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Zecken: Gefahr von FSME und Borreliose

Weltweit gibt es über 800 Arten von Zecken. Zeckenstiche können Krankheitserreger übertragen, die beispielsweise Borreliose oder FSME auslösen können. Symptome der Borreliose und FSME können sehr unterschiedlich sein. Das Beobachten der Stelle des Stiches und des allgemeinen Befindens die nächsten Wochen kann Auskunft über eventuelle Erkrankungen geben.

Eine Zecke auf einem Blatt | © Erik Karits/pixabay

Zecken können Krankheitserreger übertragen (Erik Karits/pixabay)

Meist keine Krankheitsanzeichen bei FSME-Infektion

Sticht eine Zecke zu, ist sie eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Zecken können Krankheitserreger übertragen, ohne selbst an dem Virus zu erkranken. Zum Beispiel können Zecken Träger des FSME-Virus sein, dieser kann eine Hirnhautentzündung verursachen, die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis.

Ein bis zwei Wochen nach einem Stich einer infizierten Zecke kann es zu einer ersten Krankheitsphase mit grippeartigen Symptomen kommen. Bei einem Großteil der Betroffenen treten jedoch keine Krankheitsanzeichen auf.

Bei 5 bis 15 Prozent der Betroffenen kommt es nach einem beschwerdefreien Zeitraum zu einem zweiten Schub und dem Befall des zentralen Nervensystems mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Lichtscheu, Schwindel sowie Konzentrations- und Gehstörungen. Diese können Wochen oder Monate andauern. Bei einem Teil der Patient*innen können Lähmungen der Arme, Beine oder Gesichtsnerven auftreten und zu bleibenden Behinderungen führen. Bei zirka einem Prozent der Betroffenen führt die Erkrankung zum Tod. Eine ursächliche Behandlung der FSME ist nicht möglich, lediglich die Bekämpfung der Symptome.

Eine Zecke auf einem Blatt | © Erik Karits/pixabay Bei einem Zeckenstich sollte die Stelle um den Stich die nächsten Woche beobachtet werden (Erik Karits/pixabay)

Wanderröte als typisches Borreliose-Symptom

Weit mehr Zecken sind jedoch mit dem Bakterium borrelia burgdorferi infiziert, tragen also die Borreliose in sich. Die Borreliose-Erkrankung zeigt ein sehr vielseitiges Erscheinungsbild.

Erste typische Borreliose-Symptome treten bei etwa jedem zweiten Betroffenen kurz nach dem Stich der Zecke auf. Es handelt sich um die sogenannte Wanderröte – rote Ringe um die Einstichstelle herum. Jedoch müssen nicht zwingend diese Symptome auftauchen. Auch wer nach dem Stich einer Zecke „nur“ eine Art Grippe oder andere Borreliose Symptome wie Nacken- und Gliederschmerzen, Schlafstörungen oder Herzrasen – ohne Wanderröte – bekommt, sollte sich einem Borreliose-Test unterziehen.

Schwierige Diagnose der Lyme-Borreliose

Wird die Borreliose nicht rechtzeitig erkannt und mit Antibiotika behandelt, können sich die Bakterien im Körper ausbreiten und es kann auch Jahre später noch die oft chronische Krankheit Lyme-Borreliose auftreten. Die Diagnose und Therapie der Lyme-Borreliose ist kompliziert, unter anderem weil die Symptome sich kaum von den Symptomen anderer Krankheitsbilder unterscheiden.

Häufige Symptome sind andauernde Gelenk- und Muskelschmerzen, blässlich, steif wirkende Stellen an den Händen, Lähmungen, Kopfschmerzen sowie neurologische Störungen, die zu schweren Konzentrations- und Sehstörungen führen können. Auch chronische Müdigkeit und verschiedenste für die Ärzt*innen typische Hautveränderungen, zum Beispiel an den Ohren oder Knöcheln, können Anzeichen sein.

Die Diagnose der Symptome ist nicht einfach und sollte deshalb unbedingt von spezialisierten Ärzt*innen durchgeführt werden. Nur diese können nach Abschluss der Untersuchungen und Auswertung der Bluttests diagnostizieren, ob ein*e Patient*in an chronischer Borreliose erkrankt ist.

Wald | © Lukasz Szmigiel/unsplash Waldluft wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. (Lukasz Szmigiel/unsplash)

Noch keine schützende Impfung vor Borreliose

Gegen die FSME existiert ein Impfschutz. Dieser wird von den Gesundheitsbehörden allen Personen über 6 Jahren empfohlen, die in einem Risikogebiet wohnen oder sich zeitweise dort aufhalten, wie beispielsweise Waldarbeiter*innen, Forstpersonal, Orientierungsläufer*innen oder Pilzsammler*innen. Sicherer Schutz vor der Erkrankung ist erst nach drei Impfungen zu erwarten.

Nach der Erstimpfung erfolgt zwei bis zwölf Wochen später die Zweitimpfung. Die dritte Impfung gibt es neun bis zwölf Monate nach der zweiten. Soll der Impfschutz aufrechterhalten werden, muss alle drei bis fünf Jahre eine Auffrischungsimpfung erfolgen. Die Zeckenimpfung bietet guten Schutz gegen FSME, jedoch nicht gegen Borreliose. Für Borreliose gibt es derzeit noch keine Impfung.

Borreliose-Erkrankungen häufiger als FSME-Infektionen

Die Impfung wird von den Gesundheitsbehörden einheitlich empfohlen. Ob man sich impfen lassen will oder nicht, bleibt jeder und jedem jedoch selbst überlassen. Tatsache ist aber, dass die Chance, an Borreliose – gegen die es keine Impfung gibt – zu erkranken, um ein Vielfaches höher ist, als sich mit FSME zu infizieren.

In Deutschland zählen große Teile Bayerns und Baden-Württembergs, aber auch Teile Hessens, Thüringens und Sachsen zu den FSME-Risikogebieten. Jedes Jahr werden in Deutschland laut dem Robert-Koch-Institut zirka 300 FSME-Erkrankungen gemeldet.

Die Borreliose Erkrankung kommt dagegen häufiger im Osten Deutschlands vor, besonders in Sachsen und Bayern, an der Grenze zu Polen und Tschechien. Leicht über 200.000 Menschen erkranken jedes Jahr in Deutschland an der Borreliose.


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