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Gurt- und Verankerungssysteme für Rollstühle

Wenn Personen im Rollstuhl transportiert werden möchten, gibt es spezielle Systeme, die für die optimale Sicherung sorgen. Dabei wird sowohl der Rollstuhl, als auch die Person im Rollstuhl gesichert.

Eine Person sitzt im Rollstuhl | © Steve Buissinne/pixabay

Wenn Personen im Rollstuhl mit dem Auto transportiert werden möchten, gibt es spezielle Systeme, die für die optimale Sicherung sorgen. (Steve Buissinne/pixabay)

Wenn Menschen, die einen Rollstuhl haben, mit ihrem eigenen Fahrzeug oder einem Behindertentransporter unterwegs sind, dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder sie setzen sich um auf einen normalen Autositz, lassen den Rollstuhl verladen und sichern sich mit dem gewöhnlichen Drei-Punkt-Sicherheitsgurt ab. Das Umsitzen kann durch Einstiegshilfen erleichtert werden.

Die zweite Möglichkeit ist, dass die Person auf dem Rollstuhl sitzen bleibt und über eine Rampe in das Fahrzeug hineinfährt - mitunter gar bis direkt an das Lenkrad, wenn die Eignung zum Führen des Fahrzeugs vorhanden ist. Vor allem bei Menschen, die stark mobilitätseingeschränkt und beispielsweise auf einen Elektrorollstuhl angewiesen sind, macht die zweite Alternative am ehesten Sinn. Zum einen wäre Umsitzen mit sehr viel Aufwand verbunden und zum anderen kann ein Elektrorollstuhl nicht platzsparend gefaltet und verstaut werden.

Dennoch ist diese Vorgehensweise mit einem vergleichsweise höheren Verletzungsrisiko verbunden, sollte es zu einem Unfall kommen. Daher empfiehlt sich nach Möglichkeit immer das Umsetzen beziehungsweise Umlagern auf einen normalen Autositz inklusive Absicherung mit dem Drei-Punkt-Sicherheitsgurt.

Optimale Rückhaltesysteme

Im Fahrzeug muss sowohl der Rollstuhl, als auch die Person im Rollstuhl gesichert werden. Hierfür eignen sich herkömmliche Gurte nicht. Auch die früher oft verwendeten Vier-Punkt-Gurte bieten nur begrenzten Schutz, etwa weil verschiedene Rollstuhlkonstruktionen unterschiedliche Sitzhöhen haben oder die Armlehnen des Rollstuhls verhindern, dass der Beckengurt direkt am Becken sitzt. Zudem waren Verwendungsfehler - etwa aufgrund von Unkenntnis oder Zeitmangel - keine Seltenheit, welche bei einem Unfall schwerwiegende Folgen haben können.

Deshalb kommen Rückhaltesysteme nach der DIN-Norm 75078 im Einsatz. Diese setzen jedoch voraus, dass die Rollstühle über spezielle Befestigungsteile verfügen. Die sogenannten Kraftknoten haben die Aufgabe, die Energie bei einer Kollision oder einer Beschleunigung des Fahrzeugs zu übertragen. Die Befestigung des Rollstuhls am Fahrzeug erfolgt über Gurte oder Befestigungen auf eine zusätzlich auf den Fahrzeugboden installierte Adapterplatte.

Eine Person im Rollstuhl fährt eine Rampe in ein Auto hoch. | © Andi Weiland/Gesellschaftsbilder.de Wenn Personen im Rollstuhl mit dem Auto transportiert werden möchten, muss das Fahrzeug neben einer Rampe auch über Gurtsysteme verfügen. (Andi Weiland/Gesellschaftsbilder.de)

Sicherung der Rollstuhlfahrer*innen

Auch für die Person im Rollstuhl kommt ein Drei-Punkt-Gurt zum Einsatz. Bei Rollstühlen nach dieser DIN-Norm können die Beckengurte direkt am Becken angebracht werden. Da der Beckengurt direkt mit dem Kraftknoten verbunden ist, werden die Rückhaltekräfte auf die Nutzer*innen somit ebenfalls weitergeleitet. Darüber hinaus wird auch hier ein Schulterschräggurt eingesetzt, der die oberen Körperpartien im Falle einer Kollision zurückhalten soll. Zusammen mit den ebenfalls sicherheitsrelevanten Kopf- und Rückenstützen wird den Personen im Rollstuhl insgesamt ein optimaler Schutz geboten.

Bei der Anschaffung eines neuen Rollstuhls, mit dem eine Person im Rollstuhl transportiert werden soll, sollte darauf geachtet werden, dass das Modell hierfür geeignet ist. In der Regel können sowohl Sanitätshäuser, als auch Umrüster für behindertengerechte Fahrzeuge Fragen zum Thema beantworten.


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