Parkinson – Behandlung und Therapie
Heutzutage lassen sich die Symptome einer Parkinson-Erkrankung lindern. Wesentliche Ziele der unterschiedlichen Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten sind, die Selbständigkeit sowie die Mobilität der Betroffenen zu bewahren.

Dank moderner Therapie und Medikation kann der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden (pixabay)
Sobald eine Parkinson-Erkrankung diagnostiziert wird, gilt es eine individuelle Therapieform zu bestimmen. Dabei zielen die Behandlungsmöglichkeiten vor allem darauf ab, die Symptome zu lindern. So soll eine möglichst lange Selbstständigkeit in Beruf und Familie und eine größtmögliche Lebensqualität erreicht werden.
Hierbei kommen verschiedene Elemente innerhalb des Therapieverlaufs zum Einsatz:
Der Einsatz von Medikamenten
Grundsätzlich lässt sich der Mangel an Dopamin mit einer Medikamenten-Therapie ausgleichen. Da gilt es gerade zu Beginn der Erkrankung mit Hilfe der behandelnden Ärzt*innen herauszufinden, welche Kombination an Medikamenten in welcher Dosis die Parkinson-Symptome bestmöglich lindern. In der Regel wird langsam und in kleinen Dosen begonnen, denn nicht alle Patienten sprechen auf ein bestimmtes Medikament gleich gut an.
Es gibt verschiedene Medikamente, die bei Parkinson eingesetzt werden:
- Dopamin (beziehungsweise L-Dopa als Vorstufe)
- Dopamin-ähnliche Medikamente, die die Wirkung von Dopamin nachahmen (Dopamin-Agonisten)
- MAO-Hemmer oder COMT-Hemmer (Hemmung des Enzyms, das im Gehirn Dopamin abbaut)
- Anticholinergika, Amantadin
Zur Behandlung von Begleiterkrankungen werden häufig Antidepressiva, Schlafmittel und Medikamente zur Muskelentspannung angewendet.

Behandlung der Muskulatur
Körperliche Aktivität hat einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden von Menschen mit einer Parkinson-Erkrankung. Daher ist eine Physio- und /oder Ergotherapie auch Bestandteil der Behandlung von Parkinson. Gerade die Angst vor möglichen Stürzen, die bei Betroffenen zu Immobilität führen kann, wird in einer Ergotherapie angegangen und darüber hinaus die Sicherheit sowie das Selbstvertrauen der Betroffenen gestärkt.
Da wegen der Unbeweglichkeit der Gesichtsmuskeln häufig die Stimme und die Sprache in Mitleidenschaft gezogen werden, ist auch die Arbeit mit Logopäd*innen wichtig, hier wird ein Mimik-, Atem- und Sprechtraining durchgeführt wird. Auch Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation und eine ausgewogene Ernährung und viel Flüssigkeit sind Maßnahmen, die unterstützend wirken.
Zusätzlich wird auch darauf geachtet, körperliche Tätigkeiten zu finden, die Zuhause selbstständig weitergeführt werden können wie zum Beispiel Schwimmen, Tanzen, Wandern oder Heimtraining.

Psychologische Betreuung
Je nach Art und Ausprägung der Parkinson-Erkrankung kann es sinnvoll sein, die Therapie nicht auf die Einnahme von Medikamenten und auf Ergotherapie zu beschränken. Gerade die psychologische Betreuung kann helfen, mit der Situation besser umzugehen und so eine körperliche und seelische Verbesserung des Wohlbefindens bei Parkinson zu erreichen.

Hirnstimulation durch Operation
Bei einem Anteil von weniger als zehn Prozent aller Menschen mit Parkinson sind die Möglichkeiten der oralen Medikation nach einem langjährigen Verlauf der Krankheit erschöpft. Diesen Personen versucht man mit einer neurochirurgischen Behandlungen wie einer Hirnstimulation zu helfen. Dabei wird den Betroffenen ein Impulsgenerator eingesetzt. Dieser erzeugt elektrische Impulse und leitet sie in die jeweiligen für die Bewegung wichtigen Gehirnareale weiter. Dadurch werden die Symptome ungewollter, fahriger Bewegungen gelindert. Die Operation erfolgt in Lokalanästhesie, da die Mitarbeit der Betroffenen erforderlich ist.

Die modernen Therapieformen haben dazu geführt, dass Menschen mit Parkinson heute in etwa die gleiche Lebenserwartung haben wie gleichaltrige Menschen ohne Parkinson-Erkrankung.