Mit dem Rollstuhl mobil durch den Winter
Für Rollstuhlfahrende ist der Winter die schwierigste Jahreszeit. Vor allem in schneereichen Monaten ist das Vorankommen, wenn überhaupt, nur sehr mühsam möglich. Doch es gibt Lösungen, die Menschen im Rollstuhl im Winter eine größere Mobilität ermöglichen.

Mit dem Rollstuhl durch den Winter (pixabay)
Menschen im Rollstuhl können dem Winter häufig nur wenig Positives abgewinnen, denn zu oft bleiben sie im Schnee stecken. Schlecht oder zu spät geräumte Straßen, Gehwege oder Hauseingänge schränken die Mobilität von Rollstuhlfahrer*innen stark ein. Es gibt jedoch Hilfsmittel, die das Vorwärtskommen bei Eis und Schnee erleichtern.
Wheelblades: Skier für den Rollstuhl
Zu den wichtigsten Neuentwicklungen gehören die sogenannten Wheelblades. Der in der Schweiz wohnhafte Deutsche Patrick Mayer, der nach einem Snowboard-Unfall selber im Rollstuhl sitzt, hat die Wheelblades zusammen mit der Hochschule Rapperswil über viele Jahre hinweg bis zur Marktreife entwickelt. Ottobock unterstützt Mayers Projekt jetzt als Vertriebspartner mit einem internationalen Netzwerk.
Die einfach unter die Vorderräder des Rollstuhls zu montierenden Wheelblades verteilen das Gewicht des Fahrers beziehungsweise der Fahrerin gleichmäßig auf eine große Fläche. Die Vorderräder sinken nicht mehr ein, der Rollstuhl kann über den Schnee gleiten und präzise gesteuert werden. Zwei Vertiefungen an der Skiunterseite komprimieren den Schnee und der Rollstuhl gleitet so mit sehr geringer Reibung wie auf Schienen stabil über den Schnee.
Free Wheel: Steuerung über ein Vorspannrad
Aber auch mit einem weniger aufwendigen System lässt sich verhindern, dass sich die kleinen Vorräder des Rollstuhls in den Schnee eingraben. Aus den USA kommt „Free Wheel“. Bei dieser Lösung wird ein Rad in der Größe eines kleinen Kinderfahrrades vorne am Rollstuhl befestigt. Fertig montiert und nach vorne fahrend werden die kleinen Rollstuhlvorderräder angehoben und der Rollstuhl wird über das Vorspannrad gesteuert.
Winterreifen für den Rolli
Wie für ein Motorfahrzeug kann auch für einen Rollstuhl eine „Winterbereifung“ eine Unterstützung sein. Dabei handelt es sich um Räder mit einem gröberen Profil, vergleichbar mit der Bereifung für Mountainbikes./