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Schmerzt Ihnen beim Gehen die Wade oder der Oberschenkel? Dies könnte auf eine ernsthafte Krankheit hinweisen: Bei einem Beinarterienverschluss sind die Arterien verengt, was nicht nur Beine, sondern auch Herz und Gehirn in Gefahr bringt.
Haben Sie schon einmal von einer PAVK gehört? Dahinter steckt die Krankheit mit der Fachbezeichnung periphere arterielle Verschlusskrankheit. Gemeint sind verengte oder gar verschlossene Gefässe in den Armen und vor allem in den Beinen. Lange bereitet dies keine Beschwerden. Im Laufe der Zeit jedoch reicht die Sauerstoffzufuhr nicht mehr aus. Ganz typische Anzeichen sind Schmerzen beim Gehen, also Muskelschmerzen in den Füßen, Waden oder auch Oberschenkeln. Im Ruhezustand gehen die Schmerzen wieder zurück. Betroffene legen zunächst nach längeren, dann nach immer kürzeren Gehstrecken eine Pause ein.
Einfache Abklärung
Bei unklaren Beinbeschwerden ab einem Alter von 60 Jahren und bei bestehenden Risikofaktoren einer PAVK sollten immer auch die Gefäße abgeklärt werden. Die Risikofaktoren sind: Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck, ungünstige Blutfettwerte, Bewegungsmangel, unausgewogene Ernährung und Übergewicht.
Eine Abklärung ist unkompliziert. Mittels einer sogenannten ABI-Messung wird der Blutdruck an den Oberarmen mit demjenigen an den Fussknöcheln verglichen. Bei gesunden Gefäßen ist der Wert gleich hoch. Wenn der Blutdruck am Knöchel hingegen tiefer als am Oberarm ist, sind die Arterien im Bein höchstwahrscheinlich verstopft.
Dringende Behandlung
Eine Behandlung wird nun dringend nötig, denn betroffen sind womöglich nicht nur die Beine. Bei vielen Patient*innen mit einer PAVK ist auch das Herzinfarkt- und Hirnschlagrisiko stark erhöht.
Bei einer PAVK werden zwei Behandlungsziele verfolgt: Erstens soll ein gesunder Lebensstil dafür sorgen, dass die Arteriosklerose nicht fortschreitet. Dazu gehört der Rauchstopp, mehr körperliche Aktivität, ausgewogene Ernährung und zudem die Behandlung des Bluthochdrucks und des Cholesterins.
Zusätzliche Eingriffe optional
Zweitens ist Gehtraining eine sehr wirkungsvolle Therapie. Reicht dies nicht aus, helfen zusätzliche Eingriffe: Meist wird eine Ballondilatation durchgeführt. Der Arzt oder die Ärztin bringt mit einem Katheter einen Ballon in die verengte Stelle. Anschliessend wird dieser aufgeblasen und dehnt so das Gefäß auf. Gegebenenfalls wird daraufhin ein Stent gesetzt, um das Gefäß offen zu halten. Die Ballondilatation dauert etwa eine Stunde und findet ohne Narkose in lokaler Betäubung statt. In seltenen Fällen, wenn eine Ballondilatation nicht möglich ist, erfolgt eine Bypass-Operation, also die Überbrückung der Gefäßverengung mit einem Stück eines anderen Blutgefäßes.