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Was ist eine chronische Depression?

Medizinische Fachpersonen nutzen die sogenannten Diagnoseschlüssel zur Klassifikation von Diagnosen. Der Diagnoseschlüssel F34.1 steht für eine chronische Depression, auch als Dysthymie bezeichnet.

Eine Person sitzt gekrümmt auf dem Boden und ist umgeben von einem schwarzen Kreis. | © EnableMe / Stiftung MyHandicap

F34.1: Chronische Depression (EnableMe / Stiftung MyHandicap)

Die Bezeichnung F34.1 stammt aus dem sogenannten ICD-10, dem Diagnosehandbuch für Psychische Störungen. Diese Klassifikation wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) publiziert und von ärztlichen Fachpersonen zur Dokumentation von Diagnosen verwendet. 

Der Diagnoseschlüssel F34.1 besteht aus zwei Ziffern. Die Zahl vor dem Punkt bezieht sich auf die Krankheit. „F34“ steht allgemein für anhaltende affektive Störungen. Die Ziffer nach dem Punkt spezifiziert den Schweregrad der Erkrankung. F34.1 beschreibt eine chronische, über mehrere Jahre andauernde depressive Verstimmung, die jedoch nicht intensiv genug ist, um als leichte, mittelgradige oder schwere depressive Episode zu gelten.

Eine chronische Depression wird diagnostiziert, wenn gedrückte, negative Stimmung, Antriebs- und Interessenverlust seit mehr als zwei Jahre bestehen und den Patienten oder die Patientin in mindestens der Hälfte der Zeit belasten. Ergänzend können bei einer Dysthymie die folgenden Nebensymptome auftreten:

  • Starkes Gefühl von Überforderung und/oder Hilflosigkeit

  • Vertrauensprobleme in zwischenmenschlichen Beziehungen

  • Unterwürfigkeit oder Feindseligkeit gegenüber anderen Menschen

  • Starke Müdigkeit, die ohne erkennbare vorherige Anstrengung auftritt

  • Schlafstörungen und Appetitverlust

Abgrenzung zur Depression: Das Wichtigste in Kürze

Der Hauptunterschied zwischen einer Dysthymie und einer „normalen“ Depression ist die Dauer und Intensität der Beschwerden. Die Symptome sind während einer chronischen Depression zwar langanhaltender, dafür aber weniger intensiv, wie bei einer Depression.

Diagnose F34.1 G – wofür steht das G?

Die Diagnoseschlüssel werden häufig mit Zusatzzeichen ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose beschreiben. Wichtig für die Diagnose einer Depression sind vor allem folgende drei Zusatzzeichen:

G: Gesicherte Diagnose. In diesem Fall konnten Fachpersonen mithilfe von Tests und Untersuchungen mit grosser Sicherheit die Krankheit feststellen.

V: Verdacht. Die Krankheit konnte (noch) nicht eindeutig bestätigt werden, die Symptome deuten aber darauf hin.

A: Ausschluss. Diese Krankheit konnte klar von der Fachperson ausgeschlossen werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Diagnosestellung und Behandlungsplanung von qualifizierten Fachpersonen durchgeführt werden sollten. Wenn bei Ihnen Symptome auftreten, die auf Depression hinweisen könnten, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und angemessene Behandlungsoptionen zu besprechen.

Mehr Informationen zur Depression finden Sie in unseren Artikeln:

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