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Hörgeräteversorgung – Jede Anpassung wird getestet

Hörgeräte sind wichtige Alltagshelfer für Menschen mit einer Hörbehinderung. Wie Hörgeräte-Akustiker*innen den für Sie optimalen Hörerfolg erzielt und was Sie danach machen müssen, erfahren Sie hier.

Ein HNO-Arzt untersucht einen Patienten am Ohr | © pixabay

HNO-Ärzt*innen können bei Hörproblemen aufgesucht werden. (pixabay)

Während der Erprobung verschiedener Geräte und deren Anpassungen werden immer wieder minutiöse Veränderungen an der Grundeinstellung des Gerätes vorgenommen, um den besten Hörerfolg für Patient*innen zu erreichen. Ist dieser Versorgungsschritt abgeschlossen, wird von HNO-Fachärzt*innen nochmals anhand des Anpassberichts die gewissenhafte Anpassung überprüft und auf der Verordnung bestätigt.

„Danach kann der Patient mit einer anteiligen Erstattung der Kosten durch seine Krankenversicherung rechnen. Dann rechnet der Hörgeräteakustiker direkt mit der Kasse ab.“, erklärt Dr. Hartwig Stierlen - HNO-Facharzt - die übliche Prozedur der Kostenübernahme.

Kaum noch erkennbar

Immer noch zögern zu viele Menschen mit Hörschäden, derartige Hilfsmittel in Anspruch zu nehmen, weil sie das Problem nicht wahrhaben wollen, oft aber auch aus Scham. Der ehemalige HNO-Facharzt spricht vom „berühmten Gerät in der Nachttischschublade“, wenn er diese Eitelkeit vieler Menschen meint: „Jedoch ist durch die stetige Verbesserung der Hörgerätetechnik die Akzeptanz größer geworden. Auch durch die Verkleinerung ist der optische Aspekt sehr verbessert“.

Zudem seien frühkindliche Hörgeräteversorgungen sehr wichtig, da sie dem Spracherwerb dienen. Von Kindern und den späteren Erwachsenen würden die Geräte auch weitaus besser toleriert. Schwieriger werde es jedoch bei der Altersschwerhörigkeit oder in der Kombination von Schwerhörigkeit und Demenz, da hier oft durch die fehlende Gehirnleistung das gehörte Wort oder der Satz nicht mehr „verstanden“ werde und damit fälschlicherweise eine Unzufriedenheit mit dem Gerät entstehe. Stierlen empfiehlt daher, „bei älteren Menschen langsamer, statt lauter zu sprechen, dann ist das Verstehen oft besser.“

Hörverlust durch Hörgerät ausgleichen

Im Prinzip kann (fast) jede Hörstörung verbessert werden, meint Stierlen. Die Verbesserung des Hörvermögens durch Hörgeräte ist naturgemäß von dem Ausmaß der Hörschädigung abhängig. Bei sehr starken Hörschädigungen sind oft schon 10 Prozent Verbesserung ein Gewinn, bei leichteren Schädigungen kann man auf eine Hörleistung von insgesamt 80 bis 90 Prozent kommen.

Da es qualitativ sehr unterschiedliche Hörgeräte - vom einfachen „Kassengerät" mit bloßer Verstärkertechnik bis zum Hightech-Gerät mit verschiedenen Geräuschfiltern und Richtmikrofonen - gibt, sollte man das für die jeweilige Lebenslage (Jugend, Beruf, Rente, Alter) notwendige Gerät nach Rücksprache mit HNO-Ärzt*innen und Hörgeräteakustiker*innen auswählen. „Außerdem sollte man bei zunehmender Hörstörung eine Anpassung nicht zu spät vornehmen“, empfiehlt Stierlen, „sondern noch in einem geistigen Zustand, der einem sowohl die Bedienung des Gerätes wie auch das zentrale 'Verstehen' noch gut ermöglicht.“

Fehlt aber die Ohrmuschel oder die Hörschnecke (etwa aufgrund eines Geburtsfehlers oder eines Unfalls), kann kein Hörgerät helfen. Bei Mehrfachbehinderungen mit geistiger Behinderung ist eine Anpassung sehr schwierig, bei sehr hochgradiger Hörschädigung oder völliger Taubheit können Cochlea-Implantate in Frage kommen. Die Alternativen zum Hörgerät wären dann das Erlernen des Lippenablesens oder der Gebärdensprache.


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