Nahrungsergänzungsmittel für ältere Menschen

Auch wer sich gesund und ausgewogen ernährt, kann seinen Bedarf an Mikronährstoffen nicht immer genügend abdecken. Gerade ältere Menschen sind manchmal nicht mehr in der Lage, genügend Vitamine und Mineralstoffe aus der Nahrung aufzunehmen. Hinzu kommt, dass ältere Menschen teilweise dazu neigen, weniger zu essen, daher brauchen sie ein größeres Angebot an Vitalstoffen, um ihren Bedarf auch wirklich abdecken zu können.

Ein Spezialfall ist Vitamin D, das unter Sonneneinwirkung im Körper synthetisiert wird und dessen Blutspiegel im Alter oft zu tief liegt. Auch die B-Vitamine spielen bei Senioren und Seniorinnen eine wichtige Rolle, die Vitamine B12, B6 und Folsäure sind für eine gute Gehirnleistung mitverantwortlich. Ein Mangel tritt häufiger bei Menschen einer vorwiegend pflanzlichen Ernährungsweise auf, da diese Vitamine reichlich in Fleisch und Fisch enthalten sind.

Deshalb kann es sinnvoll sein, selbst eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit Ergänzungsmitteln zu unterstützen. Bei aktiven älteren Menschen kommt es vor allem darauf an, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten und zu fördern.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Ginseng schon seit rund 2000 Jahren verwendet. Die mehrjährige Staude kommt ursprünglich aus den Gebirgswäldern in Ostasien und gehört zur Familie der Efeugewächse. Heute wird die Pflanze kultiviert und kann bis zu 100 Jahre alt werden.

Für die medizinische Anwendung werden die Wurzeln verwendet, denn sie enthalten Ginsenoside. Das sind Wirkstoffe, die nachweislich leistungsfördernde Eigenschaften besitzen. So werden die Extrakte zur körperlichen und geistigen Leistungssteigerung eingesetzt, zum Beispiel bei Schwäche- und Erschöpfungszuständen, sowie bei Konzentrationsschwierigkeiten und Müdigkeit. Auch während dem Heilungsprozess oder in Stresssituationen leistet Ginseng seinen Beitrag. Im Handel sind die Extrakte als Kapseln, Dragees oder flüssige Zubereitungen erhältlich. Sie sind teilweise auch Bestandteil von Multivitaminpräparaten.

In der Heilkunde werden Extrakte aus den Blättern des Ginkgobaumes eingesetzt. Die Wirkstoffe, vor allem Flavonoide und Terpenoide, werden über ein kompliziertes Verfahren gewonnen. Sie leisten vornehmlich bei Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwäche, Durchblutungsstörungen, Schwindel und Ohrgeräuschen gute Dienste.

Ginkgoextrakt macht das Blut fließfähiger und erleichtert dadurch die Durchblutung der kleinen Blutgefäße im Gehirn. Zudem wirkt Ginkgo dem Abbau von Nervenzellen entgegen, sodass sie geschützt sind und funktionsfähig bleiben. Wie bei vielen pflanzlichen Arzneimitteln tritt die Wirkung nicht sofort ein – Ginkgopräparate müssen über mehrere Wochen regelmäßig eingenommen werden, damit sich die Wirkung entfalten kann.

Vitamin D wird zwar in geringen Mengen über die Nahrung aufgenommen, doch den größeren Teil produziert der Körper selbst. Unter Einwirkung von Sonnenlicht entsteht in der Haut Vitamin D aus einer chemischen Vorstufe. Das Vitamin ist fettlöslich und kann daher im Körper gespeichert werden. Allerdings reichen die Speicher, die im Sommer aufgebaut werden, oft nicht für den ganzen Winter aus.

Ältere Menschen haben ein besonderes Risiko, einen Mangel zu erleiden, da deren Synthesefähigkeit in der Haut stark reduziert sein kann. Oft halten sie sich auch vermehrt in geschlossenen Räumen auf, da es ihnen möglicherweise aufgrund eingeschränkter Mobilität schwerer fällt, das Haus zu verlassen.

Ein ausreichend hoher Vitamin-D-Spiegel ist wichtig für die Knochenstabilität, die Muskelkoordination, das Immunsystem, das Herz-Kreislauf-System und das Nervensystem. Ein Mangel kann das Risiko für schwere Stürze und folgenschwere Hüftfrakturen erhöhen.

Omega-3-Fettsäuren sind vor allem in fettem Fisch enthalten. Als Ergänzungsmittel sind meistens Präparate aus Fischöl auf dem Markt, aber es gibt auch Alternativen aus pflanzlichen Produkten, wie beispielsweise aus Algen oder Chiasamen.

In Studien konnte nachgewiesen werden, dass diese Präparate entzündungshemmende Eigenschaften besitzen, weshalb sie bei Gelenkschmerzen und rheumatischen Erkrankungen eingesetzt werden. Die Fettsäuren wirken sich auch positiv auf die Blutfettwerte aus, wodurch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesenkt wird. Und schließlich wird auch ein positiver Einfluss auf die Hirnleistung vermutet. So soll eine genügende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren die Denkleistung fördern und die Gefahr, an einer Demenz zu erkranken, verringern.