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Elternassistenz: Für Eltern mit Behinderung

Kinder und Job sind für Eltern oft schwer in Einklang zu bringen. Für Menschen mit Behinderung ist diese Herausforderung noch schwieriger zu bewältigen. Ein Erfahrungsbericht von Margarete.

Eine Frau hält die Hände vor ihr Gesicht | © Anna Shvets / pexels

Job und Erziehung unter einen Hut bekommen: Eltern mit Behinderung sind bei der Betreuung ihrer Kinder nicht auf sich allein gestellt. (Anna Shvets / pexels)

„Durch meine Behinderung kann ich nicht Autofahren. Ich kann meine Kinder nicht schnell irgendwo abholen oder hinbringen“, sagt Margarete. Margarete ist von Geburt an mobilitäts- und sehbeeinträchtigt. Ihre Beeinträchtigungen haben sie nicht davon abgehalten, Kinder zu bekommen. Margarete weiß: „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!“

Nachbarschaftshilfe und Rücksichtnahme

„Man wächst mit den Aufgaben. Auch die Kinder wachsen mit den Aufgaben“, sagt Margarete. Als ihre Kinder in den Kindergarten gekommen sind, hat die gebürtige Polin wieder zu arbeiten begonnen. Für die gelernte Bibliothekarin war es nicht leicht, einen Job zu finden. „Bei manchen Stellen hat es gestört, dass man die Behinderung sieht“, erzählt sie. Trotz mehrerer Rückschläge hat sie sich nicht einschüchtern lassen. „Wenn ich an mich glaube, dann komme ich voran“, ist Margarete überzeugt.

Von Kindergartenhelferin bis zur eigenen Ich-AG hat die zweifache Mutter in allen möglichen Jobs gearbeitet. Heute ist sie als Bürokraft tätig. Um die Kinderbetreuung muss sich Margarete keine Sorgen mehr machen. Ihre Tochter und ihr Sohn sind junge Erwachsene und selbst berufstätig. „Ich habe keine Familie in Deutschland, keine Oma oder Tante“, sagt Margarete. Trotzdem hat sie es geschafft, Kinder und Beruf zu vereinbaren – mit Behinderung! 

„Ich habe Tür an Tür mit meiner besten Freundin gelebt. Das ging sehr gut“, erzählt Margarete. Ihre Kinder haben sich sehr gut mit den anderen Kindern im Wohnhaus verstanden und die Mütter arrangierten sich. „Ich war auch in Schichtarbeit tätig, aber das ist dank der guten Hausgemeinschaft alles gegangen“, sagt Margarete. 

Die Kinder haben auf ihre Mutter Rücksicht genommen, sie unterstützt und gestärkt. „Wenn ich gearbeitet habe, waren die Kinder verständnisvoll. Das ist eine gewisse Rücksicht, die die Kinder im Blut haben“, sagt Margarete.

Unterstützung durch Elternassistenz oder begleitete Elternschaft

Wer nicht flexibel auf Menschen aus der Nachbarschaft zurückgreifen kann oder will beziehungsweise speziellere Hilfe benötigt, kann auf die Elternassistenz und die begleitete Elternschaft zurückgreifen. Die unterstützenden Hilfeleistungen sind seit 2018 fest im Gesetz im SGB IX (§4 Absatz 4, §76 Absatz 2, §78) verankert. Die Unterstützung soll dabei Mütter und Väter mit Behinderungen bei der Versorgung und Betreuung ihrer Kinder unterstützen.

Ob Nachbarschaftshilfe, gute Freunde, Verwandte oder offizielle Unterstützungshilfen – Eltern mit Behinderung sind nicht auf sich allein gestellt und können die Herausforderung Job und Kinder meistern.


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