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Ski fahren und die Faszination Schneesport mit Amputation erleben!

Es ist kaum zu glauben, aber es gibt kaum eine Behinderung, mit der man nicht Skifahren könnte. Es kommt nur auf die richtigen Hilfsmittel an.

Eine Person mit amputiertem linkem Bein fährt auf Skiern eine Piste herunter, die Person trägt einen schwarzen Skianzug und einen roten Helm | © privat

Skifahren ist auch mit Amputation möglich. (privat)

In diesem Artikel werden einige Möglichkeiten vorgestellt, wie Interessierte mit einer Amputation den Skisport genießen können. Dies sind nur einige Beispiele und eine verallgemeinerte Darstellung. Um die passende Art und Weise des Skisports nach einer Amputation zu finden, freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme. Gerne beraten und unterstützen wir Sie bei anderen Behinderungen wie beispielsweise Sehbehinderung, Blindheit, Lähmungen oder Spastiken.

Kontaktdaten

Die Trainer*innen des Deutschen Behindertensportverbands beantworten gerne Ihre Fragen.

Maike Hujara: hujara@dbs-npc.de

Benedikt Staubitzer: staubitzer@dbs-npc.de

Amputation obere Extremitäten

Beim Skifahren sind in erster Linie die Beine gefordert – hier wird die Bewegung gestartet, der Schwung gesteuert und kontrolliert. Die Arme, Hände und damit die Stöcke dienen der Balance. 

Wer bereits vor einer Amputation Skifahren konnte, wird einige Zeit brauchen, um die Veränderung auszugleichen und sich an die veränderte Gewichtsverteilung zu gewöhnen. Es kann mit oder ohne Prothese gefahren werden – das muss jede*r selbst ausprobieren. In den allermeisten Fällen wird bei der betroffenen Seite auf einen Skistock verzichtet. Auch das Benutzen eines Stockes auf der gesunden Seite ist optional. Einigen Personen fällt es leichter, gar keine Stöcke zu benutzen, anderen hilft die zusätzliche Orientierung durch den Stock.


Die App für Schneesport mit und ohne Beeinträchtigung

In der Vivlico App finden Schneesportlehrende und Interessierte weitere Wissensinhalte
zum Thema „Schneesport mit und ohne Beeinträchtigung“. Hier teilen Übungsleitende,
Vereine und Verbände, wie der Deutsche Behindertensportverband, ihr Schneesport-Wissen
miteinander. Im Community-Bereich finden sich Teams wie das „Para Ski Team“, um wertvolle Tipps und Erfahrungen für alle zugänglich zu machen.

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zum kostenlosen Download


Amputation untere Extremitäten

Bei einer Amputation der unteren Extremität wird für den Skisport unterschieden zwischen:

  • Unterhalb des Knies
  • Oberhalb des Knies

Das Knie hat im Skisport eine tragende und entscheidende Rolle, denn hier werden Unebenheiten und die Hangneigung ausgeglichen. Aber auch die Position reguliert. Deshalb macht es einen großen Unterschied, ob man dieses Gelenk noch aktiv ansteuern kann oder nicht.

Amputation unterhalb des Knies

Bei einer Amputation unterhalb des Knies wird mit einer Skiprothese Ski gefahren. Hier gibt es verschiedene Arten von Prothesen. Eine Prothese mit einem Dämpfer im Sprunggelenk kann direkt in die Bindung „geklickt“ werden. Hierbei ist dann kein Skischuh auf der betroffenen Seite nötig.

Es besteht auch die Möglichkeit, eine Prothese ohne Feder im Skischuh zu tragen, die Wade auszupolstern um diese im Skischuh entsprechend zu fixieren. 

Welche Art von Prothese man benutzt ist auch hier wieder von der Fahrweise und den Zielen des Skifahrers oder der Skifahrerin abhängig. Um genügend Stabilität zu haben und die Ski auch kontrolliert steuern zu können, ist in jedem Fall ein Oberschenkelschaft notwendig.

Selbst mit einer Amputation an beiden Unterschenkeln ist Skifahren möglich – einige Betroffene behaupten sogar, es sei leichter als nur mit einer Prothese.

Amputation oberhalb des Knies

Bei einer Amputation oberhalb des Knies kann man mit oder ohne Prothese fahren. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Die Lösung hängt von der körperlichen Verfassung und den Zielen der Skifahrerin oder des Skifahrers ab.

Ein Mann mit amputiertem rechtem Arm fährt mit Skiern eine Piste herunter, er trägt einen weißen Skianzug, einen schwarzen Helm und eine Skibrille. | © privat Paraski mit amputiertem Arm (privat)

Amputation oberhalb des Knies ohne Prothese (einbeinig)

Bei einer Amputation oberhalb des Knies gibt es die Möglichkeit, auf einem Bein zufahren. Hierbei werden zusätzlich Krückenski verwendet, um mehr Balance zu ermöglichen. Hierbei handelt es sich um Krücken, die am unteren Ende kleine Ski haben. Diese können eingeklappt werden um das Anschieben und Abstützen ohne rutschen zu ermöglichen. Zum Fahren werden sie ausgeklappt und man nutzt sie quasi als „Ausleger“. 

Auch Personen mit Knie-Ex, Umkehrplastik oder Fehlbildungen am Unterschenkel, die eine normale Belastung mit Prothese nicht erlauben fahren meist auf einem Ski.

Die Anforderungen an Kraft und Balance sind in diesem Fall recht hoch – deshalb sollte man am Anfang genug Zeit und viele Pausen einplanen. Mit der Zeit gewöhnt sich der Körper an diese Belastung, die Balance verbessert sich und das Skifahren wird leichter und leichter. 

Hierbei sollte auch auf die Auswahl des Skigebietes geachtet werden beispielsweise das möglichst viele Sessellifte vorhanden sind, sodass man nicht den Ski ausziehen muss und auf Krücken in die Gondel „hüpfen“ muss. Auch die Abfahrten sollten anfangs nicht zu lange sein, um genügend Erholung zu bekommen.

Amputation oberhalb des Knies mit Prothese

Da das Kniegelenk beim Skifahren eine entscheidende Rolle spielt und sehr viel in Bewegung ist, ist die Verwendung einer Skiprothese für Oberschenkelamputierte gewöhnungsbedürftig. Die Hangneigung und Kurvenlage, die bei höherem Tempo entsteht, erfordert das Anwinkeln des Kniegelenks. Zudem muss noch Druck aufgebaut werden, für eine Prothese eine schwierige Aufgabe. Der Skifahrer oder die Skifahrerin muss bei seinen oder ihren Schwüngen etwas an Qualität einbüßen, denn der optimale Kniewinkel kann mit einer Prothese nicht erreicht werden. Trotzdem kann aber auf zwei Ski gefahren werden. Die Anforderung an Kondition und Balance ist wesentlich geringer. Zudem hat man den Vorteil, dass auch bei Pausen eine Prothese vorhanden ist und nicht auf die Hütte „gehüpft“ werden muss.

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Wir bedanken uns ganz herzlich beim Deutschen Behindertensportverband, der diesen Artikel zur Verfügung gestellt hat.


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