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Inklusionsquote an deutschen Schulen steigt leicht

Inklusionsquote an deutschen Schulen steigt leicht

Inklusion an Schulen 2012: Nur jedes vierte Kind mit Förderbedarf lernt an einer Regelschule.

Immer mehr Schüler mit Förderbedarf besuchen in Deutschland eine Regelschule. Innerhalb eines Jahres stieg die Inklusionsquote in Deutschland laut Zahlen der Kultusministerkonferenz für das Schuljahr 2011/2012 um 2,7 Prozentpunkte auf 25 Prozent.
Beim gemeinsamen Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung im Vergleich der Bundesländer gibt es aber große Unterschiede: Während in Bremen und Schleswig-Holstein mehr als die Hälfte aller Schüler mit Förderbedarf eine Regelschule besuchen, sind es bei Schlusslicht Niedersachsen nur 11,1 Prozent. Hamburg konnte seine Inklusionsquote binnen Jahresfrist nochmals kräftig steigern - um 12,2 Prozentpunkte auf 36 Prozent. Die Hansestadt zeigt damit zum wiederholten Male eine gute Entwicklung.
Baden-Württemberg droht den Anschluss zu verlieren
Im Gegensatz zu Baden-Württemberg und Brandenburg: In beiden Flächenländern stieg die Inklusionsquote nur leicht an. Während in Brandenburg der Anteil der Schüler mit Förderbedarf an Regelschulen auf hohem Niveau von 38,8 auf 40 Prozent anstieg, muss Baden-Württemberg um den Anschluss fürchten. Mit 27,7 Prozent liegt die Inklusionsrate zwar noch über den bundesdeutschen Durchschnitt, jedoch konnte das Bundesland die Quote im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,3 Prozentpunkte steigern.
"Wir sind noch lange nicht am Ziel"
"Inklusion kommt an den Schulen in Deutschland voran", sagt Martin Georgi, Vorstand der Aktion Mensch. "Wir dürfen uns allerdings nicht mit 25 Prozent zufrieden geben, denn laut der UN-Behindertenrechtskonvention aus dem Jahr 2009, die auch in Deutschland gilt, darf niemand aufgrund seiner Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden."
Im internationalen Vergleich weit abgeschlagen
Auch der europäische Vergleich der European Agency for Development in Special Needs Education ist ernüchternd: Deutschland belegt in Sachen Inklusion weiterhin einen der letzten Ränge. Spitzenreiter ist Island mit einer Inklusionsrate von 96 Prozent, gefolgt von Malta (94 Prozent), Litauen (90 Prozent), Portugal (87 Prozent) und Norwegen (85 Prozent).
Unklare politische Rahmenbedingungen
Gründe für die schleppende Entwicklung von inklusiven Konzepten sind oftmals unklare politische Rahmenbedingungen und fehlende Informationen. Georgi: "Viele Lehrer, Eltern und Bildungsträger fühlen sich mit dem Thema Inklusion überfordert und allein gelassen. Dabei ist der gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung für alle sehr fruchtbar." (Aktion Mensch/MyHandicap/pg)