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Überblick Brustkrebs: Entstehung, Symptome und Häufigkeiten

Wie es letztendlich zu Brustkrebs kommt, ist noch nicht abschließend geklärt. Verantwortlich hierfür können jedoch Veränderungen im Erbgut sein. Diese Mutationen sorgen dafür, dass aus einer „gutartigen Zelle“ eine „bösartige Tumorzelle“ wird. Dies führt wiederum dazu, dass die Zelle ihre Teilungshemmung verliert und sich ungehindert vermehren kann. Anschließend bildet sich aus ihr ein Tumor. Mehr über Wahrscheinlichkeiten, Erkrankung und Umgang lesen Sie in unserem Artikel.

Zwei Frauen-Oberkörper in schwarzem T-Shirt. Sie halten die vordere Hand überkreuzt und halten ein rosa Schleifchen in die Kamera | © Pexels Anna Tarazevich

Sensibilisierung für Brustkrebs im Oktober (Pexels Anna Tarazevich)

Entstehung von Brustkrebs

Mutationen in den Zellen können durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden wie beispielsweise Strahlung.

Welche Faktoren können die Wahrscheinlichkeit von Brustkrebs verringern?

  • mehrere Schwangerschaften
  • Schwangerschaft vor einem Alter von 30 Jahren
  • Stillen
  • wöchentliche moderate körperliche Betätigung

Faktoren die die Wahrscheinlichkeit erhöhen können:

  • sehr dichtes Brustdrüsengewebe
  • bestimmte gutartige Brustveränderungen oder eine vorausgegangene Brusterkrankung
  • vorherige Strahlentherapie des Brustkorbs in der Kindheit (z. B. bei Lymphom)
  • Diabetes mellitus Typ II
  • Vererbung
  • Hormone (Östrogen und Progesteron)
  • Kinderlosigkeit
  • späte erste Geburt
  • späte letzte Regelblutung
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel nach den Wechseljahren
  • Alkohol
  • Rauchen
  • tierische Fette

Wenn nahe Verwandte an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken. Veränderungen, die dies bedingen, sind Mutationen im BRCA1- und BRCA2-Gen. In einem von zehn Fällen werden die Veränderungen vererbt.

Brustkrebs und Vererbung

Mutationen an bestimmten Genen können die Wahrscheinlichkeit erhöhen, an Brustkrebs zu erkranken. Zu diesen Genen gehören beispielsweise BRCA1 und BRCA2. Bei Frauen mit einer BRCA-Mutation liegt die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens an Brustkrebs zu erkranken, bei etwa 60 Prozent. Ohne diese Veränderung des Gens würde die Wahrscheinlichkeit bei 13 Prozent liegen. Dies ist ein deutlicher Unterschied. Fünf Prozent der an Brustkrebs erkrankten Personen weisen die BRCA-Mutation auf.

Auch können Frauen früher an Brustkrebs erkranken. Im Schnitt sind sie mit 40-45 Jahren 20 Jahre jünger bei der Diagnosestellung. Zudem ist ein aggressiverer Verlauf zu beobachten, bei dem nicht nur die Lymphknoten befallen sind, sondern zudem die Wahrscheinlichkeit für ein erneutes Erkranken sowie für eine Zweiterkrankung der anderen Brust oder der Eierstöcke erhöht ist. Daher sollte ein Angebot zur Nachsorge sowie zur Früherkennung in Anspruch genommen werden, um dies frühzeitig zu erkennen. Mehr zu dem Thema Genen finden Sie in unserem Artikel zu genetischen Faktoren.

Frühzeitige Erkennung von Brustkrebs

Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Jedoch sind die Merkmale am Anfang noch sehr unspezifisch. Auf folgende Merkmale sollten Sie achten:

  • Knoten oder Verhärtung in Brust oder Achselhöhle.
  • Veränderung in Form und Größe der Brust.
  • Beim Heben des Arms: verformt sich eine Brust anders als die andere?
  • Haut an der Brust schwillt an oder zieht sich ein.
  • Veränderung oder Einziehen einer Brustwarze.
  • Brustwarze sondert klare oder blutige Flüssigkeit ab.
  • Schuppige gerötete Haut an der Brustwarze.
  • Eine Brust zieht, schmerzt oder schwillt an.

Nicht hinter jeder Veränderung muss sich ein Brustkrebs verbergen. Dies abklären zu lassen ist dennoch ratsam. Von der WHO ist empfohlen, nicht länger als vier bis acht Wochen mit der Abklärung zu warten. Regelmäßige Teilnahmen an Früherkennungen können ebenso hilfreich sein. Um selbst Veränderungen zu erkennen, müssen die eigenen Brüste gut gekannt werden.

Es handelt sich um Brustkrebs? Diese Diagnose ist für viele Menschen und auch deren Familien ein Schock. Nun gilt es viel zu organisieren. Eine Checkliste soll ihnen eine Hilfestellung geben:  Diagnose Krebs - wie geht es weiter?

Tastuntersuchung: Lymphknoten und Brüste können ab 30 Jahren einmal jährlich abgetastet werden. Die Kosten werden von der Krankenkasse übernommen. Zudem sollten auch selbst die Brüste regelmäßig abgetastet werden. Im unteren Video erhalten sie eine kleine Anleitung zum Abtasten der eigenen Brüste.

Mammografiescreening: In der Altersspanne von 50-69 Jahren haben Frauen alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammografie. Bei dieser Röntgenuntersuchung werden die kleinsten Veränderungen sichtbar gemacht.

Ob es sich letztendlich um Brustkrebs handelt und nicht einem gutartige Bindegewebswucherung oder Zyste handelt, kann durch eine Biopsie in Erfahrung gebracht werden. Hier wird eine Gewebeprobe aus der Brust genommen.

Ist in der Familie bereits Brustkrebs aufgetreten, sollten Frauen bereits ab dem 25. Lebensjahr Untersuchungen wahrnehmen. Spätestens fünf Jahre vor dem Alter, in dem das jüngste Familienmitglied erkrankt ist. Halbjährlich wird ihnen eine Tast- und Ultraschalluntersuchung der Brust sowie einmal pro Jahr eine Magnetresonanztomografie (Kernspintomografie) der Brust empfohlen. Ab dem 40. Lebensjahr sollte dann alle ein bis zwei Jahre eine Mammografie stattfinden.

Symptome bei fortgeschrittenem Brustkrebs:

  • Kann durch die Haut wachsen
  • Knochenschmerzen
  • Atemnot
  • Husten
  • Gewichtsverlust
  • Gelbsucht
  • Oberbauchschmerzen
  • Schwellung des Arms

Unterschiedliche Arten von Brustkrebs

Wussten Sie, dass es unterschiedliche Arten von Brustkrebs gibt? Am häufigsten geht ein Tumor aus den Milchgängen und Drüsenläppchen hervor. Bei einer Biopsie wird Gewebe entnommen. Patholog*innen können das Ursprungsgewebe dann bestimmen. Ebenfalls lässt sich feststellen, ob es sich um ein invasives oder nicht-invasives Wachstum handelt.

Nicht-invasive Tumore bilden keine Metastasen in anderen Organen. Diese Art von Tumor wächst nicht über die Grenzen seines Ursprungsgebietes hinaus. Daher sind die Heilungschancen sehr gut. Invasive Tumore wachsen in benachbartes Gewebe und können in Lymphknoten und andere Organe streuen. Gerade im fortgeschrittenen Stadium betrifft dies den ganzen Körper.

eine rosa Schleife auf hellem Hintergrund | © unsplash Weltweit ist die rosa Schleife das Symnol für das Bewusstsein gegen Brustkrebs. (unsplash)

Brustkrebs: Häufigkeiten

Jährlich erkranken 70.000 Frauen an Brustkrebs. Im Laufe ihres Lebens erkrankt eine von acht Frauen an Brustkrebs. Das durchschnittliche Alter von Frauen, die erkranken, liegt bei 64 Jahren. Das bedeutet jedoch nicht, dass jüngere Frauen nicht erkranken können. Drei von zehn Frauen sind bei der Diagnosestellung jünger als 55 Jahre. Die Überlebensrate der letzten zehn Jahre hat jedoch eine gute Prognose. Für Frauen liegt diese bei 82 Prozent. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser stehen die Chancen auf eine Heilung.

Können nur Frauen an Brustkrebs erkranken?

Nein, nicht nur Frauen erkranken an Brustkrebs. Jährlich erkranken rund 700 Männer an Brustkrebs. Das ist zwar nur ein Prozent der betroffenen Menschen, jedoch nicht außer Acht zu lassen. Denn viel zu oft wird davon ausgegangen, dass Brustkrebs nur Frauen betrifft. Männer sind im Schnitt 72 Jahre alt. Eine Erkrankung vor dem 60. Lebensjahr ist sehr selten. Durch die verbesserten Therapien und Forschungen liegt die Überlebensrate der letzten zehn Jahre bei 72 Prozent.

Durch die Anlage des Brustgewebes und des Hormonhaushaltes wurde eine Verbindung zur Seltenheit gezogen. Bei Mädchen und Jungen ist gleichermaßen ein Brustgewebe mit Milchgängen vorhanden. Erst in der Pubertät bildet sich dies bei Mädchen stärker aus. Hier kann sich bei Männern ebenso Brustkrebs entwickeln.

Die Entwicklung von Brustkrebs ist häufig von Östrogenen abhängig. Auch, wenn diese Hormone oft als typisch „weiblich“ bezeichnet werden, so ist die Wahrheit, dass auch Männer in einer unterschiedlichen Menge diese Sexualhormone besitzen. Die geringe Menge kann ein Grund dafür sein, dass Brustkrebs bei Männern deutlich seltener auftritt.

Die Wahrscheinlichkeit für Männer an einem Brustkrebs zu erkranken kann durch folgende Faktoren begünstigt werden:

  • erhöhter Östrogenspiegel
  • starkes Übergewicht
  • Lebererkrankungen
  • Einnahme von Sexualhormonen
  • Erkrankungen der Hoden
  • familiärer oder erblich bedingter Brustkrebs
  • Klinefelter-Syndrom (Verfügung von zusätzlichen X-Chromosomen)
  • zunehmendes Alter
  • Röntgenstrahlung

Symptome bei Männern

Mögliche Symptome bei Männern sind:

  • Knoten und Entzündungen im Bereich der Brust
  • Verhärtete oder vergrößerte Lymphknoten
  • Brustwarze sondern Flüssigkeit ab
  • Einziehung der Brustwarze
  • Veränderungen der Haut der Brust
  • Vergrößerung der Brustdrüsen (Gynäkomastie)

Im fortgeschrittenen Stadium:

  • Knochenschmerzen
  • Gewichtsverlust
  • verminderte Leistungsfähigkeit
  • Störungen der Leberfunktion

Bei Verdacht auf Brustkrebs oder Aufweisen der Symptome sind Hausärzt*innen oft die erste Anlaufstelle. Diese können anschließend an Fachärzt*innen für Männergesundheit (Andrologie, Urologie) oder ein spezialisiertes Brustkrebszentrum weiterleiten.

Wie bei Frauen können auch hier verschiedene Therapieformen zum Einsatz kommen. Die Heilungschancen sind ebenfalls von dem Stadium, in dem der Brustkrebs erkannt worden ist, abhängig.

Eine hilfreiche Plattform kann das Netzwerk Männer mit Brustkrebs e. V. sein. Ebenfalls stützen sich viele Erkenntnisse auf Ergebnisse, die man durch Frauen gewonnen hat. Durch die Studie Registerstudie Mammakarzinom des Mannes soll sich dies ändern. Betroffene Männer können sich hier melden und sich aktiv für eine Verbesserung der Versorgung einsetzen.

Mein Elternteil hat Brustkrebs

Brustkrebs betrifft nicht nur die erkrankte Person, sondern ebenso das familiäre Umfeld. Kinder bekommen oft mehr mit als wir es vermuten. Die veränderte Stimmung bekommen auch schon Kleinkinder mit. Nicht nur, dass sie von Außenstehenden etwas mitbekommen könnten, sie könnten sich auch selbst die Schuld an der veränderten Stimmung im Haus geben. Daher sollten Kinder frühzeitig in einem ehrlichen und ausführlichen Gespräch mit eingebunden werden. Achten Sie darauf keine weiteren Ängste bei Ihrem Kind auszulösen und beenden Sie falls notwendig das Gespräch. Weitere Belastungen wie finanzielle Sorgen oder Ähnliches sollten von dem Kind ferngehalten werden.

Auf der Seite Brustkrebs.de erhalten Sie viele wertvolle Tipps wie:

  • ab Kindergartenalter Krebs klar benennen
  • zeigen wo er sitzt
  • Unterschied zum Tier Krebs
  • körperliche Veränderungen ansprechen
  • Krebs ist nicht ansteckend
  • Mögliche Krankenhausaufenthalte ansprechen
  • App: „Der Zauberbaum“: IOS und Google
  • weitere Unterstützung durch Bücher
  • Einbindung von Lehrer*innen oder Erzieher*innen, um mögliche Veränderungen Ihres Kindes mitzubekommen.
  • Strukturen und Routine wie auch Spaß sind weiterhin wichtig für den Alltag
  • Verlustängste ernst nehmen
  • bei Auffälligkeiten können auch psychoonkologische Beratungsstelle helfen
  • Unterstützung von Kindern krebskranker Eltern: Der Verein Flüsterpost e. V

Geben Sie ihrem Kind auch Raum für eigene Entscheidungen:

  • Möchte es das Elternteil im Krankenhaus besuchen?
  • Ist bei Haarausfall eine Perücke gewollt? Binden Sie ihr Kind bei der Suche spielerisch mit ein.
  • Welchen Freund*innen möchte ihr Kind davon berichten.

In den letzten fünf Jahren ist in 117.000 Familien mindestens ein Elternteil an Brustkrebs erkrankt. In diesen 117.000 Familien lebt mindestens ein minderjähriges Kind.

Brustkrebs: Brust richtig abtasten

Die Brust abtasten wird regelmäßig von Gynäkolog*innen empfohlen. Es soll dazu dienen, Veränderungen der Brust frühzeitig zu erkennen und Fachärzt*innen zu konsultieren. Möglicherweise haben Sie sich aber schon einmal gefragt, wie man die Brust richtig abtastet und worauf man achten muss? Mit dieser Frage sind Sie nicht allein. In diesem Video erhalten Sie Hilfestellung.


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