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Betreuungs- und Wohnformen für Menschen mit Demenz

Die Zahl der Menschen mit einer Demenzerkrankung wird in den nächsten Jahrzehnten stark steigen. Bei der Betreuung dieser Menschen gewinnen neue und spezialisierte Wohnformen an Bedeutung.

Krankenhausflur auf dem zwei Frauen unterwegs sind. Die ältere Dame benutzt dabei einen Gehstock und hat ihren freien Arm unter den der anderen Frau eingehakt.  | © pixabay

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Menschen mit Formen von Demenz wie Alzheimer können im frühen oder mittleren Stadium der Krankheit in der Regel noch in ihren eigenen vier Wänden leben. Nach Angaben des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend leben in Deutschland etwa zwei von drei Demenzkrankte nach wie vor zu Hause. Diese Zahl zeigt den Wunsch der meisten Menschen auf, im Alter in der gewohnten Umgebung zu bleiben.

Betreuungsgruppen in einer ersten Phase

Unterstützt werden sie in ihrem Alltag in der Regel von dem oder der Partner*in, Familienangehörigen oder Freunden. Mit dem Voranschreiten der Krankheit steigen die Anforderungen, Unterstützungs- und Entlastungsangebote sowie alternative Wohnformen gewinnen an Bedeutung. Dazu gehören Betreuungsgruppen, in denen sich Betroffene austauschen und beschäftigen können. Entsprechende Angebote kommen den Erkrankten selbst, aber auch den Pflegenden für einige Stunden zugute.

Da die Betroffenen gerade zu Beginn der Erkrankung häufig in nur einem Teilbereich Unterstützung benötigen, können diese Aufgaben optional durch ambulante Pflegedienste oder Angebote wie dem Essen auf Rädern erbracht werden. Im Einzelfall kann dann abgesprochen werden, ob die Pflegedienste sich dann stunden- oder tageweise um die Erkrankten kümmern sollen. Eine weitere Alternative dazu ist die Tagespflege. Diese Art der Betreuung sieht vor, dass Demenzkranke tagsüber in einer Einrichtung versorgt werden und am Abend zu ihrem familiären Umfeld zurückkehren.

Professionelle Betreuung rund um die Uhr

Aber – der Schweregrad der Demenzkrankheit nimmt sukzessive zu. Und mit den Jahren sind die Anforderungen so hoch, dass die Patient*innen kaum mehr in ihrer gewohnten Umgebung leben können. Sie brauchen rund um die Uhr professionelle Pflege und Betreuung. Sehr häufig bekommen sie diese in einem Pflegeheim.

Alters- und Pflegeheime müssen sich mit der steigenden Zahl von Demenzpatient*innen an die veränderten Ansprüche anpassen. Immer mehr Pflegeheime verfügen bereits heute über auf Demenzkranke zugeschnittene Wohn- und Betreuungsangebote, die den veränderten Wohnbedürfnissen der Patient*innen gerecht werden.

In Deutschland hat diese Entwicklung dazu geführt, dass heute etwa zwei Drittel aller Heimbewohner*innen aufgrund einer Demenzkrankheit in solche Einrichtungen ziehen. Die Krankheitshäufigkeit nimmt dabei mit steigendem Alter signifikant zu. Bei den über 85-Jährigen bis auf rund 73 Prozent.

Angepasste Wohnformen wie betreutes Wohnen 

Die Alternative zum Leben zu Hause in den eigenen vier Wänden muss aber nicht zwangsläufig Pflegeheim heißen. Eine Möglichkeit ist auch das betreute Wohnen. Diese Form richtet sich zwar noch häufig in erster Linie an Menschen, die wegen ihrer körperlichen Beschwerden in eine angepasste Umgebung ziehen wollen, gewinnt aber auch zunehmend an Bedeutung für kognitiv überforderte Personen.

Heute und in der Zukunft wird es für die die Gesellschaft jedoch immer wichtiger, ein angepasstes Angebot des betreuten Wohnen für Demenzkranke aufzubauen. In den angepassten Wohnformen können die Betroffenen gemeinsam in einem Wohnhaus oder einem Gebäudekomplex in ihren eigenen Wohnungen leben, aber zusätzlich Pflege, Mahlzeitendienst und hauswirtschaftliche Unterstützung – je nach Bedarf – in Anspruch nehmen. Das bietet ihnen ausreichende Selbstständigkeit und sorgt ebenfalls für eine sichere und ausreichende Betreuung.

Wohngemeinschaften für Demenzerkrankte

Eine weitere Form ist die Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz. Hier teilen sich mehrere Erkrankte eine Wohnung. Sie haben ihre eigenen Zimmer mit ihren eigenen Möbeln, nutzen aber Wohnzimmer, Küche und Bad gemeinsam und beteiligen sich am Leben der Gemeinschaft.  Dabei werden sie rund um die Uhr von professionellem Pflegepersonal betreut.

Sowohl das Konzept des betreuten Wohnens als auch die Wohngemeinschaft ermöglicht es den Demenzkranken, länger selbstbestimmt zu leben. Außerdem werden die Angehörigen entlastet, die aber dennoch im Rahmen ihrer Möglichkeiten Einfluss ausüben und Verantwortung übernehmen können.


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