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WHO und ADI erklären Demenz zur weltweiten Gesundheitspriorität

WHO und ADI erklären Demenz zur weltweiten Gesundheitspriorität

Ein neuer Bericht fordert die Nationen auf, Demenz zu einem Krisenfall der öffentlichen Gesundheit zu erklären.

Ein von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Alzheimer's Disease International (ADI) veröffentlichter Bericht fordert Regierungen und politische Entscheidungsträger auf, Demenz zu einer weltweiten Gesundheitspriorität zu erklären. Der neue Bericht bietet einen autoritativen Überblick über die weltweiten Auswirkungen von Demenz.
Zusätzlich zu wertvollen Best-Practice-Methoden und praxisnahen Fallstudien aus aller Welt enthält er eine umfassende Sammlung von Datenmaterial - einschließlich schwer zugänglicher Statistiken aus Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen - und liefert somit den eindeutigen Nachweis, dass es sich hierbei um ein globales Problem handelt.
Bisher nur acht Länder mit nationalem Plan gegen Demenz
"Die WHO hat den Umfang und die Komplexität des Demenz-Problems erkannt und fordert Nationen nun dringend dazu auf, Demenz als maßgebliche öffentliche Gesundheitspriorität anzuerkennen", erklärte Dr. Shekhar Saxena, Leiter der Abteilung Psychische Gesundheit und Substanzmissbrauch bei der WHO. "Bisher verfügen lediglich acht von 194 WHO-Mitgliedsstaaten über einen nationalen Plan für Demenzerkrankungen. Einige weitere Pläne werden derzeit entwickelt. Wir hoffen, dass weitere Länder diesem Beispiel folgen und diesen Bericht als Ausgangsbasis für die Planung und Umsetzung nutzen werden."
Gesundheitssystem ist überfordert
Marc Wortmann, Geschäftsführer von ADI, sagte: "Mit ihren verheerenden Auswirkungen auf die erkrankten Personen, deren Familien, Gemeinden und nationalen Gesundheitssysteme stellt Demenz nicht nur einen Krisenfall der öffentlichen Gesundheit dar sondern auch einen sozialen und wirtschaftlichen Alptraum. Weltweit wird alle vier Sekunden eine Person mit Demenz diagnostiziert. Unser derzeitiges Gesundheitssystem ist von dieser aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung explosionsartigen Ausbreitung der Demenz-Krise schlicht überfordert. Dieser Bericht zeigt, dass eine Menge getan werden kann, um das Leben von Demenzkranken und ihrem Pflegepersonen zu verbessern."
"Tickende Zeitbombe"
Die Veröffentlichung des WHO/ADI-Berichts folgt einem leidenschaftlichen Appell von Dr. Peter Piot, der zu entschiedenem Handeln aufruft. Dr. Piot ist ein Experte für globale Volksgesundheit, der als ehemaliger UNAIDS-Geschäftsführer wesentlich dazu beigetragen hat, HIV/AIDS von einem sicheren Todesurteil in eine beherrschbare Krankheit zu verwandeln. In einer vor kurzem gehaltenen Rede beschrieb Dr. Piot Demenz - und insbesondere Alzheimer - aufgrund der starken Zunahme der alternden Bevölkerung weltweit als "tickende Zeitbombe".
Die Parallele zur Entwicklung von HIV/AIDS
Gemäß einer ADI-Studie, die jetzt durch den WHO-Bericht noch mehr Berechtigung gewonnen hat, wird sich die Zahl der weltweit an Demenz erkrankten Personen (geschätzte 35,6 Millionen im Jahr 2010) alle 20 Jahre nahezu verdoppeln. Im Jahr 2030 wird es demnach schätzungsweise 65,7 Millionen und im Jahr 2050 115,4 Millionen Demenzkranke geben.
Indem er eine verblüffende Parallele zwischen Demenz heute und HIV/AIDS in den 80er Jahren zog, erklärte Dr. Piot, die Welt müsse Demenz mit ebensolcher Dringlichkeit behandeln und mit gleichermaßen abgestimmten Ressourcen angehen. "Die Welt muss wachgerüttelt werden. Wir befinden uns in einer globalen Krise. Ich sehe keine andere Alternative, als Alzheimer zumindest mit der gleichen Dringlichkeit zu behandeln wie damals HIV/AIDS", so Dr. Piot. (WHO/MyHandicap/pg)