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Die Welt erlebbarer machen

Die Ausstattung und das Equipment vom Outdoor-Experten Globetrotter soll Kund*innen dazu führen, neue Horizonte zu erschließen. Diese erschließt das Unternehmen aber auch für sich intern, indem es inklusive Arbeitsmodelle für motivierte Menschen mit Behinderung schafft. Damit will Globetrotter auch ein Vorbild für andere Unternehmen sein.

Ein Mann sitzt an einer Klippe und betrachtet den Sonnenuntergang | © Haydan Assoendawy / pexels

Outdoor-Welt (Haydan Assoendawy / pexels)

Es werden immer mehr Unternehmen, die Menschen mit Behinderung beschäftigen. Der Outdoor-Ausrüster Globetrotter mit Sitz in Hamburg ist in dieser Hinsicht ein alter Hase. Denn Inklusion wird im Unternehmen bereits seit 15 Jahren betrieben. Derzeit haben von über 1.500 Beschäftigten rund 44 eine Behinderung.

Die Beeinträchtigungen sind verschiedenster Natur. „Das reicht vom Diabetiker über gehörlose Kollegen bis hin zu Mitarbeitern mit körperlichen Einschränkungen, Sehbehinderungen, psychischen Erkrankungen und Lernbehinderungen“, erzählt Katharina Benson von der Personalabteilung in der Globetrotter-Zentrale in Hamburg.

Mitarbeitende mit verschiedensten Behinderungen

Dominik ist schon viele Jahre dabei und fühlt sich bei Globetrotter längst als gleichwertiger Mitarbeiter. Aufgrund einer Hemiparese hat er eine rechtsseitige Lähmung. Das hindert jedoch nicht bei seiner Arbeit als Lagerist. Dominik hat dabei viel Spaß und fühlt sich dem Unternehmen sehr verbunden.
„Durch einen Bekannten habe ich erfahren, dass Globetrotter behinderte Menschen einstellt“, erzählt Dominik von den Anfängen bei seinem heutigen Arbeitgeber. „Wegen Schwierigkeiten wurde dann die Hamburger Arbeitsassistenz (HAA) eingeschaltet und hat mich drei Jahre lang begleitet und mich bei der Beschaffung von Hilfsmitteln unterstützt“, erzählt er.

Unterstützung durch die Arbeitsassistenz

Dominiks Kollege im Kundendienst, Horst, hat ebenfalls eine Körperbehinderung und arbeitet in der Auftragsannahme. „Dort nehme ich telefonisch und schriftlich Aufträge von unseren Kunden entgegen, lege neue Kunden an, mache bei Bedarf am Telefon Produktberatung und kläre Fragen der Kunden, zum Beispiel im Zusammenhang mit ihren Rechnungen“, erklärt er seine vielfältigen Aufgaben.

Auch Horst wurde bei der Eingliederung ins Unternehmen von der HAA unterstützt. „Zuerst hatte ich ein vierwöchiges Praktikum gemacht und wurde dann als Vertretung einer Mitarbeiterin in Elternzeit für drei Jahre eingestellt. Mittlerweile habe ich einen unbefristeten Vertrag und gehe nun ins vierte Jahr“, sagt er.

Dass bei einer Einstellung von neuen Arbeitnehmer*innen nicht allein die Qualifikation entscheidend ist, zeigen Dominik und Horst. Beide haben keinerlei berufliche Ausbildung genossen – und fühlen sich bei Globetrotter als vollwertige Mitarbeiter. „Ich fühle mich weder benachteiligt noch bevorzugt“, bestätigt Horst. 

Sie werden auch als vollwertige Mitarbeiter angesehen. „Wir sind mit unseren behinderten Mitarbeitern genau so zufrieden oder unzufrieden wie man mit der Arbeit nichtbehinderter Mitarbeiter sein kann. Da gibt es keine Unterschiede“, sagt Benson.

Zufriedenheit seitens Mitarbeiter*innen und Vorgesetzten

„Natürlich gibt es hier und da einzelne Schwierigkeiten“, fügt Benson hinzu, „aber grundsätzlich versuchen wir in Gesprächen Probleme zu lösen. Und wir versuchen, den Mitarbeiter entsprechend seiner Fähigkeiten am richtigen Ort einzusetzen. So wie das für alle anderen Mitarbeiter auch gilt.“

„Ich finde es wichtig, dass man offen und ehrlich auf die Kollegen zugeht und authentisch bleibt“, sagt Horst. Sein Kollege Dominik rät, die eigenen Stärken kennen zu lernen, aber auch die Grenzen zu kennen. „Und man sollte an seinem Selbstbewusstsein arbeiten, denn man soll sich nicht ausgegrenzt fühlen, wenn es nicht beim ersten Mal klappt.“

Bei einer gelungenen betrieblichen Integration kann eine enge Zusammenarbeit mit einem Integrationsdienst viel bewirken: „Ein großer Teil unserer Mitarbeiter mit Handicap hat eine Arbeitsassistenz. Wir arbeiten seit vielen Jahren mit der HAA zusammen. Von der Zusammenarbeit und der Unterstützung profitieren alle – Mitarbeiter mit Behinderung, Kollegen, Vorgesetzte und die Geschäftsführung“, sagt Benson.

Menschen mit Behinderung sind ein Bestandteil der Gesellschaft

Globetrotter hat schon relativ früh erkannt, dass sich das Engagement für Menschen mit Behinderung lohnt. Diese Ausrichtung hat sich bestätigt – mit zufriedenen, motivierten Mitarbeiter*innen und dem Integrationspreis der Hamburger Schwerbehindertenvertretung. 

„Als Arbeitgeber tragen wir eine besondere Verantwortung für deren Integration, da wir Arbeitsplätze schaffen und diese auch wichtig für das Selbstwertgefühl eines Menschen sind“, sagt Globetrotter-Geschäftsführer Andreas Bartmann. „Wir möchten so weiter machen und ein Vorbild für andere Unternehmen sein, die noch Berührungsängste haben.“


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