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Neujahrsempfang im Zeichen von Inklusion und Kooperation

Neujahrsempfang im Zeichen von Inklusion und Kooperation

Was haben ein QR-Code und ein „barrierefreier Wein“ mit einer „Hindernisbeseitigungsanstalt“ zu tun? Das erfuhren die zahlreichen Gäste beim traditionellen Neujahrsempfang im Berufsförderungswerk in Veitshöchheim.
Beim Livedolmetschen von zwei blinden Schriftdolmetschern für einen hörgeschädigten Gast bekamen die Besucher des Empfangs des Bildungszentrums für blinde und sehbehinderte Menschen zudem einen Eindruck davon, wie durch Innovationen Hindernisse beseitigt werden können.
„Dafür braucht es vor allem Unterstützer und Verbündete“, so BFW-Geschäftsführer Christoph Wutz in seiner Begrüßungsrede. Mit der Fortbildung zum Schriftdolmetscher barrierefrei habe man im Verbund mit Partnern nicht nur ein bundesweit einmaliges Angebot geschaffen, sondern sei aktuell für den Innovationspreis für digitale Bildung „delina 2017“ nominiert. Eine Herausforderung, mit der nicht nur das BFW konfrontiert werde, sei das Bundesteilhabegesetz mit seinem zentralen Begriff der Personenzentrierung. „Wir haben unsere Hausaufgaben dazu gemacht“, so der Geschäftsführer weiter. Bei uns müsse sich ein Teilnehmer nicht in unsere Struktur einfädeln, sondern unser Tun wird um den Teilnehmer herum organisiert. Für Dieter Soldan, Gründer der Kommunikationsagentur Soldan, Grund genug, dem BFW den Titel „Hindernisbeseitigungsanstalt“ zu verleihen.
Andreas Halbig, BBW-Geschäftsführer und laut Christoph Wutz „Verbündeter“, ging in seinem Grußwort auf die Zusammenarbeit zwischen BFW und BBW ein. Als zwei von vielen möglichen Beispielen für die Kooperation zwischen BFW und BBW nannte Andreas Halbig Büroauszubildende des BBW, die im BFW ein Telefontraining erhielten und damit ihre Vermittlungschancen auf dem Arbeitsmarkt verbesserten oder die Planung gemeinsamer Angebote für überbetriebliche Lehrgänge. Mit dieser Art der Zusammenarbeit, so Andreas Halbig weiter, stelle man in Deutschland ein Novum dar.
Industrie 4.0, Berufsbildung 4.0 und die Suche nach Fachkräften waren einige Punkte, die Wolfgang Fieber, Vorstandsvorsitzender des Bezirks Unterfranken der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), für die Arbeitgeber ins Spiel brachte. Es entspräche nicht nur der wirtschaftlichen Vernunft, Arbeitsplätze für behindere Menschen bereitzustellen. Der technische Fortschritt erleichtere die Integration von Menschen mit Handicap in die Arbeitswelt, die oftmals eine hohe Motivation auszeichneten. Beeindruckt und bestätigt in seiner Ansicht zeigte sich Wolfgang Fieber von den Erläuterungen von Monika Weigand, TeleCoach und Ausbilderin im BFW-Würzburg.
Gleich zu Beginn des Empfangs hatte diese über die Chance referiert, die die Digitalisierung für blinde und sehbehinderte Menschen mit sich bringen kann. In ihrer Präsentation hatte sie vorgeführt, wie Webseiten barrierefrei gestaltet sein müssen, damit dieser Anwenderkreis das Internet nutzen kann. Nicht nur barrierefreie Internetseiten erleichtern blinden Menschen den Alltag. Wenn auf Dingen des täglichen Bedarfs ein QR-Code aufgebracht ist, kann mit Hilfe eines Smartphones und einer entsprechenden App der Inhalt ausgelesen werden. Peter Grieb, Leiter der Abteilung Integration 2 im BFW und Moderator des Abends, überreichte jedem Redner einen Bocksbeutel. Das Besondere an diesem Bocksbeutel zeigte sich auf dem Rückseitenetikett. Dort war ein taktiler QR-Code, auf den zusätzlich in Punktschrift hingewiesen wird, aufgedruckt. Peter Grieb war sich sicher, wenn nicht den ersten deutschen barrierefreien Wein, dann zumindest den ersten barrierefreien Bocksbeutel überreichen zu können. Nicht nur die Redner, sondern alle Gäste des Neujahrsempfangs erhielten zum Abschluss, druckfrisch die neue Kompetenzbroschüre des BFW, natürlich mit QR-Code.
    
Infos zum Schriftdolmetscher:
www.bfw-wuerzburg.de/download/sd.pdf
Infos zum Innovationspreis „delina“
https://www.bitkom.org/Themen/Bildung-Arbeit/d-elina.html,
Infos zum BFW Würzburg:
www.bfw-wuerzburg.de
Das Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg
Das Berufsförderungswerk (BFW) Würzburg ist eines von bundesweit 28 BFWs. Das überregionale Bildungszentrum ist eines von vier BFWs, das sich auf blinde und sehbehinderte Menschen spezialisiert hat. Der Großteil der Lehrgangsteilnehmer des BFW Würzburg war vor der Seheinschränkung berufstätig. Durch eine Erkrankung oder einen Unfall können sie ihre bisherige berufliche Tätigkeit nicht mehr länger ausüben. Die Experten des BFW Würzburg unterstützen Betroffene dabei, sich neue berufliche Perspektiven zu verschaffen.
Konkretes Ziel des BFW ist die zeitnahe Wiedereingliederung der Teilnehmer in das berufliche und gesellschaftliche Leben. Individuelle Kursangebote und optimal auf blinde und sehbehinderte Erwachsene abgestimmte Qualifizierungsmaßnahmen machen das BFW Würzburg zu einer der bundesweit führenden Einrichtungen in diesem Bereich. Die Betreuung durch Psychologen, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter und geschulte Fachkräfte runden die Leistungen ab. Das 1962 gegründete BFW Würzburg hat seinen Firmensitz seit 1980 in Veitshöchheim und verfügt über 200 Ausbildungsplätze in gut zwanzig verschiedenen Ausbildungsberufen und Berufsvorbereitungen.
Ansprechpartnerin BFW:
Irene E. Girschner
Telefon: 0931-9001 171
E-Mail: irene.girschner@bfw-wuerzburg.de