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Mobile Stroke Units beschleunigen Schlaganfall-Hilfe

Mobile Stroke Units beschleunigen Schlaganfall-Hilfe

Mittels eines spezialisierten Rettungswagens (Mobile Stroke Unit), welche die Diagnosestellung und Behandlung von Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall bereits am Ort des Notfalles erlaubt, kann die Zeit von Notruf bis Therapieentscheidung dramatisch verkürzt werden.

Mittels eines spezialisierten Rettungswagens (Mobile Stroke Unit), welche die Diagnosestellung und Behandlung von Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall bereits am Ort des Notfalles erlaubt, kann die Zeit von Notruf bis Therapieentscheidung dramatisch verkürzt werden. Entsprechende Ergebnisse liefert eine Studie, die in „The Lancet Neurology“ veröffentlicht wurde.
„Die Mobile Stroke Unit-Strategie“ bietet eine mögliche Lösung für das medizinische Problem, dass die meisten Patienten zu spät für eine Therapie in das Krankenhaus kommen, und unterbietet alle bisher berichteten Zeitgrenzen beim Schlaganfallmanagement, erklären Silke Walter und Klaus Fassbender von der Universität des Saarlandes, Homburg/Saar. 
Computertomographie des Gehirns
Die einzige Therapie des akuten ischämischen Schlaganfalls, ist die Thrombolyse mittels eines Gerinnsel-auflösenden Medikamentes (Gewebsplasminogen-Aktivator). Die Patienten müssen jedoch vor Therapie eine Computertomographie des Gehirns erhalten, um festzustellen, dass der Schlaganfall durch ein Gerinnsel verursacht wurde und nicht durch eine Gehirnblutung. Weniger als 15 – 40 % aller Patienten erreichen das Krankenhaus früh genug und nur 2 – 4 % aller Patienten erhalten schließlich die Thrombolyse.
Bedeutender Zeitgewinn
In dieser Studie wurden 100 Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall entweder mittels einer Mobilen Stroke Unit, welche einen multimodalen Computertomographen, eine Point of Care-Laboreinheit und eine telemedizinische Anbindung zum Krankenhaus beherbergt, oder mittels optimierter Standard-Behandlung im Krankenhaus behandelt. Die Prähospitalbehandlung mit der Mobilen Stroke Unit reduzierte signifikant die „Alarm-bis-Therapieentscheidungs-Zeit“ verglichen zur Behandlung im Krankenhaus (35 Minuten versus 76 Minuten).
Die Mobile Stroke Unit verringerte zudem die Zeit von Symptombeginn bis zur Therapieentscheidung auf unter 1 Stunde in 57 % der Patienten verglichen zu 4 % in der Kontrollgruppe. Zusätzlich war die „Alarm-bis-Therapiebeginn-Zeit“ signifikant kürzer (38 Minuten versus 78 Minuten). 
Die Autoren gehen davon aus, dass entsprechend des „Zeit ist Hirn“-Konzeptes eine solch massive Verringerung der Verzögerung bis zur Behandlung mit einem besseren klinischen Ergebnis einhergehen sollte. Sie folgern, dass „obwohl der Nutzen hinsichtlich des klinischen Ergebnisses in größeren Studien weiter untersucht werden muss, die Ergebnisse dieser ersten randomisierten Studie zur Mobilen Stroke Unit-Strategie, in der quasi das Krankenhaus zum Schlaganfallpatienten kommt, eine Leitlinien-entsprechende Therapie zuverlässig innerhalb der ersten 35 Minuten nach Alarm durchgeführt werden kann“. (UKS/mc/pg)