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Begehbare Dusche: Alles, was Sie wissen müssen

Eine begehbare Dusche eignet sich durch den sogenannten „Walk-In-Effekt“ hervorragend für ein barrierefreies Badezimmer. Außerdem profitieren Sie beim Duschen von einer größeren Bewegungsfreiheit. Auch die Reinigung im Anschluss wird durch eine bodengleiche Dusche erheblich vereinfacht. Wir geben Ihnen einen Überblick darüber, was Sie bei der Planung und Gestaltung einer bodengleichen Dusche beachten sollten und welche Vorteile die Ebenerdigkeit mit sich bringt.

Foto von einer Frau, die aus der Dusche kommt, sie trägt ein weißes Handtuch und einen Turban. | © Unsplash

Bodengleiche Dusche (Unsplash)

Ist eine bodengleiche Dusche automatisch barrierefrei?

Für den sogenannten „Walk-in-Effekt“ muss die Duschfläche einer bodengleichen Dusche komplett eben im Boden eingelassen sein. Begehbare Duschen eignen sich auch hervorragend für barrierefreie Badezimmer. Jedoch müssen dafür noch einige Voraussetzungen erfüllt werden. Denn nicht jede begehbare Dusche ist auch barrierefrei oder sogar rollstuhlgerecht.

Das Wichtigste in Kürze – Wann ist eine Dusche barrierefrei?

  • Die Dusche sollte eine Mindestgröße von 1,20m x 1,20m haben, für eine rollstuhlgerechte Dusche sind sogar 1,50m x 1,50m notwendig.
  • Der Duschbereich sollte bodeneben sein, die Wannentiefe darf maximal 2 cm betragen.
  • Die Duschwände können nach innen und außen geöffnet werden.
  • Bei Bedarf ist die Installation eines Duschsitzes an der Wand möglich.
  • Haltegriffe gewährleisten einen sicheren Stand.
  • Niedrig positionierte Ablageflächen können auch von Rollstuhlfahrer*innen erreicht werden.
  • Der Bodenbelag muss möglichst rutschfest sein.
  • Abflussrinnen bzw. -kanten sollten kein Hindernis darstellen.
  • Ein Thermostat kann Verbrühungen vermeiden.

Vorteile einer bodengleichen Dusche

Der klare Vorteil einer bodengleichen Dusche liegt wie schon beschrieben in der Barrierefreiheit: Ebenerdige Duschen sind besonders komfortabel zu betreten. Auch die Reinigung gestaltet sich wesentlich bequemer.

Außerdem macht es mehr Spaß, den Freiraum beim Duschen zu genießen. Insbesondere in kleinen Badezimmern bietet eine bodengleiche Dusche einen ästhetischen Vorteil: Der Raum wirkt dadurch architektonisch viel größer.

Anforderungen an eine begehbare Dusche

  • Absolute Wasserdichtigkeit: Risse könnten weitreichende Schäden nach sich ziehen
  • Rutschsicherheit
  • Im Boden der Dusche ist ein leichtes Gefälle notwendig, damit das Wasser ablaufen kann
  • Hohe Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Schäden
  • Aufgrund der intensiven Nutzung im Nassbereich muss die Oberfläche des Bodens abriebfest sein
  • Fliesen oder andere Materialien im Duschbereich zeichnen sich gegenüber Flecken, Reinigungsmitteln, Säuren und Laugen durch Unempfindlichkeit aus
  • Der Einbau einer bodengleichen Dusche muss fachkundig ausgeführt werden, um Folgeschäden wie beispielsweise Schimmel oder Undichtigkeit zu vermeiden

Duschfläche und Boden: Ebenerdigkeit in der Dusche

Grundsätzlich wird bei einer ebenerdigen Dusche zwischen Fliesen und einer Duschwanne unterschieden. Die Entscheidung sollte jedoch nicht nur aus ästhetischen Gesichtspunkten getroffen werden. Bei der Auswahl sollten Sie folgende Nachteile einer ebenerdigen Dusche ausschließlich bei Fliesen beachten:

  • Reinigung: Vor allem kleine Mosaikfliesen haben viele Fugen, die im Duschbereich nur sehr kompliziert zu reinigen sind.
  • Optik: Große Fliesen müssen in Form geschnitten werden, damit sie in Richtung des Bodenablaufs abgesenkt werden können.
  • Abdichtung: Eine Abdichtung der Fliesen gestaltet sich schwieriger als bei der Duschwanne und sollte von einer Fachkraft angefertigt werden. Die Fliesenfugen könnten sonst durchfeuchten und schimmeln.

Diese Materialien sind besonders leicht zu reinigen und eignen sich daher gut für den Boden einer ebenerdigen Dusche:

  • Stahl-Emaille: Die stabile Verbindung aus Stahlblech und Glas ist unempfindlich, pflegeleicht und fast unverwüstlich. Bei punktuellem Stoß kann die glatte, haptisch weiche Oberfläche jedoch platzen.
  • Mineralguss: Der Verbundwerkstoff, ein Gemisch aus Acryl und feinen Mineralstoffen, wird in Gussformen gepresst, ist robust, kratzresistent und seine Oberfläche fühlt sich leicht rau an.
  • Acryl: Der Kunststoff ist leicht, stoßunempfindlich und leitet die Bodenkälte nicht so stark. Für seine höhere Belastbarkeit wird er mit Glasfaser verstärkt.

Bei der Gestaltung des Bodens sollte bei einer barrierefreien Dusche die Priorität unbedingt auf der Trittsicherheit liegen. Dies wird in Deutschland durch die DIN 51131 bestimmt und besteht aus fünf Gruppen: R9 bis R13. Je größer der R-Wert, desto höher die Rutschsicherheit. Nachdem eine bodengleiche Dusche in der Regel barfuß betreten wird, sollte der Wert für die Rutschsicherheit hier mindestens R10 betragen.

Auch die Fliesen werden in Deutschland entsprechend der Trittsicherheit in drei Gruppen klassifiziert:

  • Klasse A: Räume, die nur selten nass werden (beispielsweise Umkleidekabinen)
  • Klasse B: öffentliche Duschräume
  • Klasse C: Bereiche, die dauerhaft unter Wasser liegen

Zusammenfassend sind die Mindestanforderungen an den Boden einer ebenerdigen Dusche R10B.

Trennwand in der begehbaren Dusche: Darauf sollten Sie achten

Die Dusch-Trennwand dient nicht nur als Spritzschutz, sondern schützt auch vor Zugluft und hat die Funktion eines Raumteilers.

Um die Reinigung später zu vereinfachen, sind hier spezielle Materialien besonders empfehlenswert: UV-gehärtetes oder Nano-versiegeltes Glas hat die Eigenschaft, dass sich hier weder Kalk noch Schmutz oder gar Wasser absetzt und das Abziehen nach dem Duschvorgang fast ganz entfällt. Die Oberflächen werden durch Nanopolymere so präpariert, dass Wasser besser ablaufen kann und sich weniger Wasserflecken bilden. 

Für den optimalen Komfort sollte die Trennwand mindestens einen Meter breit sein.

Ablauf: Diese Möglichkeiten haben Sie bei einer bodengleichen Dusche

Für einen optimalen Ablauf des Duschwassers wird ein Gefälle von zwei Prozent empfohlen. Dies sollte fast unsichtbar sein. Hier werden drei Varianten unterschieden:

  • Als klassischer Deckel: Dieser wird meist bei fertigen Duschflächen verwendet
  • Als Rinne: Sie hat den Vorteil, dass sie unauffällig ist. Sie wird absichtlich akzentuiert in die Fuge eingelassen.
  • Die Dritte Möglichkeit ist der Ablauf: Dieser versteckt sich bündig in der Wand und kann sogar befliest werden, sodass er im Endergebnis kaum zu sehen ist.

Kosten einer begehbaren Dusche

Bei der Kostenkalkulation einer begehbaren Dusche spielen die Größe des Duschbereichs, das Material und die Art der Umsetzung eine entscheidende Rolle. Außerdem ist die Entfernung bzw. Entsorgung der vorhandenen Dusche möglicherweise notwendig. Auch hier fallen Kosten an.

Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit der finanziellen Unterstützung mit einer staatlichen Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), sofern mit dem Umbau einer bodengleichen Dusche die Vorgaben zur Barrierefreiheit erfüllt werden. Hier finden Sie weiterführende Informationen zu den Fördermöglichkeiten.

Auch die Pflegekasse bietet Möglichkeiten für Zuschüsse und Fördermöglichkeiten beim Bau einer bodengleichen Dusche.

Haben Sie noch Fragen oder möchten Sie sich zum Thema „Bodengleiche Dusche“ mit anderen austauschen?

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