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Schädel-Hirn-Trauma: Arten und Folgen im Überblick

Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Verletzung des Schädels mit Hirnbeteiligung. Diese kann durch eine Gewalteinwirkung auf den Kopf bei einem Unfall, durch einen Sturz oder auch einen Schlag auf den Kopf entstehen. Ein mittleres oder schweres Schädel-Hirn-Trauma kann lebensbedrohend sein.

Januar 2009: Der Skirennfahrer Daniel Albrecht stürzt beim Zielsprung in Kitzbühel und erleidet ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Dezember 2013: Formel-1-Rekord-Weltmeister Michael Schumacher stürzt beim Skifahren in Méribel und schlägt mit dem Kopf auf einem Stein auf. Auch hier lautet die Diagnose: schweres Schädel-Hirn-Trauma. Doch was genau ist ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) und welche Folgen bringt es mit sich?

Tausende Betroffene des Schädel-Hirn-Traumas jedes Jahr

Längst nicht nur prominente Sportgrößen sind betroffen. Die Deutsche Fachpflege Gruppe gibt an, dass jährlich etwa 200 bis 400 Menschen pro 100.000 Einwohner ein Schädel-Hirn-Trauma erleben. Laut Statistik ist ein schweres Schädel-Hirn-Trauma die häufigste Todesursache bei Erwachsenen unter 40 Jahren. Hauptursache dieser Hirnverletzungen sind Verkehrs-, Arbeits- oder Haushaltsunfälle, immer häufiger Sport- und Freizeit-Unfälle und auch körperliche Übergriffe mit Schlägen und Tritten gegen den Kopf. Grundsätzlich ist ein SHT eine Verletzung des Schädels mit Hirnbeteiligung. Diese kann durch eine Gewalteinwirkung auf den Kopf bei einem Unfall, durch einen Sturz oder auch einen Schlag auf den Kopf entstehen. Ein mittleres oder schweres Schädel-Hirn-Trauma kann lebensbedrohend sein.

„Geschlossenes“ und „offenes“ Schädel-Hirn-Trauma

Unter einem Schädel-Hirn-Trauma versteht man eine Verletzung des äußeren Schädels in Verbindung mit einer Hirnschädigung. Reine Schädelbrüche und Schädelprellungen oder Kopfplatzwunden, bei denen das Gehirn nicht geschädigt wurde, gehören also nicht dazu. Unterschieden wird zwischen „geschlossenen“ oder „gedeckten“ und „offenen“ Traumata. Bei einem offenen Schädel-Hirn-Trauma kommt es zu einer Perforation von Kopfhaut, Schädelknochen und der harten Hirnhaut, während es beim geschlossenen Schädel-Hirn-Trauma zu keiner Öffnung des Schädelknochens und der harten Hirnhaut kommt.

Verschiedene Schweregrade

Ein Schädel-Hirn-Trauma wird in drei Schweregrade eingeteilt. Maßgebend dabei ist vor allem der Bewusstseinszustand des Patienten oder der Patientin. Die Einteilung in ein leichtes, mittelschweres und schweres Trauma erfolgt nach der Glasgow Coma Scale, welche die drei Grundfunktionen des Wachbewusstseins (Augen, Sprache, Motorik) bewertet. Je weniger Punkte dabei erreicht werden, umso schwerer ist das Schädel-Hirn-Trauma. Ein Wert von drei bedeutet eine tiefe Bewusstlosigkeit, während Patient*innen bei einem Wert von 15 wach und orientiert sind.

Überwachung bei einer Gehirnerschütterung

Die leichte Form eines Schädel-Hirn-Traumas ist die Gehirnerschütterung. Eine Bewusstlosigkeit dauert nur einige Sekunden oder Minuten, Betroffene erholen sich in der Regel innerhalb weniger Tage. Aber auch bei einem leichten Schädel-Hirn-Trauma ist eine 24-stündige Überwachung im Krankenhaus sinnvoll, denn die Folgen sind schwer abzuschätzen und Komplikationen können sich auch Stunden nach einem Unfall noch entwickeln.

Lebensbedrohliche Verletzungen

Bei einem mittleren oder schweren Schädel-Hirn-Trauma ist das Gehirn in weitaus größerem Ausmaß betroffen. Die Verletzung ist ernst und kann lebensbedrohlich sein. Neben den durch das Trauma entstandenen Schäden am Gehirn steigt durch häufig auftretende Blutungen der Druck im Schädelinneren. Die daraus folgende mangelnde Blutversorgung des Gehirns oder Einklemmungen von Hirnbereichen drohen Teile des Gehirns oder das ganze Hirn irreversibel zu schädigen. Bei Patient*innen mit schweren Kopfverletzungen ist deshalb unter Umständen eine lebensrettende Notfalloperation nötig.

Künstliches Koma oder Kraniektomie

Bei schweren Gehirnverletzungen kann in den Tagen nach dem Unglück eine Schwellung des Gehirns auftreten. Dadurch besteht erneut die Gefahr einer Schädigung von nicht verletztem Hirngewebe, da der Hirndruck ansteigt. Die Überwachung des Hirndrucks hat deshalb Priorität.

Um die Patient*innen zu stabilisieren und Folgeschäden für das Gehirn und andere Organe zu verhindern, werden besonders schwer Betroffene über mehrere Tage und Wochen in eine tiefe Narkose – ein künstliches Koma – versetzt. Steigt der Hirndruck an, können Neurolog*innen auch gezwungen sein, eine sogenannte Entlastungs-Kraniektomie vorzunehmen. Dabei werden Teile des Schädeldeckels entfernt, sodass das angeschwollene Gehirn mehr Platz bekommt und der Druck im Schädelinneren gesenkt wird.

Mehrmonatige Rehabilitation

Überlebt eine Patientin oder ein Patient ein mittleres oder schweres Schädel-Hirn-Trauma, ist eine langfristige Prognose schwierig zu stellen. Sie hängt ganz vom Ausmaß der Hirnverletzungen ab. Vor allem bei einem schweren Schädel-Hirn-Trauma muss mit bleibenden Folgen wie Sprach-, Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen oder Lähmungen gerechnet werden. Sehr wichtig ist die Frührehabilitation, an die sich eine mehrwöchige oder sogar mehrmonatige Rehabilitation anschliesst. Dabei kann eine Verringerung von Folgeschäden erreicht werden. Eine abschließende Prognose über das Ausmaß bleibender Schäden lässt sich erst während oder nach Abschluss der Rehabilitation stellen.


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