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Unterstützung durch Angehörige

Eine chronische Erkrankung wirkt sich auf viele Bereiche des Lebens aus. Auch auf das Zusammenleben mit den Angehörigen. Diese fühlen nach der Diagnose nicht nur Trauer und Schmerz, sondern kommen sich oftmals auch hilflos vor.

Großfamilie am Strand bei Sonnenuntergang | © Tyler Nix/unsplash

Das Gefühl der Gemeinschaft ist in vielen Situationen eine große Unterstützung. (Tyler Nix/unsplash)

Viele Angehörige sind davon überzeugt, den Betroffenen nicht die Unterstützung zukommen lassen zu können, die sie benötigen. Doch es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie Angehörige chronisch kranke Menschen im Alltag begleiten können und ihre Lebensqualität beträchtlich verbessern.

Kommunizieren und Gefühlsarbeit leisten

Dass Betroffene und Angehörige sich offen und ehrlich über ihre persönlichen Belastungen austauschen, ist alles andere als selbstverständlich. Gleichwohl ist eine gelungene Kommunikation im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen von großer Wichtigkeit.

Häufig kollidiert die Lebenswirklichkeit mit den Erwartungen und Wünschen der einzelnen Familienmitglieder*innen. Betroffene befürchten häufig, zu einer Last für andere zu werden, weshalb sie sich emotional verschließen. Angehörige wiederum verspüren mitunter das Gefühl, überfordert zu sein und die Situation nicht ertragen zu können. Dieser Kreislauf fördert gegenseitige, unausgesprochene Schuldgefühle zutage.

Um der stillschweigenden Einsamkeit und Hilflosigkeit entgegenzuwirken, sollten Angehörige bewusste Gefühlsarbeit leisten. Es gilt, einfühlsam und emotional offen auf die Betroffenen zuzugehen. Gleichzeitig sollte ein Mensch mit chronischer Erkrankung immer den Freiraum erhalten, sich an einen für ihn sicheren Rückzugsort zu begeben.

Ermutigung zur aktiven Lebensgestaltung

Eine chronische Erkrankung ist eine reale Bedrohung, die Betroffene zu Recht ängstigt. Dennoch helfen Freund*innen und Angehörige am meisten, indem sie ihnen ein aktives Leben ermöglichen – so gut es geht. Angehörige unterstützen die Betroffenen beispielsweise immens, indem sie sie zu mehr Bewegung und ausreichend Mobilität im Alltag ermutigen. Spaziergänge, Ausflüge im Freien, aber auch leichte sportliche Aktivitäten wirken sich positiv auf den Körper und die seelische Gesundheit aus.

Für körperlich eingeschränkte Menschen ist solch eine Mobilität natürlich keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Für sie ergibt es Sinn, auf unterschiedliche Mobilitätshilfen im Alltag vertrauen zu können. Individuelle Mobilität ermöglichen etwa behindertengerechte Fahrzeuge, die auf die Bedürfnisse des Menschen mit Behinderung ausgerichtet sind.

Viele Hände liegen übereinander | © Hannah Busing/unsplash Durch Gefühlsarbeit und Zusammenhalt kann man Betroffene in schwierigen Situationen unterstützen. (Hannah Busing/unsplash)

Informationen zur finanziellen und organisatorischen Unterstützung

Finanzielle Angelegenheiten stellen eine nicht zu unterschätzende Belastung im Alltagsleben von Menschen mit chronischen Erkrankungen dar. Je ausgeprägter die Erkrankung ist, umso herausfordernder ist es für Betroffene und deren Angehörige, die eigenen Finanzen zu regeln. Folglich ist es für Angehörige essentiell, sich gemeinsam mit den Betroffenen über staatliche Hilfen zu informieren.

Vielen Menschen, die mit einer chronischen Erkrankung leben, steht ein Grad der Behinderung (GdB) zu. Auch steuerliche Entlastungen sind abhängig von der Art und der Schwere der Erkrankung gegeben. Erste Anlaufstellen zur finanziellen und organisatorischen Unterstützung im Alltag sind beispielsweise die Krankenkassen, aber auch spezielle Vereine, die sich der jeweiligen Erkrankung widmen.

Befreiung von der Rezeptzuzahlung

Abhängig von der jeweiligen Grunderkrankung sind Menschen mit einer chronischen Erkrankung mitunter ein Leben lang auf Medikamente angewiesen. Laut Gesetzgeber beträgt die Zuzahlung in etwa zehn Prozent des Preises, wobei Patient*innen in aller Regel minimal fünf und maximal zehn Euro selbst bezahlen müssen.

Wer als chronisch Erkrankter jedoch bis zu zwei Prozent seines jährlichen Bruttoeinkommens für verschreibungspflichtige Medikamente ausgibt, kann eine Befreiung von der Zuzahlungspflicht bekommen. Sofern bei der Erkrankung regelmäßig dieselben Arzneimittel eingenommen werden, lässt sich die Befreiung im Voraus für ein gesamtes Kalenderjahr beantragen.

Zwei Menschen umarmen sich | © Gus Moretta/unsplash Unterstützung in allen Lebenslagen kann Betroffene entlasten. (Gus Moretta/unsplash)

Auf die richtige Ernährung achten

Chronische Erkrankungen sind grundsätzlich ganzheitlich zu betrachten. Schon kleine Aspekte im Alltag können die Krankheit verstärken oder damit einhergehende Beschwerden lindern. Eine gesunde Ernährung bildet, ebenso wie ein für die Betroffenen komfortables Maß an körperlicher Bewegung, den Grundstein für mehr Lebensqualität. Angehörige agieren hier unterstützend, indem sie Betroffene zu einer gesünderen Lebensweise ermutigen.

Schon kleine Veränderungen der Essgewohnheiten entlasten den Körper mitunter erheblich. Zusätzlich sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Ungesüßte Produkte, viel Gemüse sowie gute Fette und Öle sollten mehrmals wöchentlich Bestandteil des Speiseplans sein. Je nach Erkrankung gibt es teilweise Ernährungsempfehlungen, auf die man achten kann.


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