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Was bedeutet die Diagnose F32.9?

Diagnoseschlüsseln werden in der Medizin verwendet, um Krankheitsbilder zu klassifizieren. Der Code F32.9 steht dabei für eine nicht näher bestimmte depressive Episode und wird genutzt, wenn keine Aussagen zur spezifischen Form oder dem Schweregrad einer festgestellten Depression gemacht werden können.

Übersicht über die Diagnoseschlüssel von depressiven Episoden. F32.9 ist hervorgehoben, die anderen Diagnosen ausgegraut. | © EnableMe / Stiftung MyHandicap

F32.9: Depressive Episode, nicht näher bezeichnet (EnableMe / Stiftung MyHandicap)

Die Bezeichnung F32.9 stammt aus dem ICD-10, einem umfassenden Diagnosehandbuch der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Medizinische Fachpersonen wie Psycholog*innen und Ärzt*innen verwenden die darin enthaltenen Diagnoseschlüssel, um Krankheiten und Gesundheitsprobleme zu klassifizieren. Der Diagnoseschlüssel F32.9 steht für „depressive Episode, nicht näher bezeichnet“.

Umgangssprachlich wird die depressive Episode oft einfach als Depression bezeichnet, obwohl der Begriff „Depression“ eigentlich breiter gefasst ist. Die depressive Episode beschreibt eine zeitlich begrenzte Phase mit depressiver Stimmung, während die Depression alle möglichen Formen und Ausprägungen von Depressionen umfassen kann, einschließlich chronischer Formen.

Häufig wird die Diagnose F32.9 von der Hausärztin oder dem Hausarzt gestellt, wenn die depressive Episode zum ersten Mal festgestellt wurde. Die genaue Einordnung von Form und Schweregrad der Krankheit wird im Anschluss hingegen meist Spezialist*innen überlassen. Das sind meistens Psycholog*innen oder Psychiater*innen, an die Betroffene nach der Diagnose verwiesen werden.

Die Spezifizierung des Schweregrads kann hilfreich sein, um eine angemessene Therapie zu erhalten. Ein genaues Verständnis des eigenen Gesundheitszustands hilft häufig Betroffenen, besser mit den Symptomen umzugehen und damit die Genesung zu unterstützen. Sprechen Sie mit einer Fachperson über Ihre Symptome und deren Auswirkungen auf Ihre Lebensqualität, um den Schweregrad Ihrer Depression besser zu verstehen.

Zu den häufigsten Ausprägungen gehören die leichte depressive Episode (F32.0), mittelgradige depressive Episode (F32.1) oder die schwere depressive Episode (F32.2). Bei allen Formen und Ausprägungen können folgende Symptome auftreten:

Hauptsymptome:

  1. Gedrückte, negative Stimmung über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen.
  2. Allgemeiner Antriebs- und Interessenverlust.
  3. Verlust der Fähigkeit, Freude zu empfinden. Dinge, die vorher Spaß gemacht haben, bereiten jetzt keine Freude mehr.

Begleitsymptome:

  • Starke Müdigkeit, die ohne erkennbare vorherige Anstrengung auftritt
  • Schlafstörungen und Appetitverlust
  • Beeinträchtigung der Konzentration und Aufmerksamkeit
  • Niedriges Selbstwertgefühl und mangelndes Selbstvertrauen
  • Pessimismus, Suizidgedanken und selbstverletzendes Verhalten

Der Schweregrad der depressiven Episode hängt von der Anzahl der Symptome als auch deren Auswirkungen auf den Alltag ab. Leichte Depressionen erfordern Anstrengung, um alltägliche Arbeiten zu bewältigen. Bei schweren Depressionen hingegen sind die Symptome so stark, dass der Alltag kaum mehr zu schaffen ist. In allen Fällen ist aber der Austausch mit einer Fachperson empfohlen, um eine angemessene Behandlung und bestmögliche Unterstützung auf dem Weg der Genesung zu erhalten.

Diagnose F32.9 G – wofür steht das G?

Die Diagnoseschlüssel werden häufig mit Zusatzzeichen ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose beschreiben. Wichtig für die Diagnose einer Depression sind vor allem folgende drei Zusatzzeichen:

G: Gesicherte Diagnose. In diesem Fall konnten Fachpersonen mithilfe von Tests und Untersuchungen mit großer Sicherheit die Krankheit feststellen.

V: Verdacht. Die Krankheit konnte (noch) nicht eindeutig bestätigt werden, die Symptome deuten aber darauf hin.

A: Ausschluss. Diese Krankheit konnte klar von der Fachperson ausgeschlossen werden.

Auf den ersten Blick kann die Kombination aus dem Diagnoseschlüssel F32.9 und dem Zusatzzeichen G möglicherweise widersprüchlich erscheinen. Jedoch kann diese Kombination vergeben werden, wenn eine Depression mit großer Sicherheit vorliegt, es gleichzeitig aber noch Unklarheiten zur spezifischen Form oder Schweregrad gibt. Gerade Hausärzt*innen verwenden die Kombination oft, um ihre Patient*innen an Spezialist*innen zu verweisen, die dann genauen Schweregrad und Form der Erkrankung erfassen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Diagnosestellung und Behandlungsplanung von qualifizierten Fachpersonen durchgeführt werden sollten. Wenn bei Ihnen Symptome auftreten, die auf eine Depression hinweisen könnten, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und angemessene Behandlungsoptionen zu besprechen.

Mehr Informationen zur Depression finden Sie in unseren Artikeln:

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