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Schmerzpatienten warten acht Jahre auf Behandlung

Schmerzpatienten warten acht Jahre auf Behandlung

In Deutschland herrscht ein hoher Grad an schmerztherapeutischer Unter- und Fehlversorgung.

In Deutschland herrscht ein hoher Grad an schmerztherapeutischer Unter- und Fehlversorgung. Dies geht aus einer Ärzte-Umfrage zur Versorgungssituation von Patienten mit chronischen Schmerzen hervor, die der Berufsverband der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland e.V. (BVSD) durchgeführt hat.  Die Resultate sind jetzt im „Weißbuch Schmerzmedizin“ veröffentlicht worden.
Zwischen den ersten Symptomen einer chronischen Schmerzerkrankung und dem Beginn von qualifizierten schmerztherapeutischen Maßnahmen liegen in Sachsen-Anhalt bis zu acht Jahre, gefolgt von Bremen (6,5 Jahre), Berlin (5 Jahre) und Saarland (4,8 Jahre). Schmerzpatienten in Mecklenburg-Vorpommern haben die „besten Chancen“ mit einer Verzögerung von 2,2 Jahren eine geeignete schmerztherapeutische Behandlung zu erhalten. Auf dem zweiten Platz liegt Brandenburg (3 Jahre), gefolgt von Niedersachsen (3,1 Jahre).
Mangel an speziell ausgebildeten Schmerztherapeuten
„Wir sprechen hier von Menschen mit jahrelangen chronischen Schmerzen, die in Deutschland nicht ausreichend versorgt werden“, so Nadstawek. Grund hierfür sei unter anderem ein seit langem bestehender Mangel an speziell ausgebildeten Schmerztherapeuten. Bundesweit nehmen 1027 Ärzte an der ambulanten schmerztherapeutischen Versorgung teil. Drei bis fünf Millionen Patienten in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen.
Irren durch das Gesundheitssystem
„Die Last tragen die Patienten. Rund zwei Millionen Schmerzpatienten irren durch unser Gesundheitssystem und erhalten erst nach langen Anläufen die Behandlung, die sie benötigen“, erklärte der BVSD-Vorsitzende. Erst Mitte Mai 2012 gab der Bundesrat grünes Licht für die Änderung der Approbationsordnung, nach der die Schmerzmedizin verbindliches Prüfungsfach für alle angehenden Ärzte wird.
Die Unterversorgung von Schmerzpatienten wird verschärft durch eine regional willkürliche Vergütung von schmerztherapeutischen Leistungen und eine bereits absehbare Nachwuchsproblematik, wie der BVSD in einer Mitteilung schreibt. 25 Prozent der befragten Schmerztherapeuten gaben an, dass ihr Honorar seit 2008 gesunken sei, teilweise um 30 Prozent. Nur 17 Prozent konnten in 2010 eine Honorarsteigerung verzeichnen. (BVSD/MyHandicap/pg)