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Heilerziehungspflege: Fragen und Antworten rund um den Job

Bei einem Heilerziehungspfleger oder einer Heilerziehungspflegerin (kurz: HEP) geht es weit über die pflegerischen Tätigkeiten einer Betreuung oder die pädagogischen Aktivitäten hinaus. Ein*e Heilerziehungspfleger*in unterstützt und betreut vor allem Menschen mit Behinderungen unterschiedlicher Art.

Eine Frau hat ein kleines Mädchen auf dem Schoß, während sie an einem Tisch sitzen und gemeinsam mit Spielzeug spielen. | © Antoni Shkraba/pexels

Heilerziehungspfleger*innen betreuen Menschen mit verschiedenen Behinderungen. (Antoni Shkraba/pexels)

Dabei begleitet er oder sie sowohl stationär als auch ambulant und hilft ihnen, den Alltag in vielen Bereichen zu bewältigen. Heilerziehungspfleger*innen sind jedoch nicht nur zuverlässig und helfen den zu Betreuenden, wo immer sie können. Sie sind auch eine Vertrauensperson für Betroffene und deren Familien und somit in verschiedenen Lebenslagen eine Stütze.

Was ist das Besondere am Beruf Heilerziehungspfleger*in?

Der oder die Heilerziehungspfleger*in kümmert sich nicht nur um zugeteilte Personen, sondern leistet Hilfestellungen in diversen Lebensbereichen. Heilerziehungspfleger*innen beraten, hören zu und betreuen – ganz gleich, ob es sich um Menschen mit geistiger, seelischer oder körperlicher Behinderung handelt. Dabei erkennen sie sowohl Stärken als auch Schwächen und versuchen, diese individuell zu fördern. Sie ermutigen Betroffene in jeglicher Hinsicht und leiten sie bei der Bewältigung ihres Alltags an. Jeder Arbeitsschritt läuft darauf hinaus, ein stabiles Umfeld zu schaffen und Menschen mit Behinderung in der Selbständigkeit zu unterstützen.

Gleichzeitig stehen Heilerziehungspfleger*innen auch Familien, Verwandten und Freund*innen beratend zur Seite. Sie geben Tipps und Hilfe zur Haushaltsführung, einem barrierefreien Zuhause, Anregungen zur Freizeit- und Hobbygestaltung, helfen bei Konflikt- sowie Stressbewältigung und unterstützen darüber hinaus beim Einstieg in die Berufswelt.

Interessierte, die den Beruf HEP erlernen möchten, können sich in den meisten Bundesländern auf einen Teilausbildungsbereich konzentrieren. Dabei wählen sie vorab, ob der Berufsschwerpunkt die Arbeit mit Kindern sowie Jugendlichen oder Erwachsenen umfasst.

Zwei Frauen unterhalten sich im Park. Die rechte Frau sitzt in einem Rollstuhl, die linke befindet sich ihr gegenüber und kniet.  | © Judita Tamosiunaite/pexels Heilerziehungspfleger*innen unterstützen Menschen mit Behinderungen im Alltag. (Judita Tamosiunaite/pexels)
Wie sieht die Ausbildung zum oder zur Heilerziehungspfleger*in aus?

Die schulische Ausbildung zum oder zur HEP findet an speziellen Fachschulen statt. Diese Schulen arbeiten ebenso mit größeren Einrichtungen wie zum Beispiel Krankenhäusern, Kliniken und Pflegeeinrichtungen zusammen. So können Auszubildende nicht nur den theoretischen, sondern auch den praktischen Teil der Ausbildung in allen Bereichen kennenlernen.

Info:

Die Berufsausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Voraussetzungen für die Heilerziehungspflege-Ausbildung selbst bilden ein Realschulabschluss oder das Abitur. Die Ausbildung lässt sich auf zwei Jahre verkürzen, wenn einschlägige Praktika oder Ausbildung mit Berufserfahrung in ähnlichen Berufssparten nachgewiesen werden können. Medi-Karriere informiert über weitere Voraussetzungen zu Ausbildung, Beruf und Gehalt.

Neben der Heilerziehungspflege sind Kommunikation, Organisation, Pflege sowie Recht und Verwaltung einige der wichtigsten Inhalte des Ausbildungsberufs. Die staatliche Prüfung muss sowohl schriftlich als auch mündlich und praktisch abgelegt werden. Nach erfolgreichem Ablegen aller Prüfungen erhalten die Auszubildenden den Titel des oder der staatlich anerkannte*r Heilerziehungspfleger*in und können anschließend in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen der Heilerziehungspflege arbeiten.

Wichtig für die Ausübung des Berufs ist jedoch nicht nur die erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung. Es ist ebenso nötig, viel Zeit, Herzblut und Geduld mitzubringen. Neben Zuverlässigkeit und Einfühlungsvermögen spielen auch Organisationstalent sowie die Lust an der Arbeit mit Menschen eine wichtige Rolle.

Der Beruf stellt den oder die HEP nämlich an manchen Tagen vor Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Nur Personen, die sich diesen Job zutrauen, werden während ihrer Berufslaufbahn wertvolle Erlebnisse und einzigartige Erfahrungen mitnehmen können.

Wie viel verdienen Heilerziehungspfleger*innen während der Ausbildung?

Während der schulischen Ausbildung erhalten Auszubildende in der Regel kein Gehalt. Erst während der für den Abschluss nötigen Berufspraktika gibt es entsprechende Vergütungen. Die Höhe der Einnahmen richtet sich mitunter nach dem Praktikant*innentarifvertrag des öffentlichen Dienstes. Er kann dabei bis zu 1.600 Euro pro Monat betragen.

Je nach Bundesland sind auch Ausnahmen möglich. Heilerziehungspfleger*innen erhalten in diesem Zusammenhang während der gesamten Ausbildung ein monatliches Gehalt, welches von diakonischen Einrichtungen entrichtet wird. Die Vergütung kann je nach Einrichtung bis zu 1.000 Euro monatlich ausfallen. Hier sind vorab Erkundigungen in der jeweiligen Region oder Stadt einzuholen.

Wie viel verdienen Heilerziehungspfleger*innen nach der Ausbildung?

Je nach Bundesland und Region kann das Gehalt unterschiedlich ausfallen. In der Regel liegt das monatliche Einkommen im mittleren Bereich und beträgt um die 3.600 Euro. Dabei können die Gehälter in den Bundesländern Niedersachsen, Baden-Württemberg und Hessen durchaus höher ausfallen. Dabei ist zu unterscheiden, ob der Arbeitgeber öffentlich, kirchlich oder privat tätig ist.

Wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Der oder die Heilerziehungspfleger*in kann nach der Ausbildung in verschiedenen Arbeitsfeldern zum Einsatz kommen. Die meisten Stellen werden im stationären, teilstationären oder ambulanten Bereich der Behindertenhilfe angeboten. Dort treffen HEP auf Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und unterstützen sie im Alltag.

Dabei kommt es in erster Linie nicht darauf an, die Aufgaben der Patient*innen zu übernehmen, sondern sie in der Selbständigkeit zu fördern. In diesem Rahmen stehen vor allem das Sozialleben und die Inklusion im Vordergrund. Von Körperpflege über Kleidungswahl, hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, Bestellen und Verwahren von Medikamenten gehört ebenso das Bearbeiten von Post oder E-Mails zur täglichen Aufgabe dazu. Es kann jedoch auch sein, dass lediglich Grundpflegemaßnahmen bei kranken und bettlägerigen Personen durchgeführt werden müssen. Somit ist dieser Beruf ebenso abwechslungsreich und herausfordernd wie viele andere Berufe rund um die Pflege auch.

Welche Hürden und Herausforderungen gilt es in diesem Beruf zu bewältigen?

Die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen erfordert ein gewisses Fingerspitzengefühl, weshalb dieser Beruf nicht für jede*n Interessierte*n geeignet ist. Das betrifft nicht nur fachliche oder situationsbedingte Herausforderungen, sondern auch einige persönliche Hürden. Bei den zu betreuenden Personen kann es beispielsweise zu krankheitsbedingten Anfällen, Stimmungsschwankungen, Panikattacken oder anderen Situationen kommen, mit denen der oder die Heilerziehungspfleger*in umgehen muss. Einige Situationen lassen sich weder voraussehen noch planen. Aufmerksamkeit, Empathie und ein kühler Kopf sind daher wichtig, um Betroffene immer wieder zu erden, aufzufangen oder beruhigen zu können. Ebenso wichtig ist es, Zeit, ein offenes Ohr und Verständnis für verschiedene Situationen aufbringen zu können.

Der Job des oder der Heilerziehungspfleger*in kann zudem sehr unterschiedlich aussehen. Verschiedene Arbeitsorte, unterschiedliche Arbeitszeiten und Überstunden sind keine Seltenheit. Nacht-, Wochenend- und Schichtdienste gehören zum Arbeitsalltag durchaus dazu, werden aber natürlich mit finanziellen Zuschlägen vergütet.

Welche Arbeitsorte sind für Heilerziehungspfleger*innen interessant?

Neben Krankenhäusern und Kliniken gibt es viele Einrichtungen, an denen Heilerziehungspfleger*innen willkommen sind und auch händeringend gebraucht werden. Dazu zählen neben familienentlastenden Diensten ebenso

  • Tagesstätten
  • Behindertenwerkstätten
  • Sozialpsychiatrien
  • integrative Schulen sowie Inklusionseinrichtungen
  • heilerziehungspflegerische und ambulante Dienste

und viele weitere Einrichtungen. Da sich die Möglichkeiten zur Pflege und Unterstützung stets erweitern, sind auch Fort- und Weiterbildungen in diesem Beruf wichtig.

Welche Weiterbildungsmaßnahmen stehen für HEPs zur Verfügung?

Um immer auf dem neuesten Stand der Dinge zu sein, ist es nötig, regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teilzunehmen. So finden mitunter Kurse für Heilpädagogik, Elternberatung, Psychologie und viele weitere Sparten statt. Dank dieser Maßgaben ist es möglich, im Beruf weiter aufzusteigen. Das bedeutet nicht nur, sich gehaltstechnisch zu verbessern, sondern mit der Zeit auch Führungspositionen einzunehmen.

Gleichzeitig ist es möglich, mit einer Hochschulzugangsberechtigung verschiedene Studienkurse zu belegen. Diese können neben Heilpädagogik auch Pädagogik oder Psychologie betreffen. Damit ebnen sich Interessierte den Weg in die Selbständigkeit und können eigene ambulante Pflege- oder Sozialdienste gründen, Mitarbeiter*innen einstellen und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen weiter voranbringen.


Wir bedanken uns bei medi-karriere.de für die Unterstützung zu diesem Artikel.


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