suizidgedanken und selbstverletzendes Verhalten

Haben Sie selbst Suizidgedanken? Oder sind Sie besorgt um jemanden?

Im Krisenfall ist die Telefonseelsorge eine gute erste Anlaufstelle. Sie ist 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr für alle erreichbar. Das Angebot ist kostenlos und wird von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen unterstützt. Die Telefonseelsorge erreichen Sie unter den Telefonnummern:

0800 / 111 0 111
0800 / 111 0 222
116 123

Bei akuten Selbstmordgedanken wenden Sie sich bitte an den Notarzt/die Notärztin unter der Telefonnummer 112 oder an die nächste psychiatrische Klinik. Auf der Homepage der Stiftung Deutsche Depressionshilfe finden Sie Klinikadressen in Ihrer Nähe.

Ursachen einer reaktiven Depression

Menschen reagieren unterschiedlich auf schwierige Situationen. Manche finden bestimmte Dinge sehr schwer zu bewältigen, während es für andere nicht so problematisch ist.

Die genauen Ursachen einer reaktiven Depression sind sehr verschiedenen und liegen in einigen Fällen sogar weit in der Vergangenheit.

Folgende Auslöser sind charakteristisch für eine reaktive Depression:

  • Traumatische Erlebnisse beispielsweise bei einem Überfall, Unfall oder Missbrauch
  • Schwierigkeiten in der Partnerschaft
  • Trennung von einem Partner oder einer Partnerin
  • Finanzielle Schwierigkeiten
  • Verlust des Arbeitsplatzes
  • Anhaltende Beleidigungen und Kränkungen oder Ablehnung, sowie Mobbing
  • Schwere körperliche Erkrankungen
  • Bedrohliche und gefährliche Umgebungen wie beispielsweise Naturkatastrophen oder Krieg

Behandlung einer reaktiven Depression

Es ist wichtig, dass man sich professionelle Hilfe sucht, sobald einige der genannten Beschwerden auftreten. Eine genaue Diagnose gestaltet sich bei einer reaktiven Depression kompliziert, ist jedoch entscheidend für eine wirksame Behandlung. Psycholog*innen oder Psychiater*innen sind in der Lage, eine genaue Diagnose zu stellen, indem sie andere Erkrankungen ausschließen. Daraus entwickeln sie einen individuellen Behandlungsplan. Er oder sie entscheidet außerdem, ob die Behandlung ambulant durchgeführt wird, oder eine stationäre Aufnahme notwendig ist.

Für die erfolgreiche Behandlung einer reaktiven Depression kommen entweder verschiedene Psychotherapieformen und/oder Medikamenten zum Einsatz.

In der Therapie soll die konkrete Ursache identifiziert werden und die Sichtweise der Patient*innen verändert werden, sodass negative Gedanken ins positive umgedeutet werden.

Für die medikamentöse Behandlung mit Psychopharmaka haben sich Antidepressiva bewährt, die die Balance des Hirnstoffwechsels wiederherstellen. Die Auswirkungen können je nach gewählter Substanz, Dosierung und individuellem Krankheitsbild sowohl stimmungsaufhellend und aktivierend als auch beruhigend sein.


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