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Mobbing überwinden und Gemeinschaft stärken

Mobbing ist ein ernstes soziales Problem, das Menschen jeden Alters und in allen Lebensbereichen betreffen kann. Dabei tritt wiederholtes und absichtliches Verhalten auf, das darauf abzielt, eine Person psychisch oder physisch zu verletzen, auszuschließen oder zu erniedrigen. Opfer von Mobbing leiden oft unter negativen Auswirkungen auf ihre mentale Gesundheit, Selbstwertgefühl und Leistungsfähigkeit. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, wie man Mobbing erkennt und präventive Maßnahmen ergreift, um eine sicherere und respektvollere Umgebung für alle zu schaffen.

Schwarz-Weiß Foto von einer Frau, die in die Kamera schaut und die geballte Faust ausstreckt. | © Unsplash Mobbing hat oft Auswirkungen auf die mentale Gesundheit (Unsplash)

Was ist Mobbing?

Mobbing ist ein wiederholtes und gezieltes aggressives Verhalten, bei dem eine Person oder Gruppe eine andere Person psychisch oder physisch angreift, ausgrenzt, belästigt oder erniedrigt

Es tritt meist über einen längeren Zeitraum hinweg auf und zielt darauf ab, das Opfer zu verletzen oder zu dominieren. In folgendem Artikel verwenden wir für Betroffene stellvertretend die Bezeichnung „Opfer" und für das Gegenüber die Bezeichnung „Täter".

Mobbing kann in verschiedenen Umgebungen auftreten, wie in der Schule, am Arbeitsplatz, in sozialen Gruppen oder im Internet (Cybermobbing).

Die Auswirkungen von Mobbing können schwerwiegend sein und reichen von psychischen Belastungen bis hin zu langfristigen sozialen und emotionalen Schäden.

Ursachen und Motive von Mobbing: Die Perspektive der Täter*innen

Die Ursachen und Motive von Mobbing sind komplex und können je nach Situation und Kontext variieren.

Dies sind einige Faktoren, die zu Mobbingverhalten führen können:

  • Macht und Dominanz: Mobbing kann ein Mittel für Täter*innen sein, um sich mächtig und überlegen zu fühlen, indem sie andere kontrollieren und erniedrigen.
  • Niedriges Selbstwertgefühl: Täter*innen können ihr eigenes geringes Selbstwertgefühl durch das Herabsetzen anderer ausgleichen und ihre Unsicherheiten überdecken.
  • Gruppendynamik: In manchen Fällen kann Mobbing in Gruppen stattfinden, in denen der Druck, dazuzugehören und nicht ausgeschlossen zu werden, zu Mobbingverhalten führen kann.
  • Soziale Hierarchien: Mobbing kann in Situationen auftreten, in denen es klare soziale Hierarchien gibt und bestimmte Personen als „außerhalb“ der Gruppe wahrgenommen werden.
  • Eifersucht und Konkurrenz: Täter*innen können aus Neid oder aufgrund von Konkurrenzverhalten mobben, um ihr Gegenüber zu schwächen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Mobbing selten auf eine einzige Ursache oder ein einzelnes Motiv zurückzuführen ist. Oft sind mehrere Faktoren miteinander verknüpft und beeinflussen das Mobbingverhalten.

Anzeichen von Mobbing: Die Perspektive der Opfer

Anzeichen von Mobbing können vielfältig sein und variieren je nach Situation. Dies sind einige Anzeichen, die darauf hindeuten könnten, dass jemand von Mobbing betroffen ist:

  • Negative Kommentare oder Spott: Das Opfer wird regelmäßig verspottet, beleidigt oder herabgewürdigt.
  • Ignorieren oder Ausschließen: Das Opfer wird bewusst von Gruppenaktivitäten oder Gesprächen ausgeschlossen.
  • Verbreiten von Gerüchten: Falsche Informationen über das Opfer werden gezielt verbreitet, um seinen*ihren Ruf zu schädigen.
  • Online-Mobbing: Das Opfer wird in sozialen Medien oder Online-Plattformen belästigt oder bedroht (Cybermobbing).
  • Physische Angriffe: In manchen Fällen kann Mobbing auch zu körperlichen Übergriffen führen.
  • Verlust von Besitztümern: Persönliche Gegenstände gehen verloren oder werden beschädigt.

Es ist wichtig, diese Anzeichen wahrzunehmen und bei Verdacht auf Mobbing angemessen zu reagieren, um das Opfer zu unterstützen und die Situation zu klären.

Krank durch Mobbing? Folgen und Symptome

Die Auswirkungen von Mobbing auf die körperliche und psychische Gesundheit können gravierend sein und zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Einige der möglichen Folgen von Mobbing sind:

  • Veränderung des Verhaltens: Das Opfer kann sich zurückziehen, ängstlich oder gereizt wirken, unerklärliche Stimmungsschwankungen zeigen oder plötzlich schüchterner werden.
  • Soziale Isolation: Das Opfer zieht sich von sozialen Aktivitäten zurück, vermeidet den Kontakt mit anderen und isoliert sich zunehmend.
  • Leistungsabfall: In der Schule oder am Arbeitsplatz kann ein unerklärlicher Rückgang der Leistungsfähigkeit festgestellt werden.
  • Niedriges Selbstwertgefühl: Mobbing kann das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen stark beeinträchtigen.
  • Körperliche Symptome: Mobbing kann zu körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenschmerzen oder Schlafstörungen führen.
  • Psychische Erkrankungen: Mobbingopfer können unter Angststörungen, Depressionen, posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) oder anderen psychischen Erkrankungen leiden.
  • Suizidgedanken: In besonders schweren Fällen kann Mobbing zu Selbstmordgedanken oder Selbstverletzungstendenzen führen.

Hilfe für Mobbingopfer

Im Krisenfall ist die Telefonseelsorge eine gute erste Anlaufstelle. Sie ist 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr für alle erreichbar. Das Angebot ist kostenlos und wird von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen unterstützt. Die Telefonseelsorge erreichen Sie unter den Telefonnummern:

0800 / 111 0 111
0800 / 111 0 222
116 123

Bei akuten Selbstmordgedanken wenden Sie sich bitte an den Notarzt/die Notärztin unter der Telefonnummer 112 oder an die nächste psychiatrische Klinik. Auf der Homepage der Stiftung Deutsche Depressionshilfe finden Sie Klinikadressen in Ihrer Nähe.

Ist Mobbing strafbar? Intervention und Prävention

In den allermeisten Fällen kann Mobbing strafrechtlich verfolgt werden. Hierbei wird jedoch nicht das Mobben direkt geahndet, sondern die jeweiligen Taten, die mit Strafen belegt sind. In unserem Artikel Mobbing – Gewalt, die kein Alter und keine Grenzen kennt haben wir die wichtigsten Paragrafen aus dem Strafgesetzbuch aufgeführt.

Generell haben von Mobbing Betroffene laut Gesetz die Möglichkeit, sich zu wehren. Gewerkschaften und entsprechende Initiativen können ein erster Anlaufpunkt sein. Einige Anlaufstellen stellen wir Ihnen weiter unten gesondert vor. Ein erster Schritt kann sein, sich hier Information und Hilfe zu holen. Auch ein Anwalt kann Betroffenen dabei helfen, sich erfolgreich zu wehren.

Um Mobbing zu verhindern, ist es wichtig, spezielle Maßnahmen zu ergreifen. Das beinhaltet Informationskampagnen und Trainings für Mitarbeitende und Schüler*innen. Es sollten auch Empathie und soziale Fähigkeiten gefördert werden. Offene Kommunikation ist ebenfalls wichtig. Nur wenn frühzeitig gehandelt wird und alle über Mobbing aufgeklärt sind, kann so etwas verhindert werden. So kann eine unterstützende und respektvolle Umgebung für alle geschaffen werden.

Typische Orte: Mobbing in der Schule

Ein typischer Ort des Geschehens, wenn es um das Thema Mobbing bei Kindern und Jugendlichen geht ist die Schule. Hier werden Schülerinnen und Schüler wiederholt und gezielt belästigt, bedroht oder ausgegrenzt. Dies betrifft Schüler*innen jeden Alters und sozialen Hintergrunds und kann schwerwiegende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und schulische Leistung haben. Cybermobbing, also Mobbing über digitale Medien, ist ebenfalls im Kontext der Schule verbreitet. Zum Thema Cybermobbing erfahren Sie im Verlauf dieses Artikels noch mehr.

Präventive Maßnahmen und ein unterstützendes Schulklima sind entscheidend, um Mobbing vorzubeugen und betroffene Schüler angemessen zu unterstützen. Lehrer und Eltern spielen dabei eine wichtige Rolle.

Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche

Es gibt heute eine Reihe von Initiativen, die sich dem Kampf gegen Mobbing verschrieben haben. Mit deren Hilfe lassen sich auch weiterführende Kontakte knüpfen, zu Expert*innen wie auch anderen Betroffenen, so dass ein vielfältiges Angebot an Unterstützungsmöglichkeiten organisiert werden kann.

  • Die Initiative Schüler gegen Mobbing ist eine gemeinnützige Organisation, die 2006 von einem ehemaligen Mobbingopfer als Schülerinitiative gegründet wurde.
  • Das Projekt Mobbing – Schluss damit existiert seit 2007 und bietet Kindern sowie Eltern direkte Kontaktmöglichkeiten in akuten Fällen von Mobbing.
  • Die Mobbing Zentrale ist eine Organisation, die Betroffene bei Mobbing-Fällen begleitet und unterstützt.

Typische Orte: Mobbing am Arbeitsplatz

Ein weiterer typischer Ort des Geschehen, wenn es um Mobbing geht, ist der Arbeitsplatz. In Deutschland sind etwa 1,5 Millionen Menschen von Mobbing am Arbeitsplatz betroffen, basierend auf Schätzungen. Andere Statistiken zeigen, dass etwa 11 Prozent der Beschäftigten in Deutschland bereits Erfahrungen mit Mobbing gemacht haben.

Mobbing tritt in der Arbeitswelt unabhängig von Beruf, Branche oder Unternehmen weitverbreitet auf. Oft steht es im Zusammenhang mit schlechter Arbeitsorganisation und einem ungünstigen Betriebsklima. Wenn Mitarbeiter*innen und Vorgesetzte überlastet, unterfordert oder gelangweilt sind, kann sich ihr Frustrationsabbau auf ein Opfer konzentrieren.

Oft sind unsichere, zurückhaltende und kontaktarme Kolleg*innen besonders betroffen. Für sie entsteht ein Teufelskreis aus Isolation und Schikane, der ihre Situation weiter verschlimmert. Manche Firmen haben interne Mobbing-Beauftragte oder im Betriebsrat zuständige Ansprechpartner*innen, an die Sie sich wenden können.

Anlaufstellen für Arbeitnehmer*innen

Neben internen sowie juristischen Ansprechpersonen gibt es noch weitere Organisationen, Stiftungen und Initiativen, die Arbeitnehmer*innen im Kampf gegen das Mobbing zur Seite stehen:

Cyber Mobbing: Internet und Social Media

In der heutigen Zeit ist der Begriff „Cybermobbing“ nicht mehr wegzudenken, insbesondere für Kinder und Jugendliche, die soziale Medien stark nutzen.

Cybermobbing bezeichnet das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer über Internet- und Mobiltelefondienste. Dies muss über einen längeren Zeitraum hinweg geschehen, damit man von Cybermobbing sprechen kann.

Dabei treten folgende Merkmale auf:

  • Die Angriffe sind zeitlich und räumlich nicht mehr auf die Schule oder andere Einrichtungen beschränkt.
  • Die Täter bleiben oft anonym, sodass die Betroffenen nicht wissen, wer hinter den Attacken steckt.
  • Die Unendlichkeit des Internets und die unbegrenzte Speicherung ermöglichen, dass die Beleidigungen langfristige Folgen für die Betroffenen haben können.
Foto von einem Menschen, der auf dem Boden sitzt und den Kopf auf den Armen aufstützt. Das Foto wird auf einem Smartphone in Schwarzweiß dargestellt. | © Pixabay Kinder und Jugendliche, die soziale Medien stark nutzen, können von Cyber Mobbing betroffen sein. (Pixabay)

Therapeutische Behandlung nach einer Mobbing-Erfahrung

Eine Therapie bei Mobbing zielt darauf ab, Opfern zu helfen, die emotionalen und psychischen Auswirkungen des Mobbings zu bewältigen. Therapeut*innen bieten Unterstützung, indem sie mit den Betroffenen über ihre Erfahrungen sprechen, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen stärken und Bewältigungsstrategien vermitteln.

Zudem kann die Therapie auch den Umgang mit Stress und Angst verbessern. Der Fokus liegt darauf, das Opfer zu ermächtigen und einen positiven Weg zur Heilung zu finden.

Im Rahmen einer Verhaltenstherapie kann es sich beispielsweise anbieten, ein Training sozialer Kompetenzen durchzuführen. Mithilfe eines solchen Trainings können das Setzen von Grenzen, Nein-Sagen, sowie das Durchsetzen eigener Interessen geübt werden und man lernt, anderen besser die Stirn bieten zu können.

Das kann beispielsweise für den Start in einer neuen Arbeit sehr hilfreich sein.

Wichtig ist, dass auch im Falle von Mobbing niemand Opfer bleiben muss, sondern durch eigene Anstrengung seine Situation verändern kann. Hierbei kann ein*e erfahrene*r psychologische*r Psychotherapeut*in umfassende Unterstützung bieten.

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Das Wichtigste in Kürze: Mobbing überwinden – Tipps für Betroffene und Außenstehende

  • Sicherheit schaffen: Das Opfer aus der Gefahrensituation holen und unterstützen.
  • Dokumentieren: Mobbingvorfälle genau notieren, Datum, Ort und beteiligte Personen festhalten.
  • Vertrauensperson einbeziehen: Das Opfer ermutigen, mit jemandem darüber zu sprechen.
  • Vorgesetzte oder Autoritätsperson wie Lehrer*innen informieren: Mobbingvorfall melden und um Hilfe bitten.
  • Soziale Unterstützung: Das Opfer ermutigen, sich nicht allein zu fühlen und nach Unterstützung zu suchen.
  • Professionelle Hilfe: Bei schwerwiegenden Auswirkungen Beratung oder Therapie in Anspruch nehmen.
  • Rechtliche Schritte: Bei Bedarf über rechtliche Schritte nachdenken.

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