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Hippotherapie – Therapeutisches Reiten

In den 60er Jahren entwickelte die passionierte Reiterin und Physiotherapeutin Ursula Künzle aus ihrem Hobby eine neue Therapieform. Seit der ersten Hippotherapie setzt die Therapeutin die rhythmischen Bewegungen des Pferderückens gezielt in der Behandlung von zentralen Bewegungsstörungen ein.

Pferd | © Sarah Olive/unsplash

Die Hippotherapie-K® ist in der Schweiz vor rund 40 Jahren von der Physiotherapeutin Ursula Künzle an der Neurologischen Klinik Basel entwickelt worden (Sarah Olive/unsplash)

Der Name Hippotherapie leitet sich vom griechischen Wort Hippos (Pferd) ab. Die Hippotherapie-K® ist in der Schweiz vor rund 40 Jahren von der Physiotherapeutin Ursula Künzle an der Neurologischen Klinik Basel entwickelt worden. Während in der Schweiz die Hippotherapie-K® urheberrechtlich geschützt ist, spricht man in Deutschland nur von Hippotherapie.

Ursula Künzle war in ihrer täglichen Arbeit als Physiotherapeutin mit den Problemen von Bewegungs- und Haltungsstörungen konfrontiert, die als Folge von Erkrankungen des Nervensystems aufgetreten sind. Als passionierte Reiterin kam ihr der zündende Gedanke, die Bewegungen des Pferderückens gezielt in der Behandlung von zentralen Bewegungsstörungen einzusetzen.

Therapeutischer Pferderücken

Die rhythmischen Bewegungen des Pferderückens sollen bei der Hippotherapie zu einer Verbesserung der Bewegungsfähigkeit in den Hüftgelenken und der Lendenwirbelsäule bei Betroffenen führen. Ebenso lockere die Therapie die überlastete und oftmals steife Muskulatur in diesen Bereichen.

Somit eignet sich die Hippotherapie für Kinder und Erwachsene mit zentralen Bewegungsstörungen. Diese Störungen treten bei Cerebralparese, Multipler Sklerose, Hemiparese, Ataxie, Schädel-Hirn-Trauma und Paraplegie auf.

Bevor die Therapie startet, untersucht das Personal, ob der Betroffene oder die Betroffene von der Gelenkbeweglichkeit und dem Zustand der Muskulatur fähig ist, die korrekte Hippotherapie-Sitzhaltung auf dem Pferd einzunehmen.

Ein kleiner Junge steht neben einem Pferd | © Arseny Togulev/unsplash Der Kontakt mit einem Pferd kann zu Beginn ungewohnt sein. (Arseny Togulev/unsplash)

Kleinpferde bevorzugt

Zu Beginn der Therapie sind viele Betroffene zuerst verunsichert, jedoch bieten die Therapeut*innen Unterstützung. Neben diesen ist auch eine Pferdeführerin oder ein Pferdeführer anwesend, die oder der mit dem Pferd vertraut ist. Während die Person das Pferd ruhig hält, kann das therapeutische Fachpersonal die Sitzposition des Menschen mit Behinderung genau kontrollieren, mündliche Anweisungen geben oder die Beine oder den Rumpf stützen.

Für die Therapie eignen sich besonders kleine Pferde wie Isländer oder Haflinger. Sie bieten eine gute, bequeme Sitzposition und erlauben es dem nebenher schreitenden therapeutischen Fachpersonal, die Reitende oder den Reitenden während der Therapie mit den Händen zu kontrollieren.

Die Schrittlänge und die Schrittfrequenz des Pferdes sollten dem normalen Schritttempo des Menschen entsprechen. Das Pferd sollte auch über einen ruhigen und ausgeglichenen Charakter verfügen. Wenn ein Pferd alle Qualifikationen erfüllt, erhält es eine der Therapiesituation entsprechende Schulung sowie ein regelmäßiges Training.

Kostenübernahme durch Krankenkasse schwierig

Die Therapieform muss vom ärztlichen Fachpersonal verschrieben werden. Jedoch kommt in Deutschland die Krankenkasse in der Regel nicht für die Hippotherapie auf. Auch das Jugend- oder Sozialamt kann als Kostenträger kontaktiert werden, übernimmt jedoch in der Regel auch nur unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten.

Weiter Informationen zu Fachkräften und Einrichtungen bietet unter anderem das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten an.


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