Skip to Content Skip to Mainnavigation Skip to Meta Navigation Skip to Footer
Skip to Content Skip to Mainnavigation Skip to Meta Navigation Skip to Footer

Den richtigen Rollstuhl finden

Ein Rollstuhl sollte immer professionell auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasst sein. Entscheidend ist die Art der Beeinträchtigung: Sind nur die unteren Extremitäten betroffen, kann ein gewöhnlicher Rollstuhl hilfreich sein, gibt es jedoch größere Einschränkungen des Bewegungsapparates, ist unter Umständen ein Elektrorollstuhl empfehlenswert. Aber auch bei anderen Beeinträchtigungen wie beispielsweise einem leistungsschwachen Herzen, Lungenproblemen, Gleichgewichtsstörungen oder chronischen Krankheiten kann ein Rollstuhl eine große Erleichterung sein.

Foto von einem Rollstuhl am Strand. | © Unsplash Ein Rollstuhl ist ein Fortbewegungsmittel für Menschen, die in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind. (Unsplash)

Ein Rollstuhl ist ein Fortbewegungsmittel für Menschen, die in ihrer Bewegungsfähigkeit temporär bis dauerhaft eingeschränkt sind. Er ermöglicht ihnen durch mehr Mobilität die Teilnahme am sozialen Leben. In Deutschland sind etwa 17,7 Prozent aller Menschen mit einer Schwerbehinderung auf einen Rollstuhl angewiesen, das entspricht inzwischen einer Zahl von etwa 1,5 Millionen Menschen. Wir geben Ihnen nun einen Überblick über die verschiedenen Arten von Rollstühlen.

Welche Arten von Rollstühlen werden unterschieden?

  • 1

    Standard-Rollstuhl

    Standardrollstühle werden in der Regel nur temporär genutzt wie beispielsweise nach einem Unfall oder einer Verletzung, da sie wenig Komfort bieten. Durch ihre robuste Bauweise sind sie häufig sehr schwer und unhandlich. Zusammengeklappt lassen sie sich jedoch gut im Auto transportieren und sind zudem sehr preiswert. Insbesondere in Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäuser werden sie häufig verwendet.

    Eine Unterkategorie des Standard-Rollstuhls ist der Leichtgewichtsrollstuhl. Durch das geringe Gewicht von etwa 13-17kg sind sie einfach in der Handhabung und gut geeignet für die tägliche Nutzung.

  • 2

    Transport-Rollstuhl

    Transportrollstühle werden nur kurz eingesetzt, um Patient*innen, denen das Gehen schwer fällt im Innen- und Außenbereich von einem Ort zum anderen zu befördern. Aufgrund des niedrigen Gewichts und des Faltmechanismus kann ein solcher Rollstuhl überall mit hingenommen werden.

  • 3

    Pflege- oder Multifunktionsrollstuhl

    Pflegerollstühle kommen vor allem in Pflegeeinrichtungen bei Menschen zum Einsatz, die bettlägerig sind und vom Pflegepersonal bequem umgelagert werden sollen. Aufgrund der zahlreichen Ausstattungsmerkmale werden sie auch als Multifunktionsrollstühle betitelt. Arm- und Fußstützen können bedarfsgerecht verstellt werden, die Rückenlehne ist umklappbar und häufig verfügen sie zusätzlich über eine Kopfstütze, was längeres Sitzen für den Patienten oder die Patientin komfortabler macht.

  • 4

    Aktiv-Rollstuhl

    Aktiv-Rollstühle sind für Rollstuhlfahrer*innen, die ihren Alltag möglichst aktiv und mobil gestalten möchten. Sie werden häufig von jungen Leuten genutzt und sind für den dauerhaften Gebrauch vorgesehen, da sie optimal an den Nutzer oder die Nutzerin angepasst werden. Unterkategorien des Aktiv-Rollstuhls sind auch der Geländerollstuhl oder der Sportrollstuhl.

  • 5

    Elektro-Rollstuhl

    Elektronische Rollstühle haben einen verbauten Motor und sind daher für Menschen geeignet, die sich nicht mehr aus eigener Kraft bewegen können. Oft kommen hier auch Rollstühle mit sogenanntem Joystick zum Einsatz, den der Nutzer oder die Nutzerin selbstständig steuern kann. Durch den aufwendigen Herstellungsprozess sind Elektro-Rollstühle etwas teurer, bringen dafür jedoch mehr Leistung mit sich.

    Lesen Sie dazu unseren Artikel über Elektro-Mobile.

  • 6

    Rollator-Rollstuhl-Kombination

    Eine Rollator-Rollstuhl-Kombination bietet eine flexible Lösung, um im Alltag noch mehr Mobilität zu erlangen. Sie werden häufig genutzt, wenn Nutzer*innen zwar noch in der Lage sind, sich eigenständig fortzubewegen, aber auf weiten Strecken möglicherweise eine Unterstützung durch einen Rollstuhl benötigen. Hierbei handelt es sich um eine Variante des klassischen Rollators, der in wenigen Sekunden zu einem Rollstuhl umgebaut werden kann.

Den Rollstuhl korrekt benutzen

Grundsätzlich sollten Sie immer mit einem aufrechten Rücken im Rollstuhl sitzen und das Becken sollte sich möglichst nah an der Rückenlehne befinden. Wenn die Füße auf den Stützen liegen und alles korrekt eingestellt ist, stehen die Knie automatisch senkrecht zum Sprunggelenk und Ober- und Unterschenkel bilden einen rechten Winkel.

Die Voraussetzung für eine bequeme Sitzposition ist die korrekte Anpassung des Rollstuhls. Dafür sollten verschiedene Körpermaße bestimmt werden, um den Rollstuhl bedarfsgerecht einstellen zu können.

Das Wichtigste in Kürze – Die richtigen Rollstuhlmaße

  • Sitzbreite: die richtige Sitzbreite ergibt sich aus der breitesten Stelle des Beckens (auf Höhe des Oberschenkelknochens) plus zwei Fingerbreiten.
  • Sitztiefe: die richtige Sitztiefe erhalten Sie, wenn Sie bei aufrechtem Rücken den Abstand zwischen Rücken und Kniekehle messen minus zwei Fingerbreiten.
  • Sitzhöhe: für eine optimale Sitzhöhe werden mindestens 3cm Bodenfreiheit unter dem Fußbrett empfohlen. Dafür messen Sie am besten die Unterschenkellänge (von der Kniekehle bis zu Fußsohle).
  • Rückenhöhe: stellen Sie die Rückenlehne so ein, dass sie maximal zwei Zentimeter unter Ihrem Schulterblatt endet.

Hindernisse können mit Hilfe einer Rollstuhlrampe überwunden werden, wodurch Barrierefreiheit an Gebäuden, Fahrzeugen und in den eigenen vier Wänden hergestellt wird. Dazu empfehlen wir Ihnen unseren Artikel über Auffahrrampen.

Eigenschaften eines optimalen Rollstuhls

  • Gewicht: die leichte Bauweise ist ein Qualitätskriterium eines jeden Rollstuhls. Moderne Rollstühle zeichnen sich durch ihr leichtes Gewicht aus, sind zugleich sehr stabil und hoch belastbar.
  • Sicherheit: über eine umfangreiche Sicherheitsausstattung sollte jeder Rollstuhl verfügen. Dazu zählen Feststellbremsen für festen Stand sowie zusätzliche Bremsen an den Griffen, die von einer Begleitperson betätigt werden. Auch ein Sicherheitsgurt und Sicherheitsräder mit integriertem Kippschutz sorgen dafür, dass der Rollstuhl nicht an Stabilität verliert.
  • Verstellmöglichkeit: ein Rollstuhl sollte an die jeweiligen Bedürfnisse und die Anatomie des Benutzers oder der Benutzerin angepasst werden. Insbesondere die Rückenlehne, die Sitzfläche sowie Fußstützen sollten sich stets verstellen lassen, um eine ergonomische und bequeme Nutzung zu ermöglichen.

Rollstuhl kaufen: Was ist bei der Anschaffung zu beachten?

Bevor Sie sich für den Kauf eines Rollstuhls entscheiden, sollten Sie folgende Dinge klären:

  • Wo und in welchem Umfang wird der Rollstuhl genutzt? (Rollstuhl für die Wohnung oder für draußen, Selbstfahrer*in oder Rollstuhl mit Begleitperson?)
  • Welche Anforderungen gibt es an den Rollstuhl? (Benötige ich eine spezielle Bremsfunktion für die Begleitperson oder eventuell ein Rollstuhlsitzkissen?)
  • Welche Einstellmöglichkeiten und Abmessungen sollte der Rollstuhl haben? (Sitzbreite, Rückenlänge, Schiebegriffhöhe, etc.)

Tipp: Einen Rollstuhl gebraucht zu kaufen ist aufgrund der fehlenden Garantie nur bedingt empfehlenswert. Sollten hier Reparaturkosten anfallen, kann es schnell teuer werden.

Wenn Sie sich vor der Anschaffung eines neuen Rollstuhls unsicher sind, empfehlen wir Ihnen, zur Klärung Ihrer Fragen das Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin zu suchen oder sich von einem Produktspezialisten oder einer Produktspezialistin im Sanitätshaus beraten zu lassen. Je genauer Sie die Anforderungen an einen Rollstuhl im Vorfeld definieren, desto besser kann der Hersteller oder die Herstellerin den Rollstuhl auf Ihre Bedürfnisse abstimmen.

Rollstuhl Mieten

Sie haben auch die Möglichkeit, einen Rollstuhl zu leihen oder auf Zeit zu mieten. Dazu empfehlen wie Ihnen unseren Artikel Rent a Rolli.

Finanzierung von Rollstühlen

Der Preis eines Rollstuhls variiert je nach Modell, Funktion und Zubehör. Um einen konkreten Preis ermitteln zu können, sollten vorab die Anforderungen und Bedürfnisse klar definiert werden. Abhängig von den Voraussetzungen verteilt sich die Preisspanne von ca. 120€ bis 2.500€.

Wenn Sie dauerhaft oder auch nur vorübergehend auf einen Rollstuhl angewiesen sind, können Sie einen Rollstuhl auch von Ihrer Krankenkasse finanzieren lassen. Dafür beantragen Sie Ihren Rollstuhl auf Rezept und müssen in der Regel nur eine geringe Zuzahlung von etwa 10€ zahlen.

EnableMe Community

Es sind noch Fragen offengeblieben oder Sie möchten sich zum Thema Rollstuhl mit anderen Menschen austauschen? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community


Ist dieser Artikel lesenswert?

Fehler melden? Jetzt Melden.

Haben Sie eine Frage an die Community?