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Hilfe für Kinder und Jugendliche mit depressiven Störungen

Hilfe für Kinder und Jugendliche mit depressiven Störungen

„Paul ganz unten“ ist der Titel einer neuen Aufklärungsbroschüre, die speziell für 13- bis 17-jährige Jugendliche entwickelt worden ist.

„Paul ganz unten“ ist der Titel einer neuen Aufklärungsbroschüre, die speziell für 13- bis 17-jährige Jugendliche entwickelt worden ist. Es geht darin um Symptome, Ursachen und Behandlung von Depressionen.
Depressive Störungen zählen zu den psychiatrischen Erkrankungen, die dadurch gekennzeichnet sind, das sie anhaltend (länger als zwei Wochen), an den meisten Tagen und die meiste Zeit des Tages vorliegen. Sie beginnen früh, bereits im Kindergarten treten depressive Symptome auf. Das Bild der Erkrankung wandelt sich mit dem Alter:
Verhalten, Erleben und Emotionen verändern sich
Im Kindergartenalter treten im Verlauf der Erkrankung Veränderungen des Verhaltens, Erlebens und er Emotionen auf. Als Zeichen sind zum Beispiel der Verlust der Spielfreude zu sehen, eine erhöhte Irritierbarkeit, eine eingeschränkte Mimik und Gestik, aber auch Appetitverlust und Schlafstörungen treten im Rahmen der Erkrankung auf. Schulkinder berichten von Traurigkeit, die meist auf keinen Auslöser zurückzuführen sind. Sie beklagen Bauch und Kopfschmerzen, ohne dass eine organische Ursache vorliegt, Schulschwierigkeiten treten häufig auf.
Symptomatik im jugendlichen Alter
Im Jugendlichenalter und im jungen Erwachsenenalter ähnelt die Symptomatik der des Erwachsenenalters. Hierzu gehören eine gedrückte Stimmung, Interessensverlust, Freudlosigkeit, Verminderung des Antriebs mit erhöhter Ermüdbarkeit und Aktivitätseinschränkung. Auf kognitiver Ebene treten pessimistische und negative Zukunftserwartung, Schuldgefühle, ein vermindertes Selbstwertgefühl und geringes Selbstvertrauen auf. Auf neuropsychologischer Ebene werden eine verminderte Konzentrationsfähigkeit, eine geringere Aufmerksamkeitsspanne beobachtet. Zu den somati-schen Symptomen zählen Schlafstörungen und verminderter oder gesteigerter Appetit. In Abhängigkeit der Schwere der Episode treten lebensmüde Gedanken auf, manchmal unternehmen Jugendliche auch einen Selbstmordversuch.
Woran erkennt man eine depressive Störung?
Das Auftreten einer depressiven Erkrankung geht immer mit Veränderungen im Verhalten, Erleben und der Emotionen des Kindes und Jugendlichen einher. Wenn Kleinkinder viel schreien und jammern, die Fähigkeit verlieren, sich zu freuen, in sich gekehrtes Verhalten entwickeln und sich zunehmend zurückziehen, keine Lust mehr an Spielen und Aktivitäten haben, dann sollte an eine depressive Störung gedacht werden. Bei Schulkindern treten zusätzlich eine geringe Frustrationstoleranz auf, es kommt zu Impulsdurchbrüchen, die zu selbst- oder fremdverletzendem Verhalten führen können. Häufig werden unklare Schmerzzustände, wie z. B. Kopf- und Bauchschmerzen, berichtet.
„Es wäre besser, wenn ich einfach nicht mehr da wäre“
Jugendliche beschreiben das Gefühl der inneren Leere und von Freudlosigkeit, oft verbunden mit einer nur schwer einzuschätzenden Suizidalität. Zum Beispiel äußern Jugendliche: „Es wäre besser, wenn ich einfach nicht mehr da wäre“. Jugendliche verlieren im Rahmen der Depression das Interesse an sozialen Kontakten und an Aktivitäten, an denen sie früher Spaß hatten. Sie sind entmutigt, trauen sich nichts mehr zu, sind aber auch ständig gereizt und teilweise auch aggressiv. Eine anhaltende Müdigkeit verbunden mit Problemen, sich zu konzentrieren, führen zu Verschlechterungen der schulischen Leistungen.
Die Broschüre „Paul ganz unten“ zeigte bei der wissenschaftlichen Bewertung eindeutig positive Wirkung. Die Broschüre wurde von der Zielgruppe akzeptiert, sowohl Aufmachung wie auch Sprache erreichte die 13- bis 17-jährigen. Das Wissen um depressive Störungen bei den Lesern nahm erheblich zu und lag auch Wochen nach der Lektüre noch auf einem hohen Niveau. (Klinikum der Universität München/MyHandicap/pg)
Die Broschüre kann gegen Rechnung und Versandkostenübernahme bei der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie bezogen werden. Bitte schreiben Sie eine E-Mail an:

Antje.Allgaier@med.uni-muenchen.de oder Yvonne.Schiller@med.uni-muenchen.de