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auticon – out of the box denken mit System

Als erstes Unternehmen in Deutschland beschäftigt auticon ausschließlich Menschen mit Autismus als Consultants im IT-Bereich. Das bereichert nicht nur die Unternehmenskultur, sondern fördert auch die Stärken und Potenziale der Mitarbeiter*innen.

Jemand schreibt etwas am Laptop | © Glenn Carstens-Peters / unsplash

Rund 75 Mitarbeitende mit Autismus-Spektrum arbeiten bei auticon als Consultants (Glenn Carstens-Peters / unsplash)

Jobs für Menschen mit Autismus – auticon verspricht seinen Kund*innen mit diesem innovativen Ansatz herausragende Qualitätsarbeit. Und kommt darüber hinaus seinem sozialen und unternehmerischen Anspruch nach. Durch besondere Anpassungen des Arbeitsplatzes ermöglicht auticon Menschen mit Autismus einen idealen Arbeitsplatz, wo sie ihre Fähigkeiten voll entfalten können. 

Seit dem Film „Rain Man“ ist allgemein bekannt, dass manche Menschen mit Autismus ganz besondere Fähigkeiten haben. Dirk Müller-Remus, Gründer von auticon, der selbst einen Sohn mit Asperger-Autismus hat, fand einen Weg, diese Fähigkeiten zu nutzen. „Die Idee kam auf, generell die Fähigkeiten von Asperger-Autisten zu nutzen und ihre sozialen Defizite mittels Job Coachs zu minimieren“, so Müller-Remus.

Ein geeignetes Arbeitsumfeld schaffen

Müller-Remus‘ Sohn gab dabei den Ausschlag: „Ich habe erkannt, dass er auf der einen Seite außergewöhnliche Fähigkeiten aufweist, auf der anderen Seite aber weitgehend alltagsuntauglich ist.“ Da von Autismus betroffene Menschen nicht in der Lage sind, äußere Reize zu filtern, können sie in unserer hektischen Welt, vor allem am Arbeitsplatz, schnell überfordert sein. 

Mit wenigen Anpassungen aber kann man schon sehr viel erreichen. So wird es auch bei auticon gehandhabt: „Physische Anpassungen am konkreten Arbeitsplatz beschränken sich auf Kleinigkeiten wie zum Beispiel Einzelbüros, Trennwände, Kopfhörer“, erzählt Müller-Remus. Damit lässt sich die Flut an Eindrücken, mit denen Autist*innen ständig konfrontiert sind, deutlich reduzieren. Um die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen zu erkennen, werden sie zusätzlich durch Job-Coaches unterstützt.

Adäquates berufliches Umfeld im ersten Arbeitsmarkt

auticon ist aber keine soziale Einrichtung, die Menschen mit Behinderungen einen Werkstattplatz anbietet. Die besonderen Dienstleistungen der Angestellten mit Autismus werden am freien Markt angeboten und schaffen so Jobs für Autist*innen auf dem ersten Arbeitsmarkt. 

Die logisch-analytischen Stärken der Consultants werden im Qualitätsmanagement, Software- und Datenbankentwicklung, Analytics sowie bei weiteren IT-Themen angewandt. „Unsere ersten sechs Consultants mit Autismus haben wir 2012 eingestellt.“ Mittlerweile zählt das Unternehmen über 100 Mitarbeiter, davon rund 75 Menschen im Autismus-Spektrum

Viele Menschen mit Autismus haben spezielle Interessengebiete, auf denen sie umfangreiches Expertenwissen besitzen. In dem mehrstufigen Auswahlverfahren legt auticon besonderen Wert darauf, jene Bewerber*innen zu finden, deren Spezialinteressen mit dem Leistungsangebot von auticon zusammenfallen. So können den Kunden beste Qualität und höchste Leistungsbereitschaft geboten werden – eine Win-Win-Situation, denn die Mitarbeiter*innen erhalten die Chance, ihre Stärken zu zeigen. 

Auch im sozialen Bereich möchte auticon durch Schaffung von Jobs die Lebenszufriedenheit von Menschen mit Autismus erhöhen. Dabei ist Müller-Remus eines wichtig: „Das Unternehmen soll nach außen wie ein ganz normales IT-Beratungsunternehmen agieren, nach innen muss aber dafür gesorgt werden, dass den Menschen mit Asperger-Autismus ein adäquates berufliches Umfeld geboten wird.“  

Große Aufgaben und große Ziele

Mit dem Aufbau von auticon hat sich Dirk Müller-Remus keiner leichten Aufgabe angenommen. „Zunächst einmal ist die Finanzierung eines solchen Unternehmens eine Herausforderung“, erzählt der Geschäftsführer. Mit dem Social Venture Fund (ein Risikokapitalgeber, der in soziale Projekte investiert) hatte er schließlich einen geeigneten Geldgeber gefunden. Weitere namhafte Investoren folgten, die alle nicht nur als Geldgeber, sondern vor allem als strategische Partner agieren: unter anderem Yabeo, Kois Investment, Richard Bransons Virgin Group sowie die Esmée Fairbairn Foundation. 

Inzwischen wird das Unternehmen von Kurt Schöffer geführt, einem internationalen Unternehmer in den Bereichen IT, Energie und Media. Kurt Schöffer ist selbst einer der Investoren der auticon GmbH. Dirk Müller-Remus steht weiterhin beratend zur Seite.

„Weiter war es notwendig, bei den angesprochenen Unternehmen, denen wir die Software-Testing-Dienstleistung anbieten, Verständnis für die Zusammenarbeit mit dieser Zielgruppe zu wecken.“ Als erstes Unternehmen in diesem Bereich in Deutschland leistet auticon hier „Pionierarbeit“. Dazu gehört auch, ein realistisches Bild von Menschen mit Autismus zu schaffen.

Auf Erfolgskurs

Den sieben Niederlassungen vertrauen mittlerweile mehr als ein Drittel der DAX-Unternehmen ihre IT-Projekte in den Bereichen Testing & Quality Management, Transformation & Migration, Data & Business Intelligence, Security & Deep Web Analysis sowie Compliance & Reporting an. 

Im Frühjahr 2016 schaffte auticon außerdem erfolgreich den Sprung zur Internationalisierung und eröffnete ihre zwei Tochtergesellschaften in London und Paris. „Auch international gelingt es uns, mit dem außergewöhnlichen Modell zu überzeugen und wir erhalten sehr viele Bewerbungen von Menschen aus dem Autismus-Spektrum. Ich freue mich sehr, dass wir bereits die ersten Consultants bei namhaften Kunden in England und Frankreich im Einsatz haben.“ betont Schöffer.

Auf Erfolgskurs

Innerhalb seines Partner-Netzwerks verknüpft auticon die maßgeblichen Interessenvertreter auf dem Gebiet Autismus. Der belgische Kooperationspartner Passwerk hat bewiesen, dass Jobs für Autisten im Bereich Software-Testing und Qualitätssicherung ein Erfolgskonzept sind. 

Laut Müller-Remus ist die Voraussetzung für den Erfolg eines solchen Unternehmens ein stabiles vertrauensvolles Netzwerk, das unter anderem die größten Verbände, die Betroffenen selbst, Wissenschaft, Arbeitsagentur, Integrationsamt und Wirtschaftspartner umfassen sollte. 

Müller-Remus ist sich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben: „Ich glaube an die Stärken dieser Menschen und ihren für die Qualitätssicherung herausragenden Fähigkeiten wie beispielsweise Detailtreue, analytisches und logisches Denken und hohe Konzentrationsfähigkeit.“


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