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Multiple Sklerose (MS) – Behandlung und Therapie

Multiple Sklerose (MS) wird wegen der vielfältigen Symptome auch die „Krankheit mit den 1000 Gesichtern“ genannt. Entsprechend muss auch die Form der Therapie auf jede einzelne Betroffene und jeden einzelnen Betroffenen angepasst werden.

Tabletten | © unsplash

Auch Medikamente werden zur Behandlung eingesetzt. (unsplash)

Heilbar ist Multiple Sklerose nicht, in den letzten 20 Jahren wurden aber Therapien in Form von medikamentöser Behandlung bis hin zur Physiotherapie entwickelt, die den Betroffenen gute Chancen eröffnen, die Entwicklung und den Verlauf der Krankheit zu verzögern.

Je schneller die Krankheit diagnostiziert ist und mit der Behandlung begonnen wird, desto günstiger die Prognose. Grundsätzlich wird zwischen der Schubtherapie und der Langzeittherapie unterschieden. Die Symptomtherapie behandelt die durch die Multiple Sklerose hervorgerufenen Symptome mit einer Vielzahl ergänzender Maßnahmen. Alle Behandlungen sollten mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.

Die Therapie während eines Schubes

Die Multiple Sklerose verläuft in über 80 Prozent der Fälle in Schüben. Die sogenannte Schubtherapie mildert die akute Entzündungsreaktion im zentralen Nervensystem während eines Schubes. Bei der Schubbehandlung werden Kortikosteroide (Kortison) eingesetzt. Kortikosteroide gehören zu den sogenannten Steroidhormonen und wirken entzündungshemmend. Sie können während eines Schubes die Rückbildung von Symptomen anregen und beschleunigen.

Langfristige Behandlung

Mit der Langzeittherapie der Multiplen Sklerose will man die fehlerhafte Reaktion des Immunsystems gegen den eigenen Körper beeinflussen. Dadurch soll eine Verzögerung des Krankheitsverlaufs sowie eine Verminderung der Schübe und deren Stärke erreicht werden. Sie wird auch als Basistherapie oder Verlaufs-Therapie bezeichnet.

Die Medikamente zur Langzeittherapie werden in Form von Spritzen oder Kapseln verabreicht. Es handelt sich um immunmodulierende Therapie, das heißt es wird versucht durch Medikamente eine Veränderung des Immunsystems herbeizurufen. Zudem sollen die eingesetzten Wirkstoffe Schäden an den Fortsätzen der Nervenzellen verhindern, indem sie die Entzündungsreaktion im zentralen Nervensystem dämpfen.

Eine Person wird massiert | © unsplash Physiotherapeutische Maßnahmen können körperlichen Begleiterscheinungen entgegenwirken (unsplash)

Behandlung der Symptome

Die Symptome der Multiplen Sklerose sind sehr vielfältig. Sie werden bei Bedarf mit Fachpersonen aus anderen medizinischen Gebieten angegangen. Beispielsweise werden Schmerztherapeut*innen zur Bekämpfung des Schmerzes oder Psycholog*innen bei Depressionen oder beim Auftreten des Fatigue-Syndroms (Syndrom der anhaltenden Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit) aufgesucht. Bei kognitiven Störungen können auch Fachpersonen der Neurologie und bei Sprachstörungen Logopäd*innen hilfreich sein.

Eine wichtige Rolle bei der interdisziplinären Therapie der Multiplen Sklerose kommt der Physiotherapie und Ergotherapie zu. Denn zu den häufigsten Symptomen von MS gehören spastische Lähmungen, entweder als konstante Steifheit oder als gelegentliche Spasmen, also als Verkrampfung von Muskeln. Körperliche Therapie kombiniert mit Medikamenten kann bei der Behandlung von Betroffenen mit spastischer Lähmung wirksam sein.

Anwendung von Komplementärmedizin

Viele an Multipler Sklerose erkrankte Menschen nehmen neben der evidenzbasiert-medizinischen Therapie komplementär- oder alternativmedizinische Behandlungen in Anspruch. In zahlreichen Studien zeigt sich, dass drei Viertel der Patient*innen eine oder mehrere solcher Therapien anwenden oder alternative Therapeut*innen aufsuchen.

Die Anzahl der Angebote ist sehr groß und reicht von Akupunktur über Homöopathie bis hin zu Phytotherapie (pflanzliche Heilmittel). Die Alternativmedizin darf die medikamentöse MS-Therapie nicht ersetzen. Sie kann aber als Ergänzung im Individualfall sinnvoll sein, unter der Voraussetzung, dass sie nicht zusätzlich belastet. Auch hier gilt, dass die Therapie in Abstimmung mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt geschehen sollte.


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