Die Wahl der richtigen Versicherungen ist nicht nur bei Menschen mit Behinderungen eine sehr persönliche Sache. Schließlich geht es darum, das Risiko eines eintretenden Schadens bestmöglich abzusichern, ohne eine allzu große finanzielle Verpflichtung einzugehen. Gerade Menschen mit Behinderung sollten sich genau informieren, welche Art der Versicherung für sie nützlich ist und auf welche sie verzichten können. Wir geben Ihnen einen Überblick über verpflichtende Versicherungen und optionale Versicherungen.
Verpflichtender Versicherungsschutz: Die Sozialversicherung
Das Sozialversicherungssystem bietet einen Mindestschutz für alle Menschen und umfasst unter anderem die Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Unfallversicherung und Arbeitslosenversicherung. Damit werden Ereignisse wie Langlebigkeit, Krankheit, Pflegebedürftigkeit oder der Jobverlust teilweise abgesichert. Bei angestellten Personen werden Beiträge für diese Versicherungen direkt vom Bruttolohn abgezogen.
Wenn Sie mehr über die verpflichtenden Versicherungen erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel zum Thema Verpflichtender Versicherungsschutz.
Optionale Versicherungen
-
1
Private Haftpflichtversicherung
Eine Versicherung, die zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber dennoch notwendig ist: die private Haftpflichtversicherung. Da jeder Mensch laut Gesetz für einen verursachten Schaden haften muss, kann schon eine kleine Unachtsamkeit sehr teuer werden. Im Vergleich zu dem großen Schutz, den eine Haftpflichtversicherung im Schadensfall bietet, ist die Versicherung meistens günstig.
-
2
Hausratsversicherung
Darüber hinaus gibt es für nicht selbst verursachte Schäden wie beispielsweise durch Wasser, Feuer oder Diebstahl eine Hausratsversicherung.
-
3
Berufsunfähigkeitsversicherung
Die private Berufsunfähigkeitsversicherung zielt darauf ab, den wirtschaftlichen Abstieg zu verhindern, wenn eine Person beispielsweise aufgrund von Krankheit nicht mehr am Erwerbsleben teilnehmen kann.
Doch was, wenn man aufgrund einer Behinderung von einer Berufsunfähigkeitsversicherung abgelehnt wird? Dazu empfehlen wir Ihnen diesen Artikel.
-
4
Private Pflegeversicherung
Eine private Pflegeversicherung kann im Alter oder bei Krankheit eine ausreichende Pflege gewährleisten. Ähnlich wie bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ist hier der Gesundheitszustand entscheidend.
-
5
Rechtsschutzversicherung
Eine Rechtsschutzversicherung berät oder vertritt den oder die Versicherungsnehmer*in als Privatperson im privaten wie im beruflichen Alltag.
-
6
Hinterbliebenenversicherung
Die Risikolebensversicherung, also die reine Absicherung für den Todesfall, ist die häufigste Variante der Hinterbliebenenversorgung. Ihre Beiträge setzen sich aus Vertriebs- und Verwaltungsgebühren sowie den Kosten für das Risiko des vorzeitigen Ablebens zusammen. Abhängig vom jeweiligen Krankheitsbild und dem Grad der Behinderung können Lebensversicherungen den Versicherungsschutz auch ablehnen. Lesen Sie dazu unseren Artikel Risikolebensversicherung.
Versicherungsempfehlungen speziell für Menschen mit Behinderungen
Versicherung und Mobilität
Menschen mit Behinderung sollen entlastet werden, indem sie eine Ermäßigung oder Befreiung der Kfz-Steuer erhalten.
Bei den KfZ-Versicherungen hingegen werden Autobesitzer*innen mit Behinderung nicht bevorzugt, sondern zahlen die gleichen Beiträge wie alle anderen Kfz-Besitzer*innen. Beim Vergleich der Kfz-Versicherungen helfen einige Tarifmerkmale, um möglichst günstige Konditionen zu erhalten.
Tipps rund um die KfZ Versicherung erhalten Sie in diesem Artikel: Mobilität ohne Einschränkung genießen und was beim Versicherungsschutz zu beachten ist.
Versicherung von Hilfsmitteln
Die Liste von Hilfsmitteln, auf die Menschen mit Behinderungen täglich angewiesen sein können, ist lang. Aufgrund der komplizierten und teuren Anschaffung macht es in manchen Fällen Sinn, Hilfsmittel versichern zu lassen. Dabei können entweder einzelne Hilfsmittel oder mehrere Hilfsmittel gleichzeitig versichert werden.
Eine weitere Option ist die zusätzliche private Krankenversicherung. Dies ist allerdings keine Versicherung für bereits erworbene Hilfsmittel, sondern eine zusätzliche Kostenübernahme für die Anschaffung von Hilfsmitteln, die über die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen hinausgehen.
Erfahren Sie mehr über die Versicherung von Hilfsmitteln in diesem Artikel.
EnableMe Community
Sie haben noch weitere Fragen zum Thema Versicherungen für Menschen mit Behinderungen oder möchten sich mit anderen Menschen darüber austauschen?