Die Lebenserwartung mit Parkinson – mehr Lebensqualität durch passende Therapie
Medikamente verbessern nicht nur die Lebensqualität Parkinson-Betroffener. Ohne signifikante Zusatzerkrankungen ermöglicht die moderne Parkinson-Therapie auch eine praktisch unveränderte Lebenserwartung.
Mit der richtigen Therapie zu mehr Lebensqualität. (AnnyksPhotography / pixabay.com)
In Deutschland leben etwa 400.000 Menschen mit Parkinson. Dabei sind vorwiegend Menschen im höheren Lebensalter betroffen, wobei Männer etwas häufiger erkranken als Frauen. Die Häufigkeit der Erkrankung nimmt mit dem Alter zu, in der Regel wird sie zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr festgestellt. Nur in etwa zehn Prozent aller Fälle bricht die Krankheit vor dem 40. Lebensjahr aus.
Nach wie vor ist jedoch eine zentrale Frage nach der Diagnose Parkinson die nach der Lebenserwartung.
Eine gute Prognose für Betroffene
Die Antwort darauf fällt heute positiv aus. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Menschen mit idiopathischem Morbus Parkinson, der häufigsten Parkinson-Form, kommt gemäß verschiedenen Studien der durchschnittlichen Lebenserwartung nicht betroffener Menschen ziemlich nahe.
Die Sterblichkeit von jüngeren Betroffenen liegt dabei höher als die der Älteren. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei Diagnosestellung im Durchschnittsalter zwischen 55 und 65 Jahren beträgt 13 bis 14 Jahre.
Medikamente ermöglichen fast normale Lebenserwartung
Durch die Entwicklung neuer Medikamente ist es in den letzten Jahrzehnten gelungen, die Lebensqualität von Parkinson-Betroffenen in jeder Krankheitsphase stark zu verbessern. Die Medikamente zielen vor allem darauf ab, den Dopamin-Mangel auszugleichen.
Gerade in den ersten fünf bis zehn Jahren lässt sich mit einer individuellen medikamentösen Parkinson-Therapie ein Leben mit nur geringen Beschwerden führen. Auch unterstützt durch weitere Maßnahmen wie Physiotherapie oder Logopädie kann es auch bis zu zwanzig Jahre oder länger dauern, bis die Symptome so stark sind, dass sie zu stärkeren Einschränkungen im Alltag führen.
Fatigue und Parkinson: Wenn die Energie fehlt
Der Weg zu einem aktiven selbstbestimmten Leben kann jedoch einen hohen Einsatz von Energie erfordern. Hier wird der Fokus vor allem auf das Bewusstsein und die Sichtbarkeit von Parkinson gelegt. Handlungsabläufe können oftmals nicht mehr automatisch erfolgen, sondern müssen bewusst mit einem hohen Maß an Konzentration und Aufmerksamkeit gesteuert werden. Das erfordert Kraft und ist ein „Energiefresser“. Dies führt zu einem schnelleren Verbrauch der aktuellen Ressourcen. Von Außenstehenden ist dies nicht zu erkennen.
Das langsame Fortschreiten der Erkrankung führt dazu, dass diese Abläufe immer wieder angepasst werden müssen. Auch, wenn es wichtig ist, zu trainieren und aktiv zu bleiben, so sollten die eigenen Belastungsgrenzen gekannt und eingehalten werden. Hier kann es helfen, Pausen einzuplanen und einzuhalten.
Fatigue ist bei Parkinson eine mögliche Begleiterkrankung, die zu körperlicher, seelischer und kognitiver Erschöpfung führen kann. Wir geben in unserem Artikel nicht nur einen Überblick, was Fatigue ist und wie sich diese Begleiterkrankung auswirkt, sondern auch hilfreiche Tipps.
Wissenswert:
Nach wie vor gibt es keine Heilung für Parkinson. Jedoch helfen heute moderne Therapiemöglichkeiten dabei, Symptome sowie Krankheitsverläufe zu mildern und ermöglichen so eine fast unveränderte Lebenserwartung.