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Tipps & Ratschläge für Reisen mit Rollstuhl

Reisen und die Welt erkunden, das gehört zu den liebsten Hobbys vieler Menschen. Wer auf einen Rollstuhl angewiesen ist, hat oft erhöhten Aufwand bei der Reiseplanung. Es gibt Webseiten und Reisebüros die hierbei tolle Unterstützung leisten.

Leerer Rollstuhl an Strandpromenade

Ein erholsamer Urlaub ist auch mit Rollstuhl möglich.

Rollstuhlfahrer*innen und andere Personen mit Mobilitätseinschränkungen können dank eines besseren Verständnisses der Gesellschaft und dem zuletzt 2002 aktualisierten Behindertengleichstellungsgesetz inzwischen deutlich einfacher an alltäglichen Aktivitäten teilnehmen. Dennoch sind bei der Reiseplanung zusätzliche Faktoren bei der Anreise, Unterbringen am Zielort und den dort vorhandenen Verkehrsmittel zu beachten. Die Reise benötigt oft eine sorgfältige Vorbereitung und gute Recherche, um Probleme vor Ort zu vermeiden und die Reise so reibungslos wie möglich verlaufen lassen zu können. In diesem Artikel haben wir einige Tipps & Ratschläge für das Reisen mit dem Rollstuhl für Sie zusammengestellt.

1. Wo soll´s hingehen?

Bevor die eigentliche Reiseplanung beginnen kann, wird entschieden, welche Art von Urlaub gewünscht ist. Soll es ein Städtetrip werden oder ein Strandurlaub? Wird es ein Ausflug in der Region oder die Erkundung eines anderen Kontinenten? Für Reisen innerhalb Deutschlands gibt es viele Seiten, die barrierefreie Lokalitäten und Geheimtipps bereithalten. Die Seite „Reisen für alle“ enthält rund 2.500 Ausflugs- und Urlaubsideen innerhalb Deutschlands, die auf Barrierefreiheit geprüft sind. Gefiltert werden kann nach verschiedenen Kategorien und der Region. Für Reisen in verschiedenste Länder der ganzen Welt bietet die Seite „Runa-Reisen“ barrierefreie Angebote an.  Allgemein empfiehlt es sich die Reise mit einer Reisegesellschaft zu planen. Unter „Urlaub barrierefrei“ können nach Reiseart und Art der Behinderung, sowie der Angabe ob die Reise mit einer Reisebegleitung erfolgen soll, passende Reisegesellschaften gefunden werden. 

Liegt noch keine konkrete Reisevorstellungen vor, können die Angebote der Reiseanbieter oder Reisebüros durchstöbert werden. Auch das Lesen von Blogs und Erfahrungsberichten kann inspirierend sein. Ein Beispiel ist der Blog von Jürgen, in dem er über seine Erfahrungen bei Reisen mit dem Rollstuhl in verschiedenen Ländern schreibt.

Es ist ein sonniger Tag und vor dem Brandenburger Tor in Berlin stehen viele verschiedene Leute. Sie schießen Fotos, pusten Seifenblasen in die Luft oder betrachten die Umgebung. In der Mitte des Bildes ist eine Frau im Rollstuhl, die eine Kamera in der Hand hält. Neben ihr steht ein Hund. | © Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de Viele Städte in Deutschland bieten barrierefreie Orte. (Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de)

2. Wie finde ich eine barrierefreie Unterkunft?

Das Angebot an barrierefreien Unterkünften im In- und Ausland ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. In den gängigen Vergleichsportalen zu Hotels und Ferienwohnung kann nach barrierefreien Unterkünften gefiltert werden. Oft fehlen jedoch detaillierte Informationen wie beispielsweise zur Türbreite oder Waschbeckenhöhe. Diese sollten am besten per Telefon oder E-Mail bei der jeweiligen Unterkunft erfragt werden. Bei der Planung der Reise mit einem Reisebüro, das womöglich sogar auf barrierefreies Reisen spezialisiert ist, wird sich um diese organisatorischen Angelegenheiten und die Sicherstellung der Barrierefreiheit gekümmert. Neben der Unterbringung in einem Hotel oder einer Ferienwohnung kann auch barrierefreies Campen zur Auswahl stehen.

Um sich ein Bild von der Umgebung der Unterkunft machen zu können, bietet sich Google Streetview an. Dazu kann das gelbe Männchen von Google Maps auf den Ort gezogen werden, der virtuell erkundet werden will. Wheelmap.org bietet sich besonders an, um sich ein Bild von der Barrierefreiheit vor Ort zu machen.

3. Reisen mit Auto, Bahn oder Flugzeug?

Für die Anreise und die Mobilität vor Ort stehen verschiedene Verkehrsmittel zur Auswahl. Viele Reiseziele, die nicht in weiter Ferne liegen, lassen sich am einfachsten per behindertengerechtem Fahrzeug erreichen.

Eine Reise mit dem Flugzeug ist auch mit Rollstuhl bei nahezu allen Fluggesellschaften möglich. Aufgrund des höheren Platzbedarfs und der knappen Kontingente ist dafür aber eine rechtzeitige Voranmeldung nötig. Mobilitätseingeschränkte Reisende erhalten zur Vermeidung langer Wartezeiten oft einen Priority-Check-in und eine schnellere Behandlung bei der Sicherheitskontrolle. Wenn die Anreise zum Flughafen mit dem eigenen Auto erfolgt, bieten einige Flughäfen spezielle Parkplätze für Personen mit eingeschränkter Mobilität. Ansonsten ist es besonders für Rollstuhlfahrer*innen wichtig einen Parkplatz zu reservieren.

Auch die Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr braucht in der Regel eine Voranmeldung, bei der auch Sitzplätze für den oder die Rollstuhlfahrer*in und eventuelle Begleiter*innen reserviert werden. Außerdem helfen Bahnangestellte bei Bedarf mit einem Einstiegs-, Gepäck- oder Begleitservice. Dies ist besonders bei IC-, EC- und ICE-Verbindungen wichtig, weil die große Stufte meistens nur mit einem externen Hublifter überwunden werden kann.

Eine Frau mit blonden Haaren befindet sich mit ihrem Rollstuhl in einer U-bahn Station bei der gerade zwei Bahnen auf den Gleisen stehen. | © Lukas Kapfer | www.th-10.de Barrierefreies Reisen mit Rollstuhl ist möglich, bedarf aber gründlicher Planung. (Lukas Kapfer | www.th-10.de)

Reisecheckliste für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen

Wir haben für Sie eine Checkliste mit Punkten zusammengestellt, die bei einer Reise (mit dem Rollstuhl) wichtig sein können.

  • Gültigen Personalausweis oder Reisepass einpacken
  • Auslandskrankenschein bei der Krankenkasse anfordern, Auslandskrankenversicherung abschließen
  • Bei exotischen Reisezielen nötige Impfungen erledigen, Informationen stellt das Auswärtige Amt zur Verfügung
  • Diagnosen zusammenstellen und in die Landessprache übersetzen lassen
  • Therapiezentren vor Ort suchen, falls dauerhafte Behandlungen nötig sind
  • Rollstuhl und andere Hilfsmittel überprüfen und gegebenenfalls auf Vollgummireifen umbauen
  • Rollstuhlvermietung vor Ort recherchieren für möglicherweise benötigten Ersatz
  • Reiseapotheke und weitere benötigte Medikamente zusammenstellen
  • FAA-Konformitätserklärung für Medizintechnik bei Flugreisen einholen
  • Flugtauglichkeitsbescheinigung (MEDIF) vom Arzt ausstellen lassen
  • Einstieghilfe bei Flugreisen beantragen
  • Koffer packen und die Reise genießen

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