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Asthma und seine unterschiedlichen Formen

Asthma ist eine chronische Überempfindlichkeit bzw. Entzündung der Lunge. Symptome wie (Reiz-) Husten, Kurzatmigkeit, Atemnot, pfeifende Atemgeräusche oder Engegefühl im Brustkorb können durch Pollen, Tierhaare oder körperliche Anstrengung ausgelöst werden. Dabei unterscheidet man zwischen Asthma Bronchiale, Infektasthma, Belastungsasthma und allergischem Asthma. Lesen Sie in unserem Artikel mehr über die verschiedenen Formen von Asthma.

Ein Asthma Spray und ein Lippenpflegestift liegen auf einer Decke | © Unsplash

Achten Sie immer darauf ihre Notfallsprays dabeizuhaben (Unsplash)

Was ist Asthma Bronchiale?

Asthma Bronchiale ist auch lediglich unter „Asthma“ bekannt. In Deutschland sind ca. zehn Prozent der Kinder und fünf Prozent der Erwachsenen erkrankt. Weltweit gibt es ca. 300 Millionen Menschen mit Asthma. Aber auch Geschlechtsunterschiede fallen bei Asthma auf. Jungen erkranken an Asthma 1,5- bis 2-mal häufiger als Mädchen. Diese Zahlen gelten für das Grundschulalter. In der Pubertät verblasst der Unterschied wieder. Außerdem ließ sich nachweisen, dass die Überempfindlichkeit der Lunge bei Jungen nachlässt. Bei Mädchen bleibt diese jedoch bestehen. Wenn Asthma jedoch erst im Erwachsenenalter auftritt, dann sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Diese Ergebnisse konnten Wissenschaftler der Harvard University aufzeigen.

Bei Asthma handelt es sich dabei um eine chronische Entzündung der Lunge. Zusätzlich ist die Lunge gegenüber verschiedenen Reizen überempfindlich. Der medizinische Begriff hierfür ist bronchiale Hyperreagibilität. Dies führt anfallsweise zu einer Verengung der Bronchien und dies wiederum löst die Symptome aus, die uns bei Asthma bekannt sind:

  • Reizhusten
  • Atemnot
  • Pfeifende Atemgeräusche
  • Engegefühl im Brustkorb
  • Kurzatmigkeit

Unterschieden wird zwischen einem allergischen und nicht-allergischem Asthma. Mit Medikamenten lässt sich Asthma jedoch gut kontrollieren. Heilbar ist Asthma jedoch nicht. Aber mit Medikamenten bleiben lebensbedrohliche Asthmaanfälle aus und die Beschwerden können gering gehalten werden.

Asthma ist schon lange bekannt. Bereits Hippokrates verwendete den Begriff Asthma bei Atemnot und vorübergehende Kurzatmigkeit. Übersetzen kann man dies mit „Beklemmung“ oder „Keuchen“. Trotz der Länge der Bekanntheit der chronischen Erkrankung gibt es immer noch einige Rätsel in der Wissenschaft, die mehr Forschung benötigen.

Was ist Belastungsasthma?

Bei körperlicher Anstrengung können Husten, Atemnot oder auch ein Asthmaanfall auftreten. Verantwortlich hierfür ist das sogenannte „Belastungsasthma“. Vor allem bei Kindern und Höchstleistungssportler*innen tritt das Belastungsasthma auf. Die Atembeschwerden müssen nicht unmittelbar, sondern können auch bis zu zehn Minuten verzögert auftreten. Neben dem Belastungsasthma haben Patient*innen zusätzlich das allergische Asthma.

Bei Menschen mit Asthma ist das Lungengewebe chronisch entzündet und reagiert überempfindlich auf bestimmte Reize. Bei Belastungsasthma ist die Luft verantwortlich, die beim Sport schneller durch den Mund in die Bronchien gelangt. Fehlende Erwärmung und Befeuchtung, die bei der Atmung durch die Nase entstehen, sorgen dafür, dass sich die Lunge verkrampft. Durch kalte Luft wird dieser Effekt verstärkt.

Wie wird Belastungsasthma diagnostiziert?

Um das sogenannte Belastungsasthma diagnostizieren zu können, eignet sich ein Lungenfunktionstest unter Belastung. Zudem eignet sich auch eine Peak-Flow-Messung, die vor und zehn Minuten nach der körperlichen Bewegung durchgeführt wird. Ob dem Belastungsasthma ein allergisches Asthma zugrunde liegt, kann durch einen Allergietest nachgewiesen werden.

Peak-Flow: Ärzt*innen sind bei Asthma auf die Schilderungen und Mitarbeit der Patient*innen angewiesen. Der Peak Flow ist ein medizinisches Gerät, mit dem Sie den Verlauf der Erkrankung und die Lungenfunktion überprüfen können. Dies ist vor allem wichtig, damit man bei einer Verschlechterung direkt handeln kann.

Bei dem Gerät müssen Sie schnell und kräftig ausatmen. Diese Geschwindigkeit wird gemessen. Wenn die Bronchien entzündeter und verengter sind, ist das schnelle Ausströmen nicht möglich. Die Einweisung in das Gerät findet vor Erhalt statt. Die Ergebnisse und besonderen Vorkommnisse können Sie in einem Asthmatagebuch festhalten. So haben Ärzt*innen einen genauen Überblick. Dafür messen Sie morgens und abends. Es wird 3x gemessen und der beste Wert wird in die Tabelle eingetragen. Mehr zu der Anwendung finden Sie hier.

Lungenfunktion: Mit einem Lungenfunktionstest kann überprüft werden, wie leistungsfähig die Lunge ist. Beispielsweise kann gemessen werden, wie viel Luft eine Person ein- und ausatmen kann. Bei Menschen mit Asthma bleibt beim Ausatmen mehr Luft in der Lunge. Ihre Ausatmung ist gestört. Ebenso lässt sich an den Ergebnissen auch ablesen, ob eine Therapie angeschlagen hat oder weiter verändert werden muss. Für die Tests wird das sogenannte Spirometer genutzt. 

Behandlung von Belastungsasthma

Grundsätzlich ist es empfehlenswert bei Belastungsasthma nach Rücksprache mit Fachärzt*innen dennoch moderaten Sport zu betreiben. Ohne Sport könnte die Reizschwelle Ihrer Bronchien weiter sinken, bis Sie letztendlich auch beim Treppensteigen einen Asthmaanfall bekommen können. Sollten noch weitere Asthmaarten vorhanden sein, so kann es sein, dass auch eine Dauerbehandlung notwendig ist, um einen kontrollierten Zustand zu erreichen. Medikamente können die chronische Entzündung in den Bronchien bekämpfen und die Bronchien erweitern. Neben den Medikamenten, die für die Grundbehandlung notwendig sind, gibt es auch Notfallmedikamente. Diese können bei einem Asthmaanfall eingeatmet werden. Achten Sie daher darauf, dass Sie ihre Notfallmedikamente stets dabei und griffbereit haben, damit sie in einem Notfall nicht suchen müssen.

Was ist allergisches Asthma?

Diese Form des Asthmas macht sich in der Kindheit oder frühen Jugend bemerkbar. Eine Allergie ist nicht nur mit einer laufenden Nase und tränenden Augen verbunden – auch, wenn wir daran oft zuerst denken. Aus einer Allergie kann sich ein allergisches Asthma entwickeln. Allergisches Asthma nennt man auch extrinsisches Asthma. Dies bedeutet „von außen kommendes Asthma“. Auslöser für einen Asthmaanfall ist eine allergische Reaktion auf einen äußeren Reiz. Menschen ohne Asthma würden auf diese Reize nicht reagieren. Von Menschen mit Asthma werden diese Stoffe als Gefahr von der körpereigenen Abwehr wahrgenommen. In den unteren Bronchien kommt es zu einer starken Entzündungsreaktion, um die potentielle Gefahr wieder abzuwenden.

Welche Symptome können auftreten?

  • plötzlich auftretende Atemnot
  • Kurzatmigkeit
  • starker Husten
  • Pfeifgeräusche beim Atmen
  • erschwerte Ausatmung
  • Unruhe und Aufregung
  • erhöhter Puls

Je nach Schweregrad des Asthmas, kann die Lebensqualität der Person eingeschränkt sein.

eine Frau hält sich eine Atemmaske vors Gesicht | © Sahej Brar / Unsplash Eine Grundbehandlung kann die Entzpndung abschwillen und Asthmaanfälle vermeiden. (Sahej Brar / Unsplash)

Wie entsteht allergisches Asthma?

Pollen oder Hausstaub können bei einem bestimmten Personenkreis allergische Reaktionen auslösen. Beim Erstkontakt mit dem Fremdstoff kann es zu einer Sensibilisierung kommen. Dabei wird der Körper gegenüber dem Fremdstoff überempfindlich. Allergische Beschwerden machen sich jedoch noch nicht bemerkbar. Von bestimmten weißen Blutkörperchen wird nun das Immunglobulin E (IgE) gebildet, das vor allem bei Allergiker*innen in großen Mengen produziert wird. Diese binden sich an die Oberfläche von bestimmten Zellen (Mastzellen) der Körperabwehr. In deren Inneren wiederum befinden sich große Mengen an Entzündungsbotenstoffen. Beim Nächstkontakt lagert sich das Molekül des Stoffes an und verbindet eine Mastzelle mit 2 Immunglobulin E Molekülen. Dies ist das Signal Entzündungsstoffe auszuschütten, wodurch es zu der allergischen Reaktion wie einem Asthmaanfall kommen kann. Die Muskulatur in den Bronchien zieht sich zusammen, die Bronchialschleimhaut schwillt an und ein zäher Schleim wird in die Bronchien abgesondert. Nach diesem Ablauf entsteht ein typischer Asthmaanfall.

Für ein allergisches Asthma kommen folgende Allergen in Frage:

  • Pollen
  • Hausstaubmilben oder Insekten
  • Nahrungsmittel
  • Schimmel
  • Tierhaare
  • Medikamente

Allergisches Asthma kann jedoch nicht nur durch Allergene ausgelöst werden. Ebenfalls können hierfür Infekte, kalte Luft oder starke Gerüche verantwortlich sein.

Für Patient*innen kann es teilweise unmöglich sein, jedem Allergen aus dem Weg zu gehen. Daher kann nicht nur die Grundbehandlung des Asthmas wichtig sein, sondern ebenso eine Hyposensibilisierung in Frage kommen. Hierbei soll der Körper lernen, sich an den Stoff zu gewöhnen, der die allergische Reaktion hervorruft.

Was ist Infektasthma?

Wie es der Name schon vermuten lässt, wird das Asthma durch eine Virusinfektion (Erkältung) ausgelöst. Besonders betroffen davon sind Kleinkinder. Dies schließt ältere Kinder und Erwachsene jedoch nicht aus. Gerade bei kleinen Kindern kann sich das Asthma aber bessern, wenn sie älter werden.

Typisch für diese Form von Asthma ist, dass während oder nach einer Erkrankung der Atemwege Asthmasymptome auftreten. Bei Kindern können diese Symptome bei einer Erkältung auftreten. Ihre Atemwege sind noch empfindlich und so können bei einer Bronchitis Verengungen entstehen. Dadurch können die Bronchien anschwellen und Sekret absondern. Dies verhindert zusätzlich die Atmung. Somit entwickeln sich die Beschwerden von Asthma Bronchiale.

Ab dem Schulkindalter tritt dann bei 20 Prozent – 30 Prozent das allergische Asthma in den Vordergrund.

Dabei ist es nicht untypisch, dass sich der Zustand von Menschen mit Asthma verschlechtern kann, nach einer Erkältung. Die Lungenzellen bei Menschen mit Asthma sind nicht so widerstandsfähig und gegenüber Viren deutlich geschwächt.

Asthma lässt sich in den ersten Lebensjahren nur schwer von einer Bronchitis unterscheiden. Denn verengte Atemwege sind bei beiden Erkrankungen typisch. Die Lungenfunktionstests lassen sich bei Kleinkindern noch nicht durchführen. Ärzt*innen müssen daher genaue Fragen stellen, um zu einer Diagnose zu kommen.

Ernährung mit Asthma

Bereits einige Studien konnten belegen, dass es bei Asthma auf die Ernährung ankommt. Bestimmte Lebensmittel können Entzündungsreaktionen fördern und verstärken. Es gibt aber auch Lebensmittel, die eine entzündungshemmende Wirkung haben.

Entzündungen können von folgenden Lebensmitteln gefördert werden:

  • Rotes Fleisch
  • Sulfite (in Wein und Trockenobst)
  • Tartrazin (Färbungsmittel in manchen Fruchtsäften)
  • Glutamate (Geschmacksverstärker)

Milchprodukte sind in der Asthmaforschung noch umstritten. Die erhöhte Schleimproduktion kann problematisch sein, jedoch gibt es hierfür noch keine Belege.

Ebenfalls sollte auf einen Alkoholkonsum oder Zigaretten verzichtet werden. Dies liegt an den freien Radikalen. Diese entstehen auch beim Atmen. Jedoch können sie durch Stress, Entzündungen und Verletzungen ihre Produktion im Körper erhöhen. Sie können Zellen und Gewebe im Körper schädigen, wenn es nicht genügend „Radikalfänger“ gibt. Antioxidantien können dabei helfen, freie Radikale in ungefährliche Moleküle zu verwandeln.

Freie Radikale: Bei freien Radikalen handelt es sich um ein Zwischenprodukt unseres Stoffwechsels. Sie entstehen kontinuierlich in jeder Zelle des menschlichen Körpers. Es sind aggressive chemische Sauerstoffmoleküle oder organische Verbindungen, die Sauerstoff enthalten.

Menschen, die ein allergisches Asthma haben, sollten natürlich auf diese Lebensmittel verzichten. Bei einer Pollenallergie kann man auch auf bestimmte Obstsorten allergisch reagieren.

Folgende Lebensmittel sind entzündungshemmend:

  • Vitamin C / Zitrusfrüchte
  • Beta-Karotin
  • Vitamin E
  • Lycopin
  • Selen
  • Omega-drei-Fettsäuren

Urlaub mit Asthma

Einem Urlaub muss mit Asthma nichts im Weg stehen. Denn gerade das Meer oder die Berge bieten Vorteile für Menschen mit Asthma. Die Berge bieten einen geringeren Pollenflug sowie ungünstige Lebensbedingungen für Hausstaubmilben. Die Höhe kann jedoch auch bei einigen Menschen mit Asthma zu Sauerstoffproblemen führen. Dann wäre das Meer eine Option. Hier ist die Pollenkonzentration geringer als im Landesinneren. Auch die salzhaltige Meeresluft hat einen positiven Effekt. Sie wirkt schleimlösend auf die Atemwege. Dies erleichtert das Abhusten. Hausstaubmilben fühlen sich hier wiederum wohler.

Ein paar Tipps können bereits eine gute Hilfestellung geben:

  • Informieren Sie sich über den Pollenflug ihres Reiseziels
  • Achten Sie auf allergikerfreundliche Unterkünfte
  • Achten Sie auch auf eine rauchfreie Zone
  • Befinden sich Fachärzt*innen an ihrem Urlaubsort?
  • Vergessen Sie ihre Medikamente nicht
  • Große Städte mit einer erhöhten Schadstoffbelastung sollten Sie meiden
  • Dürfen die Medikamente mit ins Handgepäck? Ansonsten ist ein Attest notwendig.

Mit Asthma durch den Winter

Für Menschen mit Asthma kann die kalte Luft kombiniert mit der trockenen Heizungsluft zu Beschwerden führen. Wer auf Pollen reagiert, hat meist im Winter eine entspannte Zeit. Aber geht es um Tierhaare oder Hausstaubmilben, können sich die Symptome im Winter verschlimmern. Bei dem Wechsel zwischen kalter Luft und trocken beheizten Räumen werden die Bronchien stärker strapaziert. So laut DGP-Präsident Prof. Dr. med. Klaus Rabe.

Folgendes sollten Menschen mit Asthma im Winter beachten:

  • Medikamente einnehmen
  • Impfen
  • Fenster auf und durch die Nase atmen
  • Ausreichend trinken

Schwerbehindertenausweis mit Asthma

Es ist möglich bei der chronischen Erkrankung „Asthma“ einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen. Dies vor allem wenn die Lungenfunktion eingeschränkt ist. Dabei kommt es darauf an, wie stark die Symptome ausgeprägt sind. Gerade bis zum 16. Lebensjahr kann das Merkzeichen „H“ anerkannt werden. Voraussetzung hierfür ist ein Bronchialasthma schweren Grades. Ab dem 16. Lebensjahr ist jedoch anzunehmen, dass die Person sich selbst medikamentös versorgen kann.


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