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Depression: Behandlung

Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und vielfach unterschätzten Erkrankungen. Das hängt auch damit zusammen, dass die Form und Ausprägung einer Depression sehr unterschiedlich sein kann – und Betroffene sich häufig scheuen, ihrem Leidensdruck offen zu begegnen. Dabei gibt es wirksame Behandlungskonzepte – ambulant und stationär, medikamentös oder ohne Medikamente.

Ein Mensch steht mit ausgestreckten Armen auf einem Berg | © Jason Hogan/unsplash

Tiefes und ruhiges Atmen umgeben von der Natur beruhigt und fördert die Gesundheit. (Jason Hogan/unsplash)

Individuelle Lösungen finden

Der Umgang mit depressiven Erkrankungen ist in den letzten Jahren offener geworden. Viele Menschen beschäftigen sich mit ihrem inneren Gleichgewicht und sind bereit neue Wege zu gehen, um sich mental gesund zu fühlen. Sollten Sie unsicher sein, ob Sie vielleicht an einer Depression erkrankt sind kann unser Selbsttest Ihnen erste Anhaltspunkte geben.

Wer eine Depression dauerhaft besiegen möchte, sollte sich professionelle Hilfe suchen. Das kann ambulant oder in einer spezialisierten Fachklinik sein. In diesen Fachkliniken gibt es dann neben der Ärzteschaft, Psycholog*innen und Therapeut*innen die dabei helfen können, den Ursachen einer Depression auf den Grund zu gehen um individuelle Lösungen zur Bewältigung zu entwickeln. Wir erklären Ihnen welche Methoden zur Behandlung einer Depression zum Einsatz kommen.

Psychotherapie bei Depressionen

Die Behandlung von Depressionen ist so komplex wie die Erkrankung selbst. Ziel aller Maßnahmen ist die Linderung der Symptome. Eine Psychotherapie ermöglicht es Betroffenen, ihre Krankheit besser zu verstehen. In mehreren Sitzungen entschlüsseln Therapeut*innen destruktive Denkmuster und versuchen diese aufzulösen. Üblicherweise beginnt die Psychotherapie mit einem Erstgespräch, bzw. der Diagnostik. Dabei stellt die behandelnde Person Fragen in Bezug auf Lebensumstände und Beschwerden. Auch Fragebögen oder Persönlichkeitstests werden oftmals durchgeführt. In weiteren Sitzungen werden dann konkrete Therapieziele festgelegt. Dabei geht es weniger um ein Erfolgsversprechen, sondern vielmehr um die Priorisierung Ihrer Anliegen. Zur Behandlung einer Depression werden verschiedene Methoden angewendet. Wichtig ist, dass Sie verstehen, aus welchem Grund bei Ihnen gerade diese oder jene Therapie zur Anwendung kommt. Gute Psycholog*innen klären das Vorgehen mit Ihren Patient*innen ab. 

Psychiater? Psychotherapeut? Psychologe?

Psycholog*innen haben Psychologie studiert. Sie bieten Therapien an, verschreiben jedoch keine Medikamente. Psychotherapeut*innen haben sich nach dem Studium weiterbilden lassen. Auch sie behandeln nicht selbstständig medikamentös. Psychiater*innen haben Medizin studiert und dürfen deshalb Medikamente wie Antidepressiva verschreiben. Sie bieten meist weitere Therapieformen wie Gesprächstherapie an.

Therapien sind oft harte Arbeit. Umso wichtiger ist ein gutes Verhältnis zur behandelnden Person. Wenn Sie sich mit Ihrem Therapeuten/Ihrer Therapeutin nicht wohlfühlen oder ihm/ihr misstrauen, sollten Sie einen Wechsel angehen. Das Vertrauensverhältniss zwischen Patient*in und Therapeut*in sind wichtig für den Erfolg Ihrer Therapie. Auch sollten Patient*innen Geduld haben: Es kann mehrere Sitzungen brauchen, bis erste positive Veränderungen spürbar sind. Um Ihre bestehenden Verhaltensmuster zu festigen, haben Sie mitunter Ihr ganzes Leben lang Zeit gehabt. Da können Sie nicht erwarten, dass deren Anpassung bereits nach der ersten Sitzung erfolgt.

Zeigt die ambulante Therapie auch nach mehreren Wochen nicht die gewünschte Wirkung oder werden Ihre Symptome schlimmer, wird eine stationäre Behandlung empfohlen. Diese findet in einer psychiatrischen Klinik statt, wodurch sich Betroffene noch intensiver mit ihrer psychischen Gesundheit auseinandersetzen können. Der strukturierte Tagesablauf sowie Gespräche mit anderen Betroffenen sind hilfreiche Nebeneffekte der stationären Therapie. Stellt ein depressiver Mensch eine Gefahr für sich selbst oder andere dar, leidet also zum Beispiel unter Suizidgedanken, ist die Einweisung in eine psychiatrische Klinik unerlässlich.

Depression: Medikamente

Insbesondere bei schweren Depressionen ist die Behandlung mit Antidepressiva notwendig. Diese findet immer unter Begleitung von Psychiater*innen oder Ärzt*innen und häufig in Kombination mit einer Psychotherapie statt. Je nach Präparat dauert es bis zu acht Wochen, bis Patient*innen durch die medikamentöse Therapie eine deutliche Verbesserung spüren. Auch ist ein Erfolg nicht garantiert: Lediglich bei 60 bis 70 Prozent aller Betroffenen sprechen auf die Medikamente an. Welche Arzneimittel eingesetzt werden, ist von Patient*in zu Patient*in unterschiedlich, zumal auch Nebenwirkungen auftreten können. Werden Ihnen Antidepressiva verschrieben, ist es also wichtig, die vom ärztlichen Fachpersonal verordneten Medikamente in der vorgeschriebenen Dosierung einzunehmen und Tabletten niemals eigenmächtig abzusetzen.

Je nach Schwere der Depression sowie Begleitsymptomen kommen verschiedene Präparate zur Anwendung. Da sind zum Beispiel Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, abgekürzt SSRI. Sie blockieren gezielt das Transportmolekül, das den Überträgerstoff Serotonin wieder in seine Speicher zurückbefördert. SSRI sind gut verträglich und eignen sich zur Therapie von leichten bis mittelgradigen depressiven Episoden. Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI) funktionieren ähnlich wie SSRI. Die stimmungsaufhellende sowie antriebssteigernde Wirkung wird hierbei durch eine Hemmung des Rücktransports der beiden Stoffe erzielt. Verschrieben werden auch neue trizyklische oder tetrazyklische Antidepressiva, die, im Gegensatz zu den früher eingesetzten, deutlich weniger Nebenwirkungen hervorrufen. Hier finden Sie weitere Informationen zur Wirkung und Dauer von Antidepressiva.

Behandlung ohne Medikamente

Wenn Sie unter einer leichten depressiven Verstimmung leiden, Ihnen Antidepressiva und Psychopharmaka aber nicht geheuer sind, können Ihnen alternative Therapien helfen. So kommt unter anderem Lichttherapie zum Einsatz, im Rahmen derer sich Betroffene vor eine helle, weiße Lichtquelle setzen. Dieses Verfahren kann nicht zuletzt in der dunklen Jahreszeit die Stimmung heben. Auch Schlafentzug kann antidepressiv wirken. Allerdings sollte er nur unter strenger medizinischer Aufsicht erfolgen. Ferner verschafft Sport durch die Ausschüttung von Glückshormonen Linderung. Bei allen alternativen Therapiemethoden ist zu beachten, dass diese ab einem gewissen Schweregrad kaum noch eine Wirkung haben. Vor allem dann nicht, wenn sie losgelöst von Psychotherapie und/oder einer medikamentösen Behandlung stattfinden. 

Ein Mann wandert an einem See entlang | © pixabay Sportliche Aktivität hilft, mobil zu bleiben. (pixabay)

Wellness und Sport helfen allenfalls kurzfristig

Wenn Menschen in einer psychisch belastenden Situation sind, versuchen sie es häufig mit einem bewussten „Gegensteuern“. Sie „tun sich etwas gutes“, „nehmen sich mehr Zeit für sich selbst“, wie sie sagen. In einigen Fällen kann das helfen. Eine Auszeit vom Alltag, Wellness und Sport sind gut für die Seele. Dabei sind die Beschäftigung mit entspannenden Aktivitäten allerdings  keine dauerhafte Lösung, weil sie zwar die Traurigkeit kaschieren und vergessen lassen, nicht aber das Problem beheben. Wellness, Sport oder andere Tätigkeiten wie die Beschäftigung mit Hobbys allein hilft also gegen Stress, nicht aber gegen eine echte Depression. 

Nachsorge bringt langfristigen Erfolg

Spezialkliniken bieten längst ein ganzheitliches Konzept an, dass weit über den Klinikaufenthalt hinausreicht. Schon während der Behandlung befassen sich die Ärztinnen und Ärzte mit der individuellen Situation der behandelten Person, um sicherzustellen, dass eine Nachsorge auch dann gegeben ist, wenn Patientinnen oder Patienten längst wieder zuhause sind.

Dafür bekommen Sie Tipps von dem medizinischen Fachpersonal mit denen Sie auch im Alltag dafür sorgen können, mental im Gleichgewicht zu bleiben. Die Kliniken kooperieren gegebenenfalls auch mit Hausärztinnen und Hausärzten, um den Übergang von der stationären in die ambulante Betreuung zu optimieren. 

Arbeiten mit Depressionen

Hier finden Sie Informationen über Berufe, die sich für Menschen mit Depressionen oder psychischen Erkrankungen schon häufig bewährt haben:

Stationäre und ambulante Behandlung

Bleibt die Frage, wann man eine Depression ambulant behandeln sollte und wann eine stationäre Behandlung vorzuziehen ist. Eine einfache Antwort gibt es hier nicht. Sicherlich sind Dauer und Schwere einer Depression Indikatoren dafür, wie eine Behandlung aussehen kann. Doch häufig hat sich gezeigt, dass eine stationäre Therapie auch bei mittelschweren Depressionen großen Erfolg verspricht – eben weil Menschen ganz bewusst von ihrem Alltag abschalten können. Um eine optimale Behandlung zu erhalten können sich betroffene Personen auch bei der deutschen Depressionshilfe informieren.


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