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Typgerechte Ernährung bei Diabetes

Diabetes ist eine Krankheit, die tief in das gewohnte Leben einschneidet und eine Umstellung der Lebensgewohnheiten notwendig macht. Allem voran kann eine Veränderung der Ernährung helfen. Doch welche Grundsätze gibt es zu beachten?

Auf einem Teller sind Lachs, grüne Bohnen, Tomaten und Reis angerichtet. Neben dem Gericht sind kleine Schüsseln, die gefüllt sind mit Tomaten und Pesto.  | © Ella Olsson/unsplash

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle. (Ella Olsson/unsplash)

Diabetes lässt sich grob in zwei Typen aufteilen: Bei Diabetes Typ 1 wird zu wenig oder gar kein Insulin – ein Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert – produziert. Man hat also Insulinmangel und der aufgenommene Zucker, der sozusagen die Kraftquelle des Körpers ist, kann nicht verwertet werden.

Mit Diabetes Typ 2 hat man zwar genug Insulin, es wirkt aber nicht oder unzureichend. Typ 2 wird auch „Altersdiabetes“ genannt, weil Typ 2 bis vor einigen Jahren im Gegensatz zu Diabetes Typ 1 meist erst nach dem 40. Lebensjahr auftrat. Heute findet man diesen Typ aber immer häufiger auch bei jüngeren, meist übergewichtigen Personen, und auch bei Kindern.

Abschätzen des Insulins bei Diabetes Typ 1

Menschen, die Diabetes Typ 1 haben, können heute mehr oder weniger alles essen, vor allem wenn sie keine Gewichtsprobleme haben. Sie müssen jedoch wissen, wie viel Insulin sie für die jeweilige Mahlzeit spritzen müssen. Genau das ist allerdings oft schwierig einzuschätzen. Das Berechnen größerer Mengen von Kohlenhydraten kann schwierig sein und bedarf einiger Erfahrung.

Bei großen Portionen bestimmter Lebensmittel kann der Gehalt an Fett und Eiweiß steigen, dies kann wiederum das Blutzuckerverhalten stark beeinflussen. Auch der Konsum größerer Mengen einfacher Kohlenhydrate, etwa als Süßspeisen oder als süße Getränke, lassen sich oft nicht befriedigend mit Insulin abdecken. Dies sollte mit Ärzt*innen oder Ernährungsberater*innen abgesprochen werden.

Volkskrankheit Diabetes Typ 2

Aufwändiger wird es bei Diabetes Typ 2, der, laut der Deutschen Diabetes Hilfe, mit rund 95 Prozent der häufigere Typ in Deutschland ist. Zirka 7,5 Millionen Menschen sind in Deutschland von Diabetes Typ 2 betroffen. Viele Betroffene leben mit dieser Stoffwechselerkrankung, ohne es zu wissen, weil die Symptome wie stärkeres Durstgefühl, größere Urinmengen und Müdigkeit oft erst spät erkannt werden.

Das Wichtigste bei Diabetes Typ 2 ist eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung. Bei übergewichtigen Diabetiker*innen kann eine Gewichtsreduktion von wenigen Kilogramm bereits eine Senkung des Blutzuckergehaltes zur Folge haben und die Wirksamkeit des Insulins erhöhen. Auch hier ist es notwendig, zusammen mit einer Fachperson, einen individuellen Ernährungsplan aufzustellen, da der Energiebedarf von verschiedenen Faktoren wie Größe, Gewicht, Alter, Geschlecht und körperlicher Aktivität abhängt.

Belegte Brote | © Ola Mishchenko/unsplash Vollkornprodukte lassen den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen als raffinierte Produkte (Ola Mishchenko/unsplash)

Zucker ist nicht gleich Zucker

Bei Diabetes sollte der Essensrhythmus den individuellen Bedürfnissen und dem Blutzuckerspiegel angepasst werden. Grundsätzlich sollte die Kohlenhydratzufuhr auf mindestens drei Mahlzeiten verteilt werden.

Zucker ist nicht gleich Zucker. So lassen Vollkornprodukte den Blutzuckerspiegel beispielsweise langsamer ansteigen als raffinierte Produkte. Dies hat zur Folge, dass der Zuckerspiegel nicht hochschnellt und schnell wieder abfällt. Er sollte jedoch möglichst konstant gehalten werden. Vollkornbrot, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte sollte man deshalb raffinierten Produkten wie Weißbrot vorziehen.

Doch nicht nur die Art des Kohlenhydrats spielt eine Rolle, sondern auch die Kombination mit anderen Nahrungsmitteln. Der Blutzuckerverlauf ist positiver, wenn die Kohlenhydratquelle mit Nahrungsfasern, Eiweiß oder Fett kombiniert wird und eine feste Konsistenz aufweist. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel langsamer und weniger stark an.

Light- und Diabetikerprodukte?

Häufig sind sich Betroffene unsicher, ob Lightprodukte gut oder schlecht sind? In Maßen konsumiert können Lightprodukte auch für Diabetiker*innen geeignet sein und erweitern die Lebensmittelpalette im Alltag. In Lightprodukten wird im Vergleich zum Normalprodukt der Energiegehalt über eine Einsparung von Fett oder Kohlenhydraten reduziert. Vorsicht ist geboten bei Light-Getränken. Mit weniger als 15 Gramm Kohlenhydraten pro Liter sind sie zwar, wiederum in maßvollen Mengen, geeignet, sollten aber nicht täglich konsumiert werden.

Spezielle Produkte für Betroffene von Diabetes sind ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. Grundsätzlich benötigen Diabetiker*innen kein Diabetes-Gebäck oder Diabetes-Schokolade. Diese Produkte können fettreich sein und enthalten anstelle von Haushaltszucker andere Kohlenhydratarten, die den Blutzuckergehalt ebenfalls erhöhen.

Eine Tee mit einem Teebeutel im Wasser | © unsplash Ungezuckerte Tees und Wasser sind besser als Light-Getränke (unsplash)

Maßvolles Genießen

Ein Gläschen Wein zum Abendessen, ein Schokoriegel als Pausensnack – darf man sich mit Diabetes gar nichts mehr gönnen? Doch, aber auch hier gilt die goldene Regel „maßvoll“. Alkohol sollte besser während dem Essen genossen werden, um eine Unterzuckerung zu vermeiden. Vorsicht ist geboten bei Bier, Dessertweinen, Likören und Alcopops. Sie enthalten viel Zucker und lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen.

Süßigkeiten sollten allein eigentlich schon deswegen vermieden werden, weil sie eine gewünschte Gewichtsreduktion, bei Betroffenen des Diabetes Typ 2, nicht unterstützen. Doch ganz muss man trotzdem nicht darauf verzichten. Sinnvoll ist es, wenn man sie anstelle von anderen kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln im Rahmen einer Mahlzeit genießt. Dies sollte aber natürlich nicht täglich geschehen.

Grundsätzlich können jedoch nur Ärzt*innen oder Ernährungsberater*innen zuverlässig Auskunft über die passende Ernährung geben. Es lohnt sich, denn die passende Ernährung kann Symptome von Diabetes erheblich reduzieren.


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