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Behinderte Menschen auch in den Sportunterricht integrieren

Behinderte Menschen auch in den Sportunterricht integrieren

Das Institut für Sportwissenschaften der Universität Rostock wird in den nächsten drei Jahren das Projekt „Sportbildung inklusiv – Eine Bildungsinitiative im Sport“- bearbeiten.

Das Institut für Sportwissenschaften der Universität Rostock wird in den nächsten drei Jahren das Projekt „Sportbildung inklusiv – Eine Bildungsinitiative im Sport“- bearbeiten. Beteiligt sind unter anderem der Verband für Behinderten- und Rehabilitationssport MV, das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und der Landesportbund.
Dr. Karin Körber, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Rostocker Institut für Sportwissenschaften und Studienfachberaterin, formuliert das Forschungsziel so: „Wir erarbeiten wissenschaftliche Bildungskonzepte, damit gemeinsames Sporttreiben von gesunden Kindern und solchen mit Handicap möglich wird“. Am 2. Juli startet an der Universität Rostock die Auftaktveranstaltung unter dem Thema „Sportbildung inklusiv – Mitten drin statt außen vor“. Angehende Sportlehrer, Übungsleiter aus Fachverbänden, Sportlehrer und andere Fachleute sollen für die Thematik sensibilisiert werden.
Sportlehrer und Schüler oft verunsichert
Bildungsminister Mathias Brodkorb betont: „Eine gleiche Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf wird nur erreicht, wenn diese Schüler auch am Sportunterricht teilnehmen. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass Sportlehrer und Schüler gegenwärtig oft unsicher sind, wie sie sich gegenüber Schülern mit Handicap verhalten sollen“. Dass noch viel Unwissenheit bei Lehrern herrscht, es Berührungsängste gibt, wenn beispielsweise blinde oder mehrfach behinderte Schüler mit gesunden Kindern gemeinsam Sport treiben sollen, weiß Dr. Monika Knauer, Geschäftsführerin des Behindertensportverbandes MV nur zu gut.
Verbindliche Rahmenbedingungen notwendig
„Wir brauchen verbindliche Rahmenbedingungen, damit Kindern und Jugendlichen mit Handicap eine gleiche Teilhabe am Sport ermöglicht wird“. Deshalb müssten in den Bildungsprogrammen Inhalte zu gleichem Sportunterricht verankert werden. 
„Das Ziel der Bildungsinitiative ist, durch Veranstaltungen die Sportpädagogen über Spiel, Sport und Bewegung von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Förderbedarf fachlich fit zu machen, so dass für eben jene Schüler eine gleiche Teilhabe am Schulsport möglich wird“, sagt Minister Brodkorb.
Gemeinsamer Unterricht - in der Theorie unbestritten
Der Begriff Inklusion steht für die geltende Regelung, dass Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf statt an Sonderschulen an allgemeinbildenden Schulen zusammen mit Regelschülern unterrichtet werden. Das Konzept der Inklusion ist nach der UN-Konvention von 2009 gewollt und in der Theorie unter Pädagogen unbestritten.
Vereinfacht gesagt bedeutet Inklusion, dass Förder- und Sonderschüler an allgemeinbildenden Schulen gemeinsam unterrichtet werden. „Das Institut für Sportwissenschaft der Universität Rostock wird versuchen, diesem Anspruch in der Lehramtsausbildung aller Studiengänge gerecht zu werden“, versichert Dr. Körber. „In der Sportlehrerausbildung wird es zunächst im Wintersemester 2012/2013 um die Erprobung eines inklusiven Lehrangebotes gehen“, kündigt die Studienfachberaterin an. Die Universität will so gewährleisten, dass ein zukünftiger Sportlehrer in einer „Schule für alle“ auch über die entsprechenden Kompetenzen verfügt. (Universität Rostock/MyHandicap/pg)