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Burnout – Gefahren rechtzeitig erkennen

Erschöpfung, Apathie, psychosomatische Erkrankungen, Depression – am Ende einer Entwicklung von beruflicher Überforderung steht häufig die Diagnose Burnout. Es gilt, Gefahren frühzeitig zu erkennen und Risiken zu minimieren.

Silhouette eines Manns mit Aktenkoffer und im Hintergrund Bürogebäude | © pixabay

Beruflicher Dauerstress kann ein erheblicher Risikofaktor für Burnout sein. (pixabay)

Die Zahl der Diagnosen ist in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Burnout gilt jedoch nicht als Krankheit, sondern als „Faktor, der die Gesundheit beeinträchtigen kann“. Es ist laut ICD-11 ein Syndrom, „das aus chronischem Stress am Arbeitsplatz resultiert, der nicht erfolgreich verarbeitet wird“.

Burnout – die totale Erschöpfung

Denn der Arbeitsplatz hat sich stark verändert, ist anspruchsvoller geworden. Längere Präsenzzeiten, mehr Verantwortung, stete Erreichbarkeit, mehr Hektik und immer längere Stress-Phasen können einen Prozess der anhaltenden Überlastung einleiten, an dessen Ende die totale emotionale, psychische, physische und soziale Erschöpfung steht: das sogenannte Burnout. Aber nicht nur die Unternehmen fordern mehr. Auch die Ansprüche, welche Arbeitnehmer*innen an sich selber stellen, sind gestiegen.

Frühwarnsymptome

Professor Matthias Burisch ist einer der anerkanntesten Burnout-Experten. In einer Broschüre der Berufsgenossenschaft VBG beschreibt Burisch verschiedene Frühwarnsymptome, die für die Betroffenen und ihre Vorgesetzten recht gut erkennbar sind:
Warnsymptome in der Anfangsphase wie

  • quälende Grübeleien oder Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten
  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
  • Gefühl von Zeitnot und Gehetztsein
  • Sozialer Rückzug
  • Verringerte Emotionskontrolle
  • Leistungsabfälle
  • Krankheitsanfälligkeit

Vereint gegen Burnout

Im frühen Stadium eines Burnouts haben Vorgesetzte gute Chancen, die Abwärtsspirale von Überbelastung und Stress zu stoppen. Am besten ist es jedoch, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen. Nicht zuletzt aufgrund steigender Fehlzeiten und Milliardenkosten realisieren immer mehr Unternehmen, dass sie ihre Mitarbeiter*innen nicht nur fördern und fordern, sondern auch schützen müssen – zum Teil auch vor sich selbst.

Die „Burnout-Prophylaxe“ darf sich denn auch nicht auf die Arbeitgeber*innen beschränken, auch die Mitarbeitenden selbst müssen Vorsorge treffen. Gerade die Ehrgeizigen, die Leistungsbereiten und die Perfektionisten sind es, die die Grenzen zur Belastung so sehr verschieben, dass sie „ausbrennen“.

Hände, die im Kreis übereinander liegen | © pexels Alle Menschen sollen am Leben teilnehmen – auch am Arbeitsleben. (pexels)

Was Arbeitgeber*innen tun können:

  • Burnout, Erschöpfung und psychische Belastung enttabuisieren und zu einem Teil des betrieblichen Arbeitsschutzes machen
  • Individuelle Belastungsgrenzen der einzelnen Mitarbeitenden kennen
  • Realistische Zielsetzungen vorgeben
  • Mehrarbeit prüfen: Ist sie wirklich notwendig?
  • Arbeitsorganisation und Zuständigkeiten prüfen und wenn notwendig anpassen
  • Arbeitnehmer*innen Freiräume gewähren
  • Erreichbarkeit der Mitarbeitenden einschränken
  • Arbeitszeiten flexibel, sozialverträglich und familienfreundlich gestalten
  • Arbeitnehmer*innen anhand ihrer Qualifikationen und ihres Könnens einsetzen
  • Perspektiven für die persönliche Entwicklung aufzeigen
  • Mitarbeiter-Gesundheit fördern (Fitness, Coaching, Stressbewältigung)
  • Persönliche Wertschätzung zeigen
  • Gutes Betriebsklima, in dem auch Platz ist für Spaß und Humor
  • Gesprächsbereitschaft zeigen

Was Arbeitnehmer*innen tun können:

  • Eigenes Verhalten und Empfindungen immer wieder hinterfragen
  • Prioritäten setzen, Berufsalltag strukturieren, Zeitmanagement überprüfen
  • Realistische Ziele setzen, nicht mit unrealistischen Erwartungen arbeiten
  • Probleme ansprechen
  • Konzentration auf eine Aufgabe, Multitasking hebt den Stresspegel
  • Sich auch im Arbeitsalltag Phasen der Entspannung gönnen
  • Im privaten Bereich mit Familie und Freunden Ausgleich zum Berufsleben schaffen
  • Keine dauernde Erreichbarkeit über Smartphone oder E-Mail
  • Ausprobieren, was einem über den Berufsalltag hinaus sehen lässt - Karriereplanung, Lebensplanung - wo will ich hin? Was ist mir wichtig und wertvoll?

Ein Burnout kann jede und jeden treffen. Firmen wie auch ihre Mitarbeitenden müssen das Problem präventiv angehen und Symptome ernst nehmen.


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