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Häusliche Betreuung rund um die Uhr: Ein Modell für mehr Lebensqualität

Das eigene Zuhause ist für viele Menschen nicht nur ein Ort der Geborgenheit, sondern auch ein Symbol für Selbstständigkeit und ein vertrautes Umfeld. Doch mit zunehmendem Alter oder bei gesundheitlichen Einschränkungen wird der Alltag oft zur Herausforderung. Familien stehen vor der Frage, wie sie eine angemessene Pflege und Unterstützung sicherstellen können, ohne dass der geliebte Mensch sein Zuhause verlassen muss. Eine Lösung, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut, ist die häusliche Betreuung rund um die Uhr. Sie ermöglicht eine individuelle Pflege in den eigenen vier Wänden und kann eine echte Alternative zu stationären Einrichtungen sein.

Eine Pflegerin in weißer Kleidung sitzt mit einer älteren Frau auf dem Sofa, hält ihre Hand und führt ein einfühlsames Gespräch. Auf dem Tisch stehen Medikamente, die auf medizinische Betreuung hinweisen. | © Canva

Persönliche Betreuung mit einem Lächeln – häusliche Betreuung rund um die Uhr (Canva)

Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Modell? Welche Vorteile bietet es, und mit welchen Herausforderungen ist es verbunden? Und vor allem: Für wen ist es die richtige Wahl?

Warum eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung für viele die beste Lösung ist

Der Wunsch, in der gewohnten Umgebung zu bleiben, ist bei älteren oder pflegebedürftigen Menschen besonders ausgeprägt. Eine stationäre Unterbringung bedeutet oft nicht nur den Verlust der vertrauten Umgebung, sondern auch eine starke Einschränkung der persönlichen Freiheit. Angehörige stehen oft vor der schwierigen Entscheidung, ob ein Pflegeheim die beste Option ist oder ob es alternative Lösungen gibt.

Eine Betreuung zu Hause kann genau diese Alternative darstellen. Sie erlaubt es, individuell auf die Bedürfnisse der oder des Pflegebedürftigen einzugehen, ohne dass diese*r das gewohnte Umfeld verlassen muss. Besonders für Menschen mit Demenz ist dies ein wichtiger Aspekt, da der Umzug in eine neue Umgebung mit Verwirrung und Ängsten einhergehen kann. Darüber hinaus bietet die häusliche Betreuung oft eine emotionalere Bindung zwischen Pflegekraft und der pflegebedürftigen Person als in einem Pflegeheim, in dem das Personal oft nur begrenzte Zeit für einzelne Betreute hat.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Entlastung der Angehörigen. Viele Familien übernehmen die Pflege ihrer Angehörigen zunächst selbst, stoßen dabei aber schnell an ihre körperlichen und emotionalen Grenzen. Die Rund-um-die-Uhr-Betreuung sorgt dafür, dass professionelle Unterstützung vorhanden ist und Angehörige nicht dauerhaft überlastet werden.

Wie funktioniert eine häusliche Betreuung rund um die Uhr?

Die 24h Pflege basiert auf einem Konzept, bei dem eine Betreuungskraft direkt im Haushalt der pflegebedürftigen Person lebt und Unterstützung im Alltag leistet. Dies kann von grundlegenden Aufgaben wie Kochen und Putzen bis hin zur Körperpflege und Mobilitätsunterstützung reichen. Doch wie genau funktioniert dieses Modell, und welche Anforderungen müssen erfüllt sein?

Zunächst gibt es verschiedene Wege, eine Betreuungskraft zu engagieren. Einige Familien setzen auf selbstständige Betreuungskräfte, die direkt eingestellt werden, während andere auf Vermittlungsagenturen zurückgreifen, die Fachkräfte aus dem In- und Ausland vermitteln. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind dabei nicht zu unterschätzen: Wer eine Betreuungskraft selbst einstellt, trägt die volle Arbeitgeberverantwortung und muss sich um Sozialversicherungsabgaben sowie Arbeitszeitenregelungen kümmern.

Die Aufgaben einer Betreuungskraft für die 24h-Betreuung variieren je nach Bedarf, können jedoch unter anderem die folgenden Bereiche umfassen:

  • Unterstützung bei der Körperpflege und Hygiene

  • Hilfe bei der Nahrungszubereitung und Essensaufnahme

  • Begleitung bei Arztbesuchen oder Einkäufen

  • Haushaltsführung, wie Putzen, Wäsche waschen und Kochen

  • Gesellschaft leisten und emotionale Unterstützung bieten

Ein wesentlicher Faktor ist auch die Wohnsituation. Da die Betreuungskraft in der Regel mit im Haushalt lebt, muss ein separates Zimmer zur Verfügung gestellt werden. Zudem sollten klare Regeln für Arbeitszeiten und Pausen festgelegt werden, um eine Überlastung der Pflegekraft zu vermeiden.

Ein besonderer Aspekt ist die emotionale Verbindung zwischen Pflegekraft und betreuter Person. Viele Betreuungskräfte werden zu engen Bezugspersonen und leisten nicht nur körperliche Hilfe, sondern auch emotionale Unterstützung. Genau dieser persönliche Aspekt macht die Rund-um-die-Uhr-Betreuung für viele Menschen so wertvoll.

Ein weiterer Vorteil liegt in der Flexibilität dieses Modells. Während Pflegeheime oft standardisierte Abläufe haben, kann die Betreuung zu Hause individuell an die Bedürfnisse der oder des Pflegebedürftigen angepasst werden. Das bedeutet, dass beispielsweise Schlaf- und Essenszeiten nicht an feste Strukturen gebunden sind, sondern so gestaltet werden können, wie es für die betreute Person am angenehmsten ist.

Ein großer Vorteil dieses Modells ist auch, dass die Betreuungskräfte kontinuierlich anwesend sind und dadurch Notfälle sofort erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können. Gerade für Menschen mit erhöhtem Sturzrisiko oder chronischen Erkrankungen kann dies einen entscheidenden Sicherheitsvorteil bedeuten.

Eine Pflegekraft in blauer Arbeitskleidung misst den Blutdruck einer älteren Frau, die auf einem Sofa sitzt und lächelt. Im Hintergrund steht ein Rollator. | © Canva Professionelle häusliche Betreuung – Gesundheitsvorsorge in vertrauter Umgebung (Canva)

Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten: Was übernimmt die Pflegekasse?

Eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung bietet viele Vorteile, doch sie ist auch mit erheblichen Kosten verbunden. Je nach Modell und Herkunftsland der Betreuungskraft können monatliche Kosten zwischen 2.000 und 4.000 Euro anfallen. Diese Summe stellt für viele Familien eine finanzielle Herausforderung dar. Doch welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es, und welche Unterstützung kann durch die Pflegekasse in Anspruch genommen werden?

Ein entscheidender Faktor ist der Pflegegrad der betroffenen Person. Die Pflegekasse übernimmt zwar nicht direkt die Kosten für eine 24h Pflege, gewährt aber verschiedene Leistungen, die zur Finanzierung beitragen können. Dazu gehören:

  • Pflegegeld: Wer von Angehörigen oder einer Betreuungskraft zu Hause gepflegt wird, hat Anspruch auf Pflegegeld, dessen Höhe sich nach dem Pflegegrad richtet.

  • Sachleistungen: Statt Pflegegeld können Betroffene auch Pflegesachleistungen in Anspruch nehmen, die für professionelle Unterstützung verwendet werden.

  • Verhinderungspflege: Falls eine Betreuungskraft einmal ausfällt, kann eine Ersatzpflege finanziert werden.

  • Steuerliche Vorteile: Pflegebedürftige oder deren Angehörige können haushaltsnahe Dienstleistungen steuerlich absetzen und so Kosten reduzieren.

  • Entlastungsbetrag: Pflegebedürftige mit mindestens Pflegegrad 1 erhalten monatlich 125 Euro für Betreuungs- und Entlastungsleistungen.

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel zu Anspruch und Antrag eines Pflegegrades.

Mögliche Kostenübersicht für eine häusliche Betreuung:

Kostenfaktor Durchschnittlicher Betrag pro Monat
Betreuungskraft 2.000 – 3.500 €
Unterkunft und Verpflegung 300 – 500 €
Fahrtkosten 100 – 300 €
Sonstige Kosten (zum Beispiel Versicherung) 50 – 200 €

Auch wenn diese Unterstützungsmöglichkeiten die finanzielle Belastung reduzieren, bleibt eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung eine kostspielige Angelegenheit. Daher sollten Betroffene und Angehörige genau abwägen, ob dieses Modell für sie umsetzbar ist.

Herausforderungen und häufige Probleme in der häuslichen Betreuung

Trotz aller Vorteile bringt eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung auch Herausforderungen mit sich. Eine der größten Hürden ist die Auswahl einer geeigneten Betreuungskraft. Nicht jede Person passt zu jeder Familie, und es kann zu Problemen in der zwischenmenschlichen Beziehung kommen. Sprachbarrieren sind ein weiteres Problem, insbesondere wenn Betreuungskräfte aus dem Ausland stammen und nur über begrenzte Deutschkenntnisse verfügen.

Ein weiteres häufiges Problem ist die Belastung der Betreuungskräfte. Da sie oft über einen längeren Zeitraum ohne echte Freizeit arbeiten, besteht die Gefahr von Überlastung. Zwar haben sie gesetzliche Ruhezeiten, doch in der Praxis kommt es oft vor, dass diese nicht ausreichend eingehalten werden.

Folgende Herausforderungen treten häufig in der häuslichen Betreuung auf:

  • Kulturelle und sprachliche Unterschiede: Besonders bei Betreuungskräften aus dem Ausland kann es anfangs zu Verständigungsproblemen kommen.

  • Emotionale Bindung: Während eine enge Beziehung zwischen Betreuungskraft und Pflegebedürftigem wünschenswert ist, kann eine zu starke emotionale Abhängigkeit entstehen.

  • Arbeitsrechtliche Unsicherheiten: Nicht alle Familien sind sich der rechtlichen Pflichten bewusst, die mit einer Betreuungskraft einhergehen.

  • Eingewöhnungsphase: Die ersten Wochen sind oft eine Herausforderung, da sich alle Beteiligten an die neue Situation anpassen müssen.

Eine erfolgreiche Rund-um-die-Uhr-Betreuung erfordert daher eine gute Planung, eine klare Kommunikation und eine sorgfältige Auswahl der Betreuungskraft. Besonders wichtig ist es, im Vorfeld klare Erwartungen zu formulieren und sich über arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen zu informieren.

Alternative Betreuungskonzepte: Welche Optionen gibt es noch?

Eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung ist nicht für jede Familie die optimale Lösung. Neben den hohen Kosten gibt es auch organisatorische und emotionale Herausforderungen, die nicht zu unterschätzen sind. Doch welche Alternativen gibt es für Menschen, die nicht in ein Pflegeheim ziehen möchten, aber dennoch Unterstützung im Alltag benötigen?

Eine Möglichkeit ist die ambulante Pflege, bei der professionelle Pflegekräfte in festgelegten Intervallen nach Hause kommen und pflegerische sowie medizinische Leistungen erbringen. Dies eignet sich besonders für Menschen, die noch einen gewissen Grad an Selbstständigkeit haben, aber in bestimmten Bereichen auf Unterstützung angewiesen sind. Die Kosten sind in der Regel niedriger als bei einer 24h-Betreuung, da die Pflegekräfte nicht rund um die Uhr anwesend sind.

Ein weiteres Modell ist die teilstationäre Pflege, auch als Tages- oder Nachtpflege bekannt. Hierbei verbringen Pflegebedürftige den Tag oder die Nacht in einer Einrichtung, kehren aber für den jeweils anderen Zeitraum nach Hause zurück. Dies kann eine gute Lösung für Menschen sein, die tagsüber Betreuung benötigen, während ihre Angehörigen arbeiten, aber nicht dauerhaft in einer Pflegeeinrichtung leben möchten.

Auch Betreutes Wohnen stellt für viele eine attraktive Alternative dar. In speziell eingerichteten Wohnanlagen erhalten ältere Menschen eine altersgerechte Wohnung mit der Möglichkeit, bei Bedarf Pflegedienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Dies bewahrt ein hohes Maß an Eigenständigkeit, während gleichzeitig Sicherheit und Unterstützung gewährleistet sind.

Eine weitere Variante ist die Pflege-Wohngemeinschaft, in der mehrere Pflegebedürftige gemeinsam in einem Haus oder einer Wohnung leben und sich Betreuungskräfte um die Bedürfnisse aller Bewohner*innen kümmern. Dieses Modell kombiniert die Vorteile der häuslichen Betreuung mit einer stärkeren sozialen Interaktion und ist oft eine kostengünstigere Alternative zur individuellen Rund-um-die-Uhr-Betreuung.

Jede dieser Alternativen hat ihre Vor- und Nachteile, und die Entscheidung sollte immer individuell getroffen werden – basierend auf den Bedürfnissen der pflegebedürftigen Person sowie den finanziellen und organisatorischen Möglichkeiten der Familie.

Fazit: Wann ist eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung die richtige Wahl?

Ob eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung die beste Lösung ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In vielen Fällen bietet sie die Möglichkeit, ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu führen, ohne auf wichtige Unterstützung verzichten zu müssen. Sie kann die Lebensqualität erhöhen, Angehörige entlasten und eine enge und persönliche Betreuung ermöglichen.

Gleichzeitig sind die finanziellen und organisatorischen Herausforderungen nicht zu unterschätzen. Die Wahl einer geeigneten Betreuungskraft, die Einhaltung arbeitsrechtlicher Vorschriften und die langfristige Finanzierung sind Aspekte, die im Vorfeld sorgfältig durchdacht werden müssen.

Letztendlich kommt es auf die individuellen Umstände an. Wer eine intensive Betreuung benötigt, aber nicht in ein Pflegeheim ziehen möchte, für den kann die 24h-Pflege eine wertvolle Lösung sein. Für andere hingegen sind alternative Betreuungsmodelle passender, die mehr Flexibilität bieten oder kostengünstiger sind.

Eine fundierte Entscheidung erfordert eine sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile sowie eine realistische Einschätzung der eigenen finanziellen und organisatorischen Möglichkeiten. Nur so kann sichergestellt werden, dass die gewählte Pflegeform den Bedürfnissen der pflegebedürftigen Person bestmöglich gerecht wird.


Wir bedanken uns bei unserem Partner Pflege zu Hause Küffel GmbH für die Unterstützung zu diesem Artikel.


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