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DSQ Innovationspreis 2012 für Elektroantrieb e-Motion

DSQ Innovationspreis 2012 für Elektroantrieb e-Motion

Samuel Koch überreicht Fa. Alber Preis der Deutschen Stiftung Querschnittlähmung.

Eine besondere Elektronik in einem multifunktionalen Zusatzantrieb hilft Rollstuhlfahrern zu erhöhter Mobilität und unterstützt auch bei der Überwindung von Hindernissen. Dafür zeichnete die DSQ - Deutsche Stiftung Querschnittlähmung die Entwicklung und das Engagement der Ulrich Alber GmbH aus.
Samuel Koch überreichte anlässlich der Jahrestagung der DSQ in Bayreuth den Preis an Ralf Ledda, Geschäftsführer der Ulrich Alber GmbH.
Der Innovationspreis der DSQ
Mit dem Innovationspreis zeichnet die DSQ - Deutsche Stiftung Querschnittlähmung Entwickler und Arbeitsteams aus, die sich bei der Planung und Realisierung einer Maßnahme zur Verbesserung der Lebensqualität Querschnittgelähmter verdient gemacht haben. In 2012 ist der Preis mit einer Urkunde, einer Plastik und mit 5.000 EURO ausgestattet und wurde der Ulrich Alber GmbH, Albstadt-Tailfingen, für das Engagement und die Weiterentwicklung des besonderen Elektroantriebs e-motion für Rollstühle überreicht. Der Antrieb verbessert erheblich die Mobilität von behinderten Personen und ist zusätzlich mit einem therapeutischen Nutzen verbunden.
Die in den Radnaben integrierten Elektromotoren unterstützen wirkungsvoll die Anschubbewegung des Rollstuhlfahrers. Jeder Impuls am Greifreifen wird von einer intelligenten Sensorik des e-motion registriert und in eine passende Kraftunterstützung übersetzt. Bergab wird der Bremsimpuls verstärkt und macht ein sicheres Befahren von Gefällstrecken möglich.
Im Rahmen der Jahrestagung der DSQ wurden zusätzlich auch drei Preise für außergewöhnliches soziales Engagement im Bereich der Querschnittlähmung vergeben.
Johannes Schoenen wurde für eine private Spendenaktion, die in nur drei Monaten mehr als 100.000 EURO erzielte, eine Auszeichnung vom Vorsitzenden der Fördergemeinschaft der Querschnitt- gelähmten, Franz Kniel, überreicht. Damit verbunden war ein Preisgeld in Höhe von 1.000 EURO. In Eigeninitiative unterstützte Johannes Schoenen eine Krankenschwester, die krankheitsbedingt querschnittgelähmt wurde und durch die finanzielle Hilfe ein großes Stück Lebensqualität zurückgewinnen konnte.Stellvertretend für viele Sportler des DRS Deutschen Rollstuhlsportverbandes erhielt der Basketballspieler Günther Mayer die Auszeichnung, verbunden mit einem Gutschein über 250 EURO. Er und viele seiner Sportfreunde haben aktiv die Präventionskampagne "No Risk - No Fun?" der DSQ unterstützt.Ein mehrmals im Jahr stattfindende exklusive Besuchszeit nur für Rollstuhlfahrer war Anlass, das Miniatur Wunderland Hamburg, vertreten durch Frederik Braun, auszuzeichnen. An diesen Abenden können ausschließlich Rollstuhlfahrer in Ruhe und ohne Drängen die große Ausstellung besuchen und in der ersten Reihe die vielen Anlagendetails bewundern.
Prof. Dr. Hans Jürgen Gerner, Vorsitzender des Stiftungsrates der DSQ, stellte anlässlich der Preisverleihung den aktuellen Stand der Forschung zur Regeneration von Nervenzellen wie auch die Forschungsschwerpunkte im Bereich der Querschnittlähmung vor. Auch wenn die Ansätze hoffnungsvoll sind, fehlen heute nach wie vor die konkreten Erfolgsergebnisse. Derzeit hat die Forschung drei richtungsweisende Ziele:
die Kompensation, also das Ersetzen von lähmungsbedingten Verlusten von Körperfunktionen, die Restauration, die Verbesserung der lähmungsbedingten Funktionsdefizite und die Regeneration, die Forschung bzgl. der Wachstumsfaktoren der Nervenzellen.
Zur Verbesserung der Lebensqualität von Querschnittgelähmten gibt es derzeit konkrete Ansätze in Bereich der Neuro-Prothetik, der Elektrostimulation und bei sogenannten Mensch-Maschine-Schnittstellen.
PD Dr. Rainer Abel, Vorsitzender des Vorstandes der DSQ und Leiter des Querschnittzentrums am Klinikum Hohe Warte in Bayreuth, präsentierte die aktuellen Fallzahlen und die Zuordnung nach Ursachenquellen von Querschnittlähmung in Deutschland. Jedes Jahr rechnet man mit ca. 1800 neuen Fällen von Querschnittlähmung, gesamt sind es in Deutschland ca. 100.000. Die Ursachen liegen in den Bereichen:
Erkrankungen ca. 37 %Verkehr ca. 26 %Sonstige Unfälle ca. 15 %Arbeitsunfälle ca. 10 %Sportunfälle ca. 4 %Badeunfälle ca. 3 %, Suizid und Tötungsversuche ca. 5 %
Von der Gesamtzahl der Querschnittgelähmten sind ca. 62% Paraplegiker und 38 % Tetraplegiker, 40 % sind Komplett- und 60 % Inkomplett-Gelähmte. Bei der Verteilung nach Geschlecht sind 69% Männer und 31 % Frauen betroffen. Die Behandlungskosten eines Patienten belaufen sich, bezogen auf die lebenslange Betreuung und Behandlung, auf ca. 1,2 bis 1,75 Mio. Euro. (DSQ/MyHandicap/pg)