Burnout ist keine einzelne Diagnose, sondern eine Kombination mehrerer Diagnosen zusammen. Grundlegend dabei sind drei Symptome: Erschöpfung, depressive Verstimmung und eine Sinneskrise – und das über eine längere Zeit.
Krankschreibung bei Burnout
Meist aber gehen Betroffene nicht wegen diesen Symptomen zum medizinischen Fachpersonal – eher wegen Schlaf- oder Verdauungsproblemen, Kopfschmerzen und anderen „kleineren Dingen“. Nur sehr aufmerksame Ärzt*innen erkennt beim ersten Besuch schon die Anzeichen eines Burnouts. Oft dauert es eine ganze Weile, bis auffällt, was wirklich hinter den Beschwerden steckt.
Wird die Diagnose Burnout gestellt, werden viele Betroffene vom behandelnden fachärztlichen Personal für eine Weile krankgeschrieben. Wie lange, hängt von vielen Faktoren ab. Die Zeit während einer Krankschreibung sollte aber nicht ungenutzt bleiben. Idealerweise wird die Person in dieser Zeit psychologisch begleitet. Dabei geht es darum, neue Wege und Bewältigungsstrategien zu finden, die Betroffenen helfen, nach ihrer Rückkehr an den Arbeitsplatz nicht wieder in die gleiche Situation zu geraten.
Lernen, mit Stress umzugehen
Ein Burnout ist heilbar, setzt jedoch voraus, dass Betroffene das Burnout akzeptieren und die Lebensumstände neu organisieren. Es hängt stark von der Person selbst, aber auch von der Betreuung ab, ob eine Verbesserung gleich beim ersten Mal eintritt, oder der Betroffene mehrere Anläufe braucht.
Ein Burnout kann zu einer andauernden Unfähigkeit, etwas zu leisten, führen. Man ist chronisch überfordert. Wird dieser Zustand nicht behandelt, kann das zu weiteren Erkrankungen wie einer schweren Depression führen. „Nimm dir eine Auszeit“, ist dabei ein gutgemeinter Rat. Doch häufig kehren Betroffene nach einer Auszeit wieder in das gleiche Umfeld zurück, ohne gelernt zu haben, wie man mit den schwierigen Situationen umgehen soll. Dabei wäre genau das zu lernen wichtig für eine Auszeit.
Ambulant oder stationär?
Ob ambulant oder stationär behandelt wird, hängt von der Situation der betroffenen Person ab. Grundsätzlich macht eine Therapie im gewohnten Umfeld aber deswegen oft mehr Sinn, weil die Betroffenen nach der Therapie wieder dort funktionieren müssen. Ein vollständiges „Herausnehmen" kann aber in ganz akuten Situationen auch sinnvoll sein.
Egal ob man nun zu 100% oder nur zu 20% krankgeschrieben wird, die Zeit sollte dafür genutzt werden, zusammen mit therapeutischen oder beraterischen Begleitung die aktuelle Situation und das eigene Verhalten zu analysieren und neue Strategien zu finden.
Mit Hilfe von Therapeut*innen wird gelernt, wie man mit stressigen Situation umgehen kann, ohne einen (erneuten) Zusammenbruch zu erleiden. In Gesprächen und mit Übungen sollen individuelle Lösungen gefunden werden. Dabei wird auch gelernt, sich besser abzugrenzen und zu den eigenen Bedürfnissen zu stehen.
Folgeerkrankungen verhindern durch Therapie
Ein Burnout hat nicht nur schwerwiegende Auswirkungen auf die betroffene Person selbst, sondern auch auf das gesamte Umfeld. Häufig ist eine komplette Richtungsänderung nötig, um aus dem Kreislauf, der zum Burnout geführt hat, auszubrechen. Um Folgeerkrankungen zu vermeiden ist eine Therapie oft sinnvoll und notwendig.