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Kontinuierliche Blutzuckermessung

Der Markt für fortschrittliche Blutzuckermessgeräte und Stechhilfen ist groß, wobei immer mehr auf smarte Lösungen gesetzt wird, die der betroffenen Person den Schmerz ersparen und die Auswertung der Daten erleichtern sollen. Mittlerweile haben sich Alternativen zum klassischen Blutzuckermessgerät etabliert, welche die Gesundheit und Lebensqualität von Personen mit Diabetes enorm verbessern.

Kleine Pflanze und Zuckerdose aus Glas auf einem blauen Tisch | © pixabay

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Methoden der kontinuierlichen Glukose-Messung etabliert. (pixabay)

CGM

Eine der neuartigen Methoden ist die kontinuierliche Glukosemessung im Unterhautfettgewebe (kurz CGM, vom englischen: „Continuous Glucose Monitoring“). Dabei wird ein Sensor, der in etwa die Größe einer 2 Euro Münze hat, auf die Haut gesetzt (Oberarm, oberes Gesäß oder Bauch). Ein kurzer Sensorfaden misst in der Zwischenzellflüssigkeit permanent den Glucosewert und speichert diesen. Je nach System setzt man sich alle sechs bis 14 Tage einen neuen Sensor ein. Die Blutzuckerwerte werden an ein spezielles Gerät oder an das Smartphone der Person mit Diabetes geschickt, auf dem über eine App die Daten anzeigt und gespeichert werden. Dabei kann auch eine CGM-fähige Insulinpumpe der Empfänger sein (siehe nächster Abschnitt: „Closed Loop Systeme“).

Bei der kontinuierlichen Blutzuckermessung stehen entsprechend mehr Messwerte zur Verfügung als bei einem herkömmlichen Blutzuckermessverfahren, weil die Messung und die Protokollierung in regelmäßigen Abständen mehrmals stündlich erfolgen. CGM ist komplett schmerzfrei, da kein Stechen mehr notwendig ist ist. Für viele Personen, die regelmäßig ihren Blutzucker messen müssen, ist diese Methode eine Erleichterung im Alltag sowie auch eine Wohltat, denn die Fingerkuppen bleiben geschont. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist, dass ein Warnsignal ertönt, wenn eine Über- oder Unterzuckerung droht. So kann rechtzeitig gehandelt werden und akute Komplikationen, wie ein diabetisches Koma (Hyperglykämie) oder eine lebensgefährliche Unterzuckerung (Hypoglykämie) vermieden werden.

CGM eignet sich besonders für Menschen mit Diabetes Typ 1, die eine Insulintherapie durchführen und dennoch starke Blutzuckerschwankungen aufweisen. Besonders für Kinder und Jugendliche, die ein höheres Risiko für Hypoglykämien im Alltag haben, kann ein CGM-System eine enorme Sicherheit und Erleichterung sein.

Ein Nachteil von CGM ist, dass bei der Blutzuckermessung aus der Zwischenzellflüssigkeit rasche Veränderungen des Blutzuckerspiegels nicht zeitnah abgebildet werden können, weil das System träge reagiert. Zudem ist diese Methode wesentlich teurer als Blutzuckermessgeräte zur Selbstkontrolle und wird noch nicht von allen Krankenkassen übernommen.

Closed Loop Systeme

Bei sogenannten „Closed Loop Systemen“ werden die Blutzuckerwerte eines CMG direkt an eine Insulinpumpe übermittelt. Anhand dieser Informationen steuert ein Minicomputer die Pumpe, welche in kontinuierlichen Abständen automatisch und bedarfsgerecht Insulin an den Körper abgibt. Die Funktion der menschlichen Bauchspeicheldrüse soll somit möglichst genau nachgeahmt werden, weswegen man ein Closed Loop Systemen auch „künstliche Bauchspeicheldrüse“ nennt.

Durch Closed Loop Systeme soll der Blutzuckerwert konstant im Zielbereich bleiben und Unter- beziehungsweise Überzuckerungen vermieden werden. Bei Nahrungsaufnahme muss die Insulinabgabe dennoch zusätzlich angepasst werden. Deshalb spricht man auch von „Hybrid-Closed-Loop-Systemen“.


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