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Hypertonie (Bluthochdruck) – schmerzlos, aber hochgefährlich

Eine Hypertonie verursacht keine Schmerzen und bleibt deshalb meistens über lange Zeit unbemerkt. Dies ist allerdings tückisch. Denn durch den zu hohen Blutdruck können Blutgefäße beschädigt oder gar wichtige Organe beeinträchtigt werden. Wann die Medizin von Bluthochdruck spricht und wie Sie ihn senken können, erfahren Sie hier.

Ein Blutdruckmessgerät wird an den Arm einer Person geschnallt, um ihren Blutdruck zu messen. | © pixabay

Konsequente Therapie ist unerlässlich, um Folgeschäden zu vermeiden. (pixabay)

Gemäß Bundesamt für Statistik sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache in Deutschland. Hypertonie (Bluthochdruck) und ein zu hoher Cholesterinspiegel gehören dabei zu den Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wenn ein zu hoher Blutdruck zu spät erkannt wird, kann er großen Schaden in den Gefäßen anrichten und so zu Herzinfarkten, Schlaganfällen oder Nierenschäden führen. Wichtig sind deshalb eine regelmäßige Überprüfung des Blutdrucks und eine frühzeitige Behandlung.

Ab wann spricht man von Hypertonie oder Bluthochdruck?

Der Blutdruck wird in mm Hg angegeben. Mit der Abkürzung ist die Millimeter-Quecksilbersäule gemeint. Sie dient der Angabe des statischen Drucks. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in ihrer Definition Grenzwerte von 140 und 90 mm Hg  festgelegt. Der systolische Blutdruckwert ist der obere und wird gemessen, während der Kontraktionsphase des Herzens, also während es Blut in den Körper pumpt. Der diastolische Blutdruckwert ist der untere und wird gemessen, während der Entspannungsphase des Herzens, also während es sich wieder mit Blut füllt.

Überschreitet einer der beiden Messwerte dauerhaft und situationsunabhängig seine Grenze, dann wird von einer Hypertonie gesprochen. Liegen die Werte darunter, ist der Blutdruck normal.

Illustration einer Herzkurve mit Ausschlägen bei unterschiedlichen Werten. Tiefer Blutdruck liegt bei 90/60 mm Hg, normaler Blutdruck bei 130/85 mm Hg und Bluthochdruck ist bei Werten über 140/90 mm  Hg angezeigt. | © Stiftung MyHandicap / EnableMe Ein normaler Blutdruck liegt unter 130/85 mm Hg. (Stiftung MyHandicap / EnableMe)

Blutdruckwerte

  • normaler Blutdruck: < 130/85 mm Hg 
  • Hochnormaler Blutdruck: 130–139/85–89 mm Hg 
  • Hypertonie oder Bluthochdruck Grad 1: 140–159/90–99 mm Hg 
  • Hypertonie oder Bluthochdruck Grad 2: 160–179/100–109 mm Hg 
  • Hypertonie oder Bluthochdruck Grad 3: < 180/110 mm Hg 

Bei Menschen mit Hypertonie kann es auch zu einem plötzlichen Anstieg des Blutdrucks und zu Werten über 180/110 mm Hg kommen. Je nachdem, ob auch Organe betroffen sind, spricht man von einer hypertensiven Krise oder einem Hypertonie-Notfall. In beiden Fällen ist rasches Handeln angesagt: Senken Sie den Blutdruck mittels Blutdrucktabletten und/oder rufen Sie unter der Nummer 112 den Notarzt.

Regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks ist wichtig

Kardiolog*innen sind sich einig: Ab dem 20. Altersjahr sollte man seinen Blutdruck erstmals messen. Ist dieser normal, ist alle fünf Jahre eine Kontrollmessung angezeigt. Die statistische Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Bluthochdruck in Prozent entspricht in etwa dem Alter in Jahren. Also: Ungefähr die Hälfte der 50-Jährigen und rund 80 Prozent der 80-Jährigen sind von Hypertonie betroffen.

Bei jungen Leuten stimmt diese Faustregel nicht ganz, dort liegen die Werte tiefer. Allerdings: Bei einem hohen familiären Risiko, etwa wenn ein Elternteil früh unter Bluthochdruck litt oder bereits mit 40 Jahren einen Herzinfarkt hatte, ist es nötig, Blutdruck und Cholesterinspiegel der Nachkommen schon in der Jugend zu bestimmen.

Kennen Sie Ihren Blutdruck?

Für die Messung des Blutdrucks ist heutzutage kein Gang zum Arzt oder zur Ärztin mehr notwendig: Nach entsprechender Instruktion lässt sich der Blutdruck problemlos mithilfe eines geeigneten Geräts zu Hause bestimmen. Daheim sollte Ihr Blutdruckwert unter 130/85 mm Hg liegen. Wichtig ist, dass Sie ihn in Ruhe messen und sich etwa fünf Minuten vor der Messung hinsetzen.

Ursache gefunden? Primäre vs. sekundäre Hypertonie

Primäre Hypertonie

Werden mehrheitlich keine speziellen Auslöser für die Hypertonie gefunden, wird diese als „primär“ bezeichnet. Diese Faktoren begünstigen das Auftreten einer primären Hypertonie:

  • familiäre Vorbelastung
  • höheres Alter
  • Übergewicht
  • ungesunde Ernährung (salz- und fettreich)
  • Bewegungsmangel
  • Stress
  • Rauchen
  • chronischer Alkoholkonsum

Sekundäre Hypertonie

Entsteht eine Hypertonie als Folge einer anderen Grunderkrankung, dann wird sie als „sekundär“ bezeichnet. Der Blutdruck kann aufgrund dieser Umstände erhöht sein:

  • Nierenerkrankungen, Gefäßentzündungen oder Tumore
  • Störungen des Hormonhaushaltes
  • Einnahme von Medikamenten, Drogen oder anderen Substanzen (z.B. Lakritze)
  • Schlafapnoe
  • Schwangerschaft

Behandlung: so kann der Blutdruck gesenkt werden

Medikamente

Zur Behandlung einer Hypertonie steht eine ganze Palette an Medikamenten zur Verfügung. Um sie optimal einzustellen, wird meistens mit einem einzelnen Präparat begonnen. Ist die Wirkung nicht ausreichend, können schrittweise weitere Medikamente hinzugefügt werden, bis der Blutdruck stabililsiert ist. Es gibt Patient*innen, die vier oder mehr verschiedene Präparate einnehmen.

Änderung der Lebensgewohnheiten

Oftmals ist es jedoch nicht notwendig, mit Medikamenten den Blutdruck zu senken. Genauso wichtig ist nämlich, auf einen gesunden Lebensstil zu achten. Dazu gehört:

  • gesunde Ernährung
  • regelmäßige Bewegung
  • Stressbewältigung (zum Beispiel Achtsamkeit)
  • durchschnittliches Körpergewicht
  • ausreichend Schlaf
  • Rauchstopp

Es lohnt sich, frühzeitig etwas gegen die Hypertonie zu unternehmen. Denn im Gegensatz zu den drohenden Langzeitfolgen sind die Maßnahmen zur optimalen Blutdruckeinstellung in den meisten Fällen vergleichsweise wenig einschneidend für Betroffene.

Teller mit Couscous, Lachs, Reis und Bohnen.  | © unsplash Eine ausgewogene und gesunde Ernährung kann das Risiko für Bluthochdruck verringern. (unsplash)

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