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Leichtathletik – Kraft, Kondition und Abwechslung

Die Leichtathletik für Menschen mit Behinderung gehört – ähnlich wie sein Pendant für Menschen ohne Behinderung – zu den Kernsportarten der Individualsportler*innen. Die Vielfalt und Abwechslung der verschiedenen Disziplinen sind die Stärken der Leichtathletik.

Ein Mann mit Unterschenkelprothese ist in der Luft. Er macht Weitsprung und im Hintergrund sind die Zuschauerränge eines Stadiums zu sehen. | © Andi Weiland/ Gesellschaftsbilder.de

Auch Menschen mit Behinderungen ist es möglich an sportlichen Großereignissen mitzuwirken und teilzunehmen (Andi Weiland/ Gesellschaftsbilder.de)

Die Geschichte der Leichtathletik für Menschen mit Behinderung

Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Rehabilitation und Behandlung von Kriegsversehrten neu entwickelt und bewusst gepflegt wurde, entstanden die ersten Sportwettbewerbe für Menschen mit Behinderungen. In Stoke Mandeville (GB) wurden im Jahr 1952 die ersten Rollstuhlrennen durchgeführt. Seit 1960 sind die Leichtathletikdisziplinen auch fester Bestandteil der Paralympics. Eingeteilt in Klassen nach Behinderung, treten die Sportler*innen regelmäßig zu Landesmeisterschaften, Europa- oder Weltmeisterschaften an. Die internationalen Wettkämpfe sind jeweils Höhepunkte der Saison

Disziplinen für Menschen im Rollstuhl

Es gibt verschiedene Disziplinen, in denen auch Menschen, die im Rollstuhl sitzen, ihre Kraft und Kondition messen können. Zum einen ist es das Rennrollstuhlschnellfahren. Hier messen sich die Athlet*innen auf fast allen nur denkbaren Strecken – angefangen beim 100 Meter-Sprint auf der Bahn bis hin zum Städtemarathon. Mit den Rennrollstühlen erreichen die Athlet*innen Geschwindigkeiten von mehr als 30 Kilometer pro Stunde auf der Bahn, über 40 Kilometer pro Stunde auf Asphalt und bis zu unglaubliche 80 Kilometer pro Stunde, wenn es den Berg hinuntergeht.

Die speziellen Rennrollstühle, mit denen diese Leistungen erst möglich sind und die auch die entsprechenden Belastungen aushalten, sind den Athletinnen und Athleten sozusagen auf den Leib geschneidert. Das heißt, sie werden angepasst an die Körperproportion, individuelle Sitzposition und nicht zuletzt an das Körpergewicht. Die gestiegenen Anforderungen an einen solchen Rollstuhl haben bewirkt, dass diese heute dreirädrig sind, um sie leichter, aerodynamischer und besser lenkbar zu machen.

Personen, die Sportklamotten und Helme tragen, fahren Handbike auf einer Rennbahn. Im Hintergrund sind Zuschauerränge eines Stadions zu sehen. | © Andi Weiland/ Gesellschaftsbilder.de Rennrollstühle haben aufgrund der Aerodynamik drei Räder (Andi Weiland/ Gesellschaftsbilder.de)

Technische Disziplinen

Der zweite große Bereich der Leichtathletik setzt sich zusammen aus den technischen Disziplinen Kugelstoßen, Speerwerfen, Diskuswerfen und Mehrkampf. Dabei können die Disziplinen sowohl mit Prothesen als auch im Rollstuhl ausgeführt werden. Bei Menschen, die im Rollstuhl sitzen, wird der Sport nicht im Alltagsrollstuhl betrieben, sondern aus speziellen Technikerstühlen, die meist nur sehr kleine Räder haben. Diese Werferstühle sollen für die Athletinnen und Athleten eine möglichst feste Basis schaffen, damit diese ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten optimal auf das jeweilige Wettkampfgerät – Diskus, Speer oder Kugel – übertragen kann.

Hierzu wird der Technikerstuhl mit Spanngurten fest am Boden fixiert. Die Wettkampfstühle der Werfer*innen sind ausnahmslos Einzelanfertigungen, individuell auf die Sportler*innen abgestimmt und für die Wurfdisziplin entsprechend ausgestattet. So ist beispielsweise für den Speerwurf eine Haltestange sowie für Kugel und Diskus eine Armlehne angebracht, um die fehlende Rumpfmotorik auszugleichen.

Weltweite Wettkämpfe

Dauernde Nachwuchsförderung ist ein wichtiges Ziel des Leichtathletik-Bereichs des Deutschen Rollstuhlsport-Verbandes (DRS). 

Aus den Reihen der Nachwuchssportler*innen sind in den letzten Jahren schon viele Medaillengewinner*innen  bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie den Paralympics hervorgegangen. Aber auch jene sportlich Begeisterten, die keine Spitzenleistungen erreichen, bleiben fester Bestandteil der Gemeinschaft, haben Spaß an der Bewegung und betreuen in vielen Fällen nun ihrerseits Nachwuchssportler*innen.

Selbst wenn man Leichtathletik selbst noch nicht unbedingt für sich entdeckt hat, lohnt es sich trotzdem mal den nächstgelegenen Verein ausfindig zu machen. Möglicherweise findet manch eine*r dadurch die Passion für diese Disziplinen und entfacht schlummernde Talente. Selbst wenn nicht – unterstützens- und sehenswert ist es auf jeden Fall, egal ob neben dem Leichtathletikplatz oder vor dem Fernseher.

Para Leichtathletik – einfach erklärt


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