Skip to Content Skip to Mainnavigation Skip to Meta Navigation Skip to Footer
Skip to Content Skip to Mainnavigation Skip to Meta Navigation Skip to Footer

Schwangerschaftsdepression: Erkennen, verstehen und behandeln

Die Zeit der Schwangerschaft ist oft geprägt von Vorfreude auf das kommende Baby. Doch gleichzeitig können auch Sorgen, Unsicherheit und Stimmungsschwankungen auftreten, die das Glück trüben. Viele Schwangere erleben Phasen der Niedergeschlagenheit, die zwar oft vorübergehend sind, aber wenn sie länger anhalten und kein anschließendes Stimmungshoch folgt, können sie zu einer ernsthaften Belastung werden. Die Frage, ab wann die hormonellen Schwankungen als normale Begleiterscheinungen der Schwangerschaft aufhören und eine Schwangerschaftsdepression beginnt, beschäftigt viele Frauen. In diesem Artikel wollen wir Ihnen helfen, diese Grenze zu erkennen und Ihnen Informationen darüber geben, wie Sie mit einer Schwangerschaftsdepression umgehen können.

eine schwangere Frau hält ein mit den Händen geformtes Herz vor ihren Bauch | © Suhyeon Choi / Pixabay

Schwangerschaftsdepression ist eine ernstzunehmende Krankheit. (Suhyeon Choi / Pixabay)

Während der Schwangerschaft machen werdende Mütter eine wahre Achterbahn der Gefühle durch: Von Momenten purer Glückseligkeit bis hin zu Ängsten um das Wohlergehen des Kindes und anhaltender Erschöpfung. Doch was passiert, wenn die negativen Emotionen und die Antriebslosigkeit überhandnehmen? Die Schwangerschaftsdepression ist eine ernstzunehmende Erkrankung, von der jede achte schwangere Frau betroffen ist. Eine rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind jedoch entscheidend, um dieser Erkrankung entgegenzuwirken. Es ist von großer Bedeutung, frühzeitig zu reagieren, um eine optimale Entwicklung des ungeborenen Kindes zu ermöglichen.

Nachfolgend erklären wir Ihnen, wie Sie die Anzeichen und Symptome dieser Krankheit erkennen und welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Wir möchten Ihnen Informationen und Ressourcen bereitstellen, um betroffenen Frauen zu helfen und ihnen Mut zu machen. Denn eine Schwangerschaftsdepression darf nicht ignoriert werden, sondern erfordert eine angemessene Behandlung und Unterstützung, um das Wohlbefinden von Mutter und Kind zu gewährleisten.

Symptome – Wie erkennt man eine Schwangerschaftsdepression?

Stimmungsschwankungen und Unsicherheiten gehören oft zur normalen Begleitung einer Schwangerschaft, auch ohne Depression. Dies liegt vor allem an den hormonellen Veränderungen im Körper. Normalerweise verschwinden diese negativen Stimmungen so schnell, wie sie aufgetaucht sind, und die allgemeine Grundstimmung der Schwangeren bleibt positiv.

Bei einer Schwangerschaftsdepression hingegen sind die negativen Gefühle ein Dauerzustand und überwiegen für mindestens zwei Wochen. Aktivitäten, die einst Freude bereitet haben, erscheinen nun belanglos und unwichtig. Zu den weiteren Symptomen zählen ein allgemeines Gefühl von Erschöpfung und Leere. Schwangere machen sich vermehrt Selbstvorwürfe und zweifeln stark an ihren eigenen Fähigkeiten, beispielsweise daran, ob sie eine gute Mutter sein können.

Auch weitere körperliche Symptome können auftreten, zum Beispiel:

  • Appetitlosigkeit

  • Übelkeit

  • Bauchschmerzen

  • Konzentrationsschwierigkeiten

  • chronische Erschöpfung 

  • Schlafstörungen

Diese Symptome können auch im Rahmen einer normalen Schwangerschaft auftreten. Die Grenzen zwischen den üblichen Stimmungsschwankungen und einer Schwangerschaftsdepression sind fließend. Wenn Sie sich unsicher sind, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, um Ihre Stimmungsschwankungen abzuklären und bei Bedarf eine zeitnahe Unterstützung zu erhalten. Lesen Sie für weitere Informationen auch unseren Artikel über Depressionen, in dem eine umfassende Beschreibung der Krankheit zu finden ist. Sie können ihn hier finden: Depression – eine unterschätzte Krankheit

Um Ihnen bei der Einschätzung Ihrer eigenen Situation zu helfen, haben wir auch einen Selbsttest entwickelt. Sie können ihn hier durchführen: Bin ich depressiv? – Der Selbsttest

Die Wochenbettdepression

Wenn Depressionssymptome erst nach der Geburt auftreten, spricht man von einer Wochenbettdepression oder postpartalen Depression. Tatsächlich tritt diese Erkrankung sogar noch häufiger auf als die Schwangerschaftsdepression selbst.

Die Rückbildung der körperlichen Veränderungen während der Schwangerschaft und der Geburt sowie die Anpassung an eine neue Lebenssituation mit einem Neugeborenen bedeuten sowohl für den Körper als auch den Geist eine große Belastung. Dieser Stress kann zur Entwicklung einer Depression führen.

Falls Sie Anzeichen einer Depression nach der Geburt oder einige Wochen später bemerken, ist es wichtig, dass Sie sich an Ihren Gynäkologen oder Ihre Gynäkologin wenden. Sie können Ihnen bei der Diagnosestellung helfen und geeignete Behandlungsoptionen besprechen.

Ein Mann und eine schwangere Frau sitzen auf einer Bank, sie halten gemeinsam Babyschuhe Holen Sie sich Unterstützung bei Ihrer Familie, Freunden und Fachpersonen.

Ursachen einer Schwangerschaftsdepression

Die Ursachen für eine Schwangerschaftsdepression sind vielfältig und individuell. Es gibt keine eindeutige Ursache, die zwangsläufig zu dieser Erkrankung führt. Im Folgenden werden einige bekannte Möglichkeiten aufgeführt.

Eine nachgewiesene Ursache ist die genetische Veranlagung. Wenn nahe Verwandte bereits eine Depression erlebt haben, besteht ein erhöhtes Risiko, selbst von einer Schwangerschaftsdepression betroffen zu sein. Darüber hinaus können belastende Ereignisse in der Vergangenheit im Zusammenhang mit der Schwangerschaft eine Depression auslösen. Beispielsweise können eine Fehlgeburt oder Komplikationen während der Schwangerschaft, sei es bei einem selbst oder im nahen Umfeld, zu einer erhöhten Anfälligkeit führen.

Auch Ereignisse im unmittelbaren Umfeld können eine Rolle spielen. Ein Mangel an Unterstützung in der Partnerschaft oder finanzielle Probleme können zu chronischem Stress führen und somit das Risiko für eine Schwangerschaftsdepression erhöhen. Es ist auch möglich, dass bereits eine Tendenz zur Depression vor der Schwangerschaft vorhanden war, jedoch nicht diagnostiziert wurde. In diesem Fall kann die Schwangerschaft als Auslöser wirken und die Depression verstärken.

Die EnableMe Community

Tauschen Sie sich mit Betroffenen (anonym) aus. Stellen Sie Ihre Frage oder lesen Sie, was anderen Betroffenen geholfen hat!

Zur EnableMe Community

Auswirkungen auf das Baby

Die Schwangerschaftsdepression kann sich auch auf das ungeborene Kind auswirken, da es vermehrt Stresshormonen ausgesetzt ist. Dies kann dazu führen, dass das Kind früher als geplant geboren wird und dadurch auch ein etwas geringeres Geburtsgewicht aufweist.

Nach der Geburt haben Kinder von Frauen mit Schwangerschaftsdepression oft Anpassungsschwierigkeiten. Sie können sich unwohl auf der Welt fühlen und benötigen möglicherweise mehr Zeit, um sich einzuleben. Dies äußert sich oft in vermehrtem Schreien und Unruhe beim Kind.

Mit der richtigen und frühzeitigen Behandlung kann diesen Auswirkungen auf das Kind entgegengewirkt werden. Daher ist es von großer Bedeutung, dass Sie bei Verdacht auf eine Depression während der Schwangerschaft Hilfe suchen. Indem Sie sich Unterstützung und Behandlungsmöglichkeiten suchen, können Sie die potenziellen Folgen für Ihr Kind minimieren und ihm einen gesunden Start ins Leben ermöglichen.

eine schwangere Frau steht neben einem Baby-Gitterbett | © Ömürden Cengiz / Pixabay Die Behandlung einer Schwangerschaftsdepression ist auch für die Gesundheit des Babys von Bedeutung. (Ömürden Cengiz / Pixabay)

Behandlung & Hilfe

Die Behandlung und Unterstützung bei Schwangerschaftsdepressionen ist ein komplexes Thema, da Depressionen unterschiedliche Ursachen haben können. Es ist wichtig, sich selbst und Ihre Gefühlslage ernst zu nehmen. Sprechen Sie mit Ihrem Partner / Ihrer Partnerin oder anderen nahestehenden Personen über Ihre Gefühle.

Eine Schwangerschaftsdepression ist nichts, wofür man sich schämen muss. Bereits ein Gespräch mit vertrauten Personen kann viele Ängste und Sorgen nehmen. Hebammen oder Geburtshelfer*innen können ebenfalls wertvolle Ansprechpartner*innen sein. Sie verfügen über umfangreiches Wissen über die psychischen und physischen Herausforderungen während der Schwangerschaft und können Ihnen Informationen geben sowie Ängste mindern.

Wenn Sie weitere ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen möchten, ist Ihr Gynäkologe oder Ihre Gynäkologin eine gute Anlaufstelle. Die Fachperson wird feststellen, ob bei Ihnen eine Depression vorliegt und Sie gegebenenfalls an eine Psychotherapeutin oder einen Psychotherapeuten überweisen. Bei der Entscheidung für Medikamente wie Antidepressiva sollten Sie die möglichen Risiken und Nebenwirkungen, die auch Ihr ungeborenes Kind betreffen können, gemeinsam mit einer Fachperson besprechen und Nutzen und Risiken abwägen.

Es gibt auch Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, um Ihre Situation zu verbessern:

  • Sport und Bewegung können helfen, Dopamin freizusetzen, zu einem besseren Schlaf beitragen und Ihr seelisches Wohlbefinden verbessern.

  • Eine gute Ernährung ist wichtig. Kochen Sie frische, nährstoffreiche Mahlzeiten, um sich selbst und Ihr ungeborenes Kind mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen zu versorgen.

  • Tageslicht ist ebenfalls von Bedeutung. Tanken Sie Vitamin D, indem Sie einen Spaziergang an der frischen Sonne machen. Menschen mit Depressionen haben oft einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel.

Es kann eine Herausforderung sein, während der Schwangerschaft alles zu bewältigen und gleichzeitig auf die eigene Gesundheit zu achten. Daher ist es wichtig, dass Sie Hilfe annehmen. Lassen Sie Freunde und Familienmitglieder beispielsweise im Haushalt unterstützen. Das entlastet sowohl den Körper als auch die Seele.

Sie sind nicht allein

Es ist wichtig, sich frühzeitig Hilfe zu suchen, wenn der Verdacht auf eine Schwangerschaftsdepression besteht. Sie sind nicht allein, obwohl die Depression Sie das möglicherweise glauben lässt. Unterstützung von Familie und Freunden oder auch ärztliche Hilfe können Ihnen dabei helfen. 

Es ist entscheidend zu verstehen, dass Depression keine Schande ist und keine Schuldgefühle verursachen sollte. Vergessen Sie nicht: Eine Schwangerschaftsdepression macht Sie nicht zu einer schlechten Mutter. Depression ist eine Krankheit und kann jede*n Menschen betreffen. Seien Sie geduldig mit sich selbst. Eine Depression lässt sich nicht von heute auf morgen bewältigen. Es braucht Zeit, Unterstützung und professionelle Hilfe, um sich von einer Depression zu erholen.


Ist dieser Artikel lesenswert?

Fehler melden? Jetzt Melden.

Haben Sie eine Frage an die Community?