Die Finanzierung eines Treppenlifts
Treppenlifte können eine echte Bereicherung für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sein. Die Anschaffung ist meist eine größere Hürde, besonders wenn die Kostenfrage aufkommt. Es gibt jedoch Möglichkeiten der Zuschüsse und Finanzierung.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Bezuschussung. (pexels)
Treppen sind für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oftmals ein ärgerliches Hindernis. Vor allem im eigenen Zuhause, wo man einen Großteil der Zeit verbringt. Doch deswegen muss kein Umzug anstehen, es kann auf technische Hilfen, wie beispielsweise einen Treppenlift zurückgegriffen werden.
Alternative Liftarten
Bevor man sich für den Kauf eines Treppenliftes entscheidet, sollte man auch kurz die Alternativen zum Treppenlift betrachten. Der Sitz-Treppenlift eignet sich gut für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, die Probleme bei der Bewältigung von Treppen haben.
Ein Plattformlift ist für Menschen mit Rollstuhl die optimale Lösung. Dieser kann auch zusätzlich mit einer Sitzfläche ausgestattet werden und so als Sitz-Treppenlift verwendet werden.Dies eignet sich insbesondere dann, wenn in einem Haushalt eine Person mit Rollstuhl und eine Person, die zwar in der Ebene mobil ist, jedoch Probleme beim Treppensteigen hat, lebt.
Zuschuss von der Pflegekasse
Wenn die Betroffenen einen Pflegegrad haben, kann der Kauf eines Treppenliftes mit bis zu 4000 Euro bezuschusst werden. Dies geht im Rahmen der finanzierbaren altersgerechten Wohnraumanpassung, ein Zuschuss von 4000 Euro ist einmalig möglich und kann für vielseitige Maßnahmen der Barrierereduzierung im eigenen Zuhause genutzt werden.
Sind mehrere Personen in einem Haushalt mit einem Pflegegrad eingestellt, so kann pro Person 4000 Euro bezuschusst werden. Zwei Personen mit Pflegegrad würden so beispielsweise auf bis zu 8000 Euro Zuschuss kommen.
Man hat zwar keinen Rechtsanspruch auf diesen Zuschuss, meist wird dieser jedoch bewilligt. Der Antrag wird bei der jeweiligen Krankenkasse gestellt. Die Pflegekasse entscheidet dann zusammen mit dem Medizinischen Dienst der Krankenkasse, der die Notwendigkeit der Anschaffung begutachtet, über den Antrag.
Weitere mögliche Kostenträger
War ein Arbeitsunfall oder eine Berufskrankheit die Ursache für die Behinderung, übernimmt im Bedarfsfall die jeweilige Berufsgenossenschaft die Kosten für einen Treppenlift – in der Regel in voller Höhe. Wird durch den Treppenlift eine Eingliederung in das Arbeitsleben sichergestellt, werden die Kosten von der Rentenversicherung oder der Agentur für Arbeit übernommen.
Durch das Programm Altersgerecht Umbauen – Investitionszuschuss von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gibt es Zuschüsse für Maßnahmen zur Barrierefreiheit in Wohnräumen. Unabhängig vom Alter kann ein Zuschuss bis zu 6250 Euro beantragt werden.
Auch eine regionale Förderung kann in Frage kommen, hierbei ist der Wohnort wichtig. Meist können diese Förderungen bei den Landesbanken des jeweiligen Bundeslandes beantragt werden. Häufig haben auch Anbieter der Treppenlifte Informationen zur Finanzierung und können helfen einen Kostenträger zu finden.
Haben alle Kostenträger den Antrag abgelehnt, gibt es zuletzt noch die Möglichkeit der Sozialhilfe. Diese wird jedoch den Treppenlift erst bezuschussen, wenn alle anderen möglichen Kostenträger den Antrag abgelehnt haben.
Kostengünstige Alternativen
Die Möglichkeit, einen gebrauchten Treppenlift zu kaufen sollte in jedem Fall einbezogen werden. Die Lifte werden meist durch den Hersteller generalüberholt und dann gebraucht zum Verkauf angeboten, sodass die Qualität einwandfrei ist. Meist spart man jedoch maximal 2000 Euro ein, da zwar der Sitz gebraucht ist, jedoch die Schienen, die individuell angepasst werden müssen, neuwertig sind.
Viele Anbieter bieten auch die Alternative des Mietens eines Treppenliftes an. Dies kostet je nach Modell, in der Regel zwischen 50 und 150 Euro im Monat. Ein weiterer Vorteil ist in der Regel die inklusive Wartung, Reparatur und Ausbau des Treppenliftes.
Individuelles Finanzierungsmodell
Welcher Treppenlift und welches Finanzierungsmodell bevorzugt wird, kann am besten in einem Gespräch mit dem Sanitätshaus des Vertrauens geklärt werden. Da die Sanitätshäuser die Lebensumstände und Wünsche der Betroffenen meist am besten einschätzen können und eine gute Empfehlung abgeben können.
Ist bereits die Entscheidung auf einen Hersteller gefallen, kann man sich auch direkt an diesen wenden und sich verschiedene Angebote einholen und beraten lassen.