Atemtherapie – Lebenselixier Atem
Bleibt Ihnen auch manchmal die Luft weg? Immer mehr Menschen klagen über Stress. Nehmen Sie sich Zeit für die wichtigste Sache der Welt: das Atmen!
Seifenblasen sind eine tolle Möglichkeit, um mit Kindern zu spielen und zugleich eine Therapie für die Lunge. (pixabay)
„Ich bin so im Stress, ich habe nicht einmal mehr Zeit zum Atmen!“, ein beliebter Ausspruch, den Sie sicher schon gehört und vielleicht selbst in Hektik und Unruhe ausgesprochen haben. Stress und Eile des Alltags wirken sich wie ein Spiegelbild auf die Atmung aus.
Die lebenserhaltende Sauerstoffaufnahme erfolgt eilig und unruhig. Viele Menschen atmen zu flach und zu hastig – und das rund 15.000 Mal an einem einzigen Tag! Atem ist Energie und kann Körper und Geist unterstützen, sich zu entspannen und zu stabilisieren. Atmen bewusst einzusetzen kann man lernen, zum Beispiel in einer Atemtherapie.
Bewusst Atmen
In der alternativen Medizin gibt es zahlreiche Varianten der Atemtherapie. Die angewandten Methoden während der Therapie unterscheiden sich hierbei, das Ziel bleibt jedoch meist gleich. Atemtherapie soll ein zufriedenes Inneres und lebenswertes Umfeld fördern. Die Übungen und Techniken der Atemtherapie sollen Raum für Körper und Seele schaffen.
In der Atemtherapie soll die Atmung erleichtert werden und die Körperwahrnehmung bewusst gefördert werden. Unabhängig von Alter und Beeinträchtigung können die Übungen und Techniken durchgeführt und geübt werden.
Die klinische Atemtherapie, als Teilgebiet der Physiotherapie, kann beispielsweise bei Patient*innen mit Asthma, Lungenentzündungen oder Lähmungen angewendet werden.
Die Ziele der klinischen Atemtherapie sind die ausreichende Luftzufuhr der Lunge, die Lösung und den Transport von Sekret in der Lunge und die Stärkung des Bronchialsystems. Auch Methoden zur Verbesserung des Lungenvolumens, zum Beispiel durch Stärkung der Brustmuskulatur, sind Teil der Atemtherapie.
Übungen zur Atem-Entspannung
Richtige Atmung kann Ihnen dabei helfen, in stressigen Situationen gelassener zu reagieren, Stress schneller abzubauen und sich zu entspannen.
- Atmen Sie so, dass Sie das Gefühl haben, ausreichend, aber nicht zu viel Luft zu bekommen.
- Atmen Sie ruhig und regelmäßig und machen Sie vor dem Einatmen eine Pause.
- Atmen Sie vorwiegend in den Bauch.
- Lassen Sie sich beim Ausatmen viel Zeit.
- Lassen Sie die Schultern beim Atmen entspannt und locker.
Die folgenden Übungen sind zusammengestellt worden von Daniela Leithner, Klinische- und Gesundheitspsychologin. Suchen Sie sich zum Ausprobieren der Übungen einen angenehmen Platz und legen oder setzen Sie sich hin.
Den Atem unterstützen
Legen Sie eine Hand auf den Bauch (in Nabelgegend). Drücken Sie die Hand beim Einatmen mit dem Bauch weg, der Bauch wölbt sich dabei nach außen. Unterstützen Sie das Ausatmen mit leichtem Druck Ihrer Hand. Im Liegen können Sie auch ein Buch auf die Bauchdecke legen.
„Leer“-Atmen
Lassen Sie beim Einatmen die Luft durch die Nase strömen. Lassen Sie beim Ausatmen die Luft langsam durch den leicht geöffneten Mund strömen. Wenden Sie Ihre Aufmerksamkeit dem Ausatmen zu. Atmen Sie so lange aus, bis Sie das Gefühl haben, ganz leer zu sein. Als Variante können Sie beim Ausatmen einen Ton, zum Beispiel „pffffff“, „ssssss“ oder ein Brummen von sich geben.
Zu einer bestimmten Körperstelle hinatmen
Suchen Sie eine Körperstelle, die Sie mit besonders viel Energie und Sauerstoff versorgen möchten und legen Sie eine Hand darauf. Lassen Sie den Atem frei fließen und stellen Sie sich vor, dass die Atmung an genau dieser Körperstelle geschieht.
Die Lippenbremse
Lassen Sie die Luft durch die Nase strömen. Stauen Sie die Atemluft beim Ausatmen im Mundraum, sodass sich ein Luftpolster zwischen der oberen Zahnreihe und der Oberlippe bildet. Lassen Sie die Luft leise und langsam durch die locker aufeinander liegenden Lippen ausströmen.